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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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mitten in einem dieser englischen Irrgärten zu sein. Hecken überragten seinen Kopf. Er wußte, daß er vorsichtig sein und genau überlegen mußte. Das alles fiel einem schwer, wenn man wütend war. Und er war wütend.
    Und er war allein.
    Elizabeth würde an seiner Seite stehen und für ihn und mit ihm kämpfen, aber er durfte sie nicht in diesen Irrgarten hineinziehen. Er mußte sie draußen halten. Überall lauerten zu viele Gefahren, zu viele denkende Sprengköpfe. Sie fanden seine Freunde. Er wollte nicht, daß sie auch seine Frau fanden.
     
    Im Morgengrauen näherten sie sich Washington. Da weckte eine Stimme im Radio wieder ihre Aufmerksamkeit. Es kam eine Erklärung Bob Hazlitts vor einem Interview bei Good Morning, America in einem Fernsehsender in Miami, wo er Delegierte hofierte. Er gab sich Mühe, ruhig zu sprechen, aber seine Wut klang echt.
    »Lassen Sie mich klar und deutlich sagen: Niemals würde ich den Präsidenten der Vereinigten Staaten einen Verräter nennen. Aber wenn er ein Verräter wäre, könnte er die Werte und die Stärke seines Landes nicht effektiver verraten, als er es jetzt tut, indem er versucht, einen Mann wie Sherman Taylor dazu zu bringen, nach Mexiko zu gehen – für eine verlorene Sache. Es ist Ketzerei, und ich möchte sagen: nicht sehr klug. Im Januar hat er in seiner Kapitulationserklärung Amerika auf einen Kurs geführt, der diese Nation zu einer leichten Beute macht, buchstäblich ungeschützt! Die Festung Amerika ist eine alte Lady geworden, die auf einem dunklen Parkplatz spät abends darauf wartet, überfallen zu werden. Gute Männer und gute Frauen haben für die Sicherheit dieses unseres Landes gekämpft und ihr Leben gegeben. Sie sind nicht gestorben, damit wir jetzt in einem bodenlosen Meer von Hilflosigkeit versinken! Der Präsident hat gegen eine mysteriöse, unsichtbare, geheime Regierung gewettert. Er schreit von den Dächern, daß es einen Schwarzen Mann gäbe, den wir nicht sehen könnten … und jetzt ruft er dazu auf, Sherm Taylor bei einem Himmelfahrtskommando zu opfern! Das ist wirklich ein billiger Trick, und er wird nicht funktionieren, weil jeder sehen kann, was er diesem Land antut. Wir sind alle gefährdet, meine Freunde – solange dieser Mann im Weißen Haus ist. Er hat recht: Es gibt keinen größeren Feind als den im Inneren – und sein Name lautet Charles Bonner!«
     
    Es war Mittwoch.
    Er wachte gegen Mittag auf, immer noch benommen, und erinnerte sich, daß sie in einem kleinen Hotel in Georgetown abgestiegen waren, um nicht von der Presse oder anderen Leuten in ihrer Wohnung am Dupont Circle niedergetrampelt zu werden. Als er richtig wach war, schaute er sich um. Wo war Elizabeth? Sie war nicht da. Er stützte sich auf die Ellbogen und griff zum Telefon. Er drückte auf die Null und bestellte beim Zimmerservice Kaffee und Saft. Er war wach – jedenfalls beinahe. Er schüttelte den Kopf wie ein großer Hund, der Spinnweben loswerden will. Dann wählte er seine Kanzlei in New York an. Helen antwortete.
    »Helen, ich bin’s – klinge ich wie ich?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Okay.«
    »Wo sind Sie?«
    »Das wollen Sie gar nicht wissen.«
    »Aber Dade Percival will es wissen. Ebenso Ihre Getreuen.«
    »Sagen Sie Percival, er kann mich …« Wegen Männern wie Dade Percival mußte man sich immer Sorgen machen. Er wünschte, er hätte im vergangenen Winter Percival nicht nach Washington geschickt, um mit dem Stab des Weißen Hauses an mehreren Gesetzestexten zu arbeiten. Er war zurückgekommen mit dem Gefühl, jetzt Washington genau zu verstehen und zu wissen, wie man Abhilfe schaffen könnte. Dade Percival. Ach was, zur Hölle mit ihm …
    »Das müssen Sie ihm selbst sagen.«
    »Ist bei euch alles unter Kontrolle?«
    »Die Presse ruft ständig an und sucht Sie. Das schafft echte Freude.«
    »Tut mir leid, daß Sie das meinetwegen durchmachen müssen, Helen. Aber es wird nicht ewig dauern. Hat sonst jemand angerufen?«
    »Zwei Mandanten. Nichts Wichtiges, ich habe ihnen gesagt, Sie seien beim Präsidenten. Das wirkt immer. Und Mr. Larkspur hat heute morgen angerufen – er wollte wissen, ob es Ihnen gutgehe.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Ich habe ihm gesagt, Sie seien ein Notre-Dame-Mann, und daher müsse es Ihnen gutgehen.«
    »Sie angeln tatsächlich nach einer Gehaltserhöhung.«
    »Und Sie haben offenbar Mr. Wardells Anruf am Montag nicht erwidert …«
    »Verflucht. Das habe ich vergessen. Keine Zeit.«
    »Er hat heute morgen

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