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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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und es juckt mich in den Füßen, einfach wieder umzudrehen.
    Aber Robin lässt nicht locker, und so setzen wir uns gleich darauf an einen kleinen Ecktisch, von dem soeben zwei Leute aufgestanden sind. Ihre Kaffeetassen samt der braunen Ringe auf der Tischplatte sind noch da, denn natürlich haben sie den Hinweis, man möge bitte sein Geschirr selbst abräumen geflissentlich übersehen.
    Steht ja auch nur auf gefühlten 150 Plakaten in der ganzen Cafeteria!
    Wir schieben das Porzellan beiseite, und Robin erkundigt sich: „Was möchtest du? Einen Kaffee? Was Kaltes? Ein Stück Kuchen? Ich lad` dich ein!“
    Das entlockt mir ein müdes Lächeln, denn er ist wirklich einfach zu gut für diese Welt. Was würde ich nur ohne ihn machen?
    „Wenn die das hier haben, hätte ich gern einen Latte. Sonst nichts. Trotzdem danke.“
    Robin mustert mich vorwurfsvoll. „Ben – du musst mehr essen! Wie viel hast du eigentlich abgenommen, seit du hier bist?“
    Ich zucke die Schultern und starre auf die schmierige Tischplatte.
    „Ich hab` eben im Augenblick nicht so den Appetit. Und so dolle ist der Fraß hier auch nicht!“
    Ich höre wie er schnaubt. „Erzähl` mir nicht, du wärst neuerdings unter die Gourmets gegangen! Ausgerechnet du!“ Er legt eine Hand auf meinen Unterarm. „Hör` mal, ich versteh` dich ja“, fährt er sanfter fort, „aber wenn du nichts isst, ändert das doch auch nichts! Du musst essen und wieder fit werden, wenn du was ändern willst! Glaub` mir, du wirst deine Kraft noch brauchen! Manuel ist ein zäher Brocken und mindestens so dickköpfig wie du!“
    Mein Finger, der eben noch Kreise und Achten auf dem Resopal gemalt hat, hält inne. Ich sehe hoch und mustere Robin verwirrt. Wovon redet der da?
    „Hä?“, mache ich wenig intelligent, aber er hat es offenbar kapiert, denn er seufzt und fährt sich verlegen durchs Haar.
    „Ich war gestern bei ihm“, gibt er dann ohne weitere Umschweife zu. Jetzt bin ich baff.
    „Du warst bei Manuel?? Wieso das denn? Spinnst du??“
    Aber Robin steht auf und huscht zunächst erst mal Richtung Tresen. „Für dich einen Latte und ein Stück Kuchen, okay?“, ruft er über die Schulter zurück, wartet aber erst gar keine Antwort ab.
    Na warte! Komm` du mir mal zurück an den Tisch!
denke ich und ziehe die Brauen finster zusammen. Also deshalb wollte er unbedingt mit mir in die Cafeteria! Weil er wohl gedacht hat, hier mache ich keinen Aufstand, wenn er es mir beichtet?
    …
    Vor mich hin grummelnd beobachte ich meinen Kumpel, wie er sich ein Tablett nimmt, zwei Teller mit Erdbeertorte daraufstellt und dann bei der Kaltmamsell hinter dem Tresen zwei Heißgetränke bestellt.
    Nachdem er sie bekommen hat, bezahlt er an der Kasse und kommt samt Tablett wieder zu mir.
    Komischerweise habe ich mich inzwischen wahrhaftig schon wieder etwas beruhigt. Gut, Robin war also bei Manuel.
    Verspreche ich mir davon was? - Hmm, nach der Ansage von vorhin? Wohl eher nicht.
    …
    Und wenn Manuel jetzt denkt, ich hätte ihn geschickt? - Tja, dann kann ich es auch nicht ändern.
    Meine Lethargie meldet sich zurück, und so nehme ich Latte Macchiato und Kuchen schon wieder ziemlich gelassen entgegen.
    Ich warte, bis Robin sich auch hingesetzt hat, rühre in der Zwischenzeit ein bisschen in meinem Latte und bin beinah schon amüsiert, als ich sehe, wie nervös er mit seiner Tasse hantiert. Aber ich sage kein Wort, warte ab was kommt.
    „Weißt du, ich konnte das nicht mehr mit ansehen, wie du dich fertig machst hier. Deshalb bin ich zu Manuel gegangen. Und eins kannst du mir glauben – der sieht auch nicht sehr viel besser aus als du“, eröffnet Robin schließlich das Gespräch. Ich nehme einen Schluck Kaffee und erwidere – nichts.
    Was soll ich darauf auch sagen?
    „
A
ch s
o, Manuel sieht Scheiße aus? - Na hoffentlich geht`s ihm so richtig beschissen, nach dem wie er mich hat hängenlassen!“?
    Aber das mag ich nicht laut aussprechen, dafür liebe ich ihn noch immer viel zu sehr. Denken reicht mir im Augenblick völlig, gepriesen sei die Lethargie!
    „Ich hab` ihm erzählt, dass du nicht verstehst, warum er sich nicht blicken lässt und so. Hab` ihn gefragt, was los ist. Aber … eigentlich hab` ich keine wirkliche Antwort gekriegt. Er hat nur gemeint, es wäre besser so wie es ist und dann hat er mich buchstäblich rausgeworfen.“
    Robin lehnt sich zurück und sieht mich abwartend an.
    Was? Erwartet er jetzt von mir, dass ich nachfrage? Den Gefallen tu` ich ihm ganz

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