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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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wer nicht und was sie wohl tun würde, hielten sie an einem Drive-In-Restaurant an, um sich mit Hamburgern und Cola zu stärken.
    Sie saßen in dem gespenstisch unwirklichen Licht der Reklamen auf dem Parkplatz und warteten auf die Hamburger. Elizabeth brach das Schweigen.
    »Ben, vielleicht ist sie tot. Vorher war diese Vorstellung irgendwie körperlos. Ich hatte Angst, aber sie war nicht real, sie hatte kein Gesicht. Jetzt hat sie ein schlagendes Herz.«
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Larkie hat dir gesagt, du sollst vorsichtig sein. Die Generalstaatsanwältin hat dich gewarnt. Drew hat dir gesagt, daß er sich wegen der Situation des Präsidenten Sorgen machte – und dann wurde er umgebracht. Und Hayes ist für ihn nach Iowa gefahren und wurde umgebracht. Wenn Rachel echt war – und wenn man sie observieren ließ –, könnte man uns auch umbringen wollen.«
    »Nein, wir dürfen nicht dem Verfolgungswahn anheimfallen. Aber wir haben viel mehr Fragen als Antworten. Wir wissen nicht, wer und was Rachel Patton ist und war, und wir wissen nicht, was Charlie tatsächlich plant.« Er hatte den Burger halb aufgegessen, als er nicht länger warten konnte. »Ach was, verdammt! Ich muß Mac anrufen. Da drüben ist eine Telefonzelle.«
    »Aber verdrücke dich nicht wie Rachel, okay?«
    »Ich bin gleich wieder da.«
    Ben rief Mac im Sugar Bush an und weckte ihn. Mac klang benommen. Es war nach zwei Uhr morgens. »Ben, wo stecken Sie? Was ist los?«
    »Sind Sie nüchtern, Mac?«
    »Ha, ha! Sehr witzig. Was zur Hölle wollen Sie, Ben? Und wo sind Sie? Charlie sagte, Sie sollten sofort zu uns zurückkommen …«
    »Es ist unwichtig, wo ich bin. Es geht um folgendes: Ich sollte dem Präsidenten heute abend etwas bringen, und das kann ich nicht. Der Gegenstand ist verschwunden.«
    »O nein! Warum bringen Sie immer schlechte Nachrichten, Ben? Können Sie nicht … Hören Sie, das wird ihm bestimmt nicht gefallen, oder?«
    »Gut geraten, Kumpel.«
    »Ben, was Charlie betrifft, spielen Sie mit dem Feuer. Wegen der LaSalle-Geschichte ist er jetzt schon stinksauer auf Sie. Wo sind Sie? Er wird Sie erreichen wollen.«
    »Ich bin unterwegs.«
    »Vielen Dank, daß Sie es mir überlassen, Freude zu verbreiten. Herrgott, Ben!«
    Driskill legte auf. Ein Bus mit Touristen hielt. Gähnend und die Augen reibend, stiegen sie aus, um etwas zu essen und zu trinken und zu pinkeln. Sie drängten sich vor den Türen zu den Toiletten neben der Telefonzelle. Ben ging zurück zu Elizabeth.
     
    Wieder auf dem Highway, sagte Elizabeth in die Dunkelheit hinein: »Ben, ich habe Angst um dich. Du solltest ernsthaft erwägen, einen Anwalt zu nehmen.«
    »Ich bin Anwalt.«
    »Ja, und deshalb solltest du besser als andere wissen, wann du einen Rechtsbeistand brauchst.«
    »Was wird denn deiner Meinung nach passieren?«
    »Ben, LaSalle hat dich zum Tatort des Mordes an Drew gebracht. Wir wissen nicht, wie er das geschafft hat, aber das bedeutet, daß du einen Anwalt brauchst, der dich vertritt, der eine erstklassige Verteidigung ausarbeitet, wenn die Polizei oder ein Sonderstaatsanwalt bei dir auftaucht …«
    »Dadurch würde ich schuldig aussehen«, sagte er und lächelte. »Wenn man einen Anwalt nimmt, sieht man immer schuldig aus. Das weiß doch jeder.«
    »Ben, ich meine es ernst. Und jetzt noch diese Sache mit Rachel Patton – wir haben keine Ahnung, was vor sich geht, wir wissen nicht, woher sie gekommen ist oder wohin sie uns führt oder wohin sie uns bereits geführt hat. Ich wiederhole: Du brauchst einen Anwalt.« Sie machte eine Pause, aber er wußte, daß sie noch nicht fertig war. »Ich werde nicht zulassen, daß du im Land herumläufst, während da jemand ist, der dich umbringen will. Und sage mir nicht, ich würde unter Verfolgungswahn leiden. Du trittst in die Fußstapfen von Toten.« Die Linien um ihren Mund wurden schärfer. Sie meinte es wirklich ernst. Offensichtlich hatte sie Angst. Sturmwarnung. »Jetzt, wo Charlie noch wütender auf dich werden wird, jetzt ist es Zeit, auszusteigen. Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    »Du willst, daß ich mitmache … du willst, daß ich aussteige. Das ist verwirrend.«
    »Ben …«,sagte sie. Keine Scherze mehr.
    Er nickte und hielt die Augen auf die Straße geheftet. Selbstverständlich hatte sie recht. Alles war auf verrückte Weise miteinander verknüpft, aber er konnte das Muster nicht erkennen … und irgendwie war er verdammt nahe am Zentrum von allem. Er hatte das Gefühl,

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