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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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eingefädelt. Mit deinem Codenamen als Akronym. Von Drew ging die Leitung zu jemandem im Weißen Haus, den Rachel Patton den Spiegelmann nennt …«
    »Was ist das eigentlich für eine Scheiße?« explodierte der Präsident. »Mein Weißes Haus? Spiegelmann? Was ist das, etwa Das Phantom der Scheißoper?« Er machte eine kurze Pause, ehe er weiterfuhr: »Drew Summerhays?«
    »Ich habe dir gesagt, daß es dir nicht gefallen wird. Aber ich weiß nicht, wie ich es anders auslegen sollte … jedenfalls im Moment. Rachel Patton war der Kurier, als sie noch im Justizministerium gearbeitet hat. Später dann fürs DNC.«
    Der Präsident war aufgestanden und blickte Driskill wütend an. »Du bist ein Genie. Mir gefällt das alles überhaupt nicht. Was für ein Geheimkanal war das? Warum habe ich nichts davon gewußt? Warum haben sie mich umgangen? Was haben sie gemacht? Und warum? Eine Rentenkasse? Scheiße!« Er schleuderte sein Glas mit kräftigem Schwung in den Kamin. Der Aufprall klang wie ein Gewehrschuß.
    Die Splitter flogen durch die Luft. Driskill wischte sich eine Scherbe von der Wange. Der Präsident starrte wütend in den Kamin und auf die Glassplitter auf dem Boden. Driskill ignorierte er.
    »Na, wenigstens hast du nicht auf mich geschmissen«, sagte Driskill.
    Der Präsident seufzte. »Glaubst du, daß diese Patton echt ist?«
    »Ich glaube ihr. Charlie, sie hat schreckliche Angst. Du mußt ihr Personenschutz geben, bis die Sache vorbei ist … wann immer das sein wird. Sie braucht Schutz. Sie ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr wichtig für dich.«
    »Ben, ich lasse sie sofort bewachen, du hast recht. Aber es ist verdammt kitzlig. Ich sage das nur ein einziges Mal. Der Präsident weiß nie, auf wessen Seite die Leute stehen. Es ist schwierig, jemandem zu trauen. FBI, Geheimdienst, die verfluchte CIA … Wo ist diese Patton?«
    »Ich bringe sie heute abend her.«
    »Ja, bring sie her. Morgen früh fliegen wir zurück. Ich nehme sie mit. Wann hast du von alledem erfahren? Du hättest es mir sofort sagen müssen.«
    »Ich habe es gestern gegen Mitternacht erfahren, Charlie. Also bloß keine Vorwürfe. Keiner schuftet mehr für dich als ich. Ich bin der einzige, der herauszufinden versucht, was los ist.«
    Der Präsident schaute ihn nicht an und stieß mit dem Fuß eine Scherbe beiseite. »Ich weiß, ich weiß.« Er ging zum Fenster und starrte in den Regen hinaus. Der Himmel wurde heller. »Wo ist mein Eistee?«
    »Du stehst drauf.«
    »Ach so.« Er ging zum Tisch und schenkte sich noch ein Glas ein. Dann stellte er sich vor Driskill. »Ich werde einige Köpfe aufspießen, wenn ich weiß, was passiert ist. Darauf kannst du dich verlassen, Ben – danke, Kumpel.« Er nahm Driskills Hand und hielt sie einen Moment lang fest. »Ich weiß nicht, wo ich ohne dich wäre. Alles, was du getan hast …«
    »Vergiß nicht, wie wütend du wegen LaSalle bist. Glaube mir, ich habe keine Ahnung, was da los ist.«
    »Scheiß auf LaSalle. Damit befassen wir uns später.«
    Driskill war auf dem Weg nach draußen, als der Präsident ihn bei den Schultern packte und umdrehte.
    »Bring mir Rachel Patton, verdammt noch mal, Ben. Kapiert? Ich werde dieses Mädchen in die Mangel nehmen. Das schwöre ich dir.«
    Beim Hinausgehen hörte er noch die Stimme des Präsidenten. »Bring mir Rachel Patton!«
     
    Driskill machte die Tür der Suite im Middelbury Inn auf. Seine Frau stand mit geballten Fäusten da und zuckte erschrocken zusammen, als sie ihn sah.
    »Was ist los?« fragte er, gleichsam automatisch.
    »Ben … sie ist weg.«
    »Rachel? Was meinst du?«
    »Keine Ahnung.« Sie bebte vor Wut und Frustration. »Sie ist weg. Ich habe sie verloren. Einfach so. Nie hätte ich gedacht, daß sie mir das antun würde. Sie hatte doch solche Angst …«
    »Wie ist es passiert?«
    »Wir sind nach unten gegangen, um etwas zu essen. Ich war sicher, daß der Mann, der sie observiert hat, sie nicht gefunden hatte. Ich hatte sie völlig beruhigt. Dann – wir waren beinahe fertig – entschuldigte sie sich, um auf die Toilette zu gehen. Anne Furlong von Reuters kam zu mir herüber. Wir haben über den Parteitag und die Probleme des Präsidenten geredet. Dann habe ich gemerkt, daß fünfzehn Minuten vorbei waren und Rachel nicht zurückgekommen war. Ich bin sie suchen gegangen. Sie war weg. An der Rezeption hatte sie niemand gesehen. Ich bin wie eine Wahnsinnige nach oben gerannt. Sie war nicht in der Suite. Das war vor einer halben Stunde. Ihre

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