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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Ihnen.«
    »Okay, Mac. Sie müssen ihn überzeugen.«
    »Wo kann ich Sie erreichen? Es wäre einfacher, wenn ich Sie anrufen könnte …«
    »Für Sie vielleicht. Aber sagen wir, daß ich zur Zeit keine feste Adresse habe. Ich rufe wieder an.«
    Er legte auf.
    Er war wütend auf Mac und ging in die Küche. Elizabeth hatte einen Zettel hinterlassen. Auf dem stand ein Name. Ben, hatte sie geschrieben, ruf ihn an. Er ist der Mann, der dich aus dem Schlamassel rausholen kann. Name und Nummer gehörten Christian Brocken, einem Washington-Insider und bekannten Anwalt. Zumindest ist ihr klar – dachte er –, daß für Ben Driskill nur der Beste in Frage kommt.
    Er hatte Hunger und wollte nicht mit dem Zettel herumsitzen und an Elizabeth denken und wie alles zwischen ihnen außer Kontrolle geraten war. Er duschte und ging aus.
     
    Er parkte in der Nähe des Willard. Das Weiße Haus glänzte im Sonnenschein. Die Round Robin Bar würde noch nicht offen sein, aber Jimmy würde da sein und alles herrichten, polieren und sein Reich in Besitz nehmen. Er ging durch die Halle. Es war ihm egal, ob ihn jemand sah. Dann hob er das Samtseil vor dem Eingang zur Bar und trat ein. Jimmy überprüfte eine Kiste mit Wein. Er blickte auf und lächelte den Eindringling an.
    »Mr. Driskill«, sagte er.
    »Mir hängt der Magen bis in die Kniekehlen«, sagte Driskill. »Könnten wir ein paar Rühreier und Räucherlachs hierher schmuggeln und alles mit einem Gin Tonic herunterspülen?«
    »Für Sie können wir das bestimmt bewerkstelligen.« Er ging kurz weg, um das Essen zu bestellen. Dann brachte er Driskill ein Glas frisch gepreßten Orangensaft. »Warum fangen Sie nicht damit an, Sir?«
    »Sie denken wirklich an alles.«
    »Wenn das nur wahr wäre«, sagte er leise.
    Im kleinen Fernseher hinter der Bar lief wie immer CNN. Driskill sah das vertraute Bild einer Pressekonferenz des Präsidenten – wie Mac versprochen hatte. Dann betrat Charlie den Raum vom Hauptkorridor im Westflügel und ging mit Mac aufs Podium. Noch kam kein Ton. Der Nachrichtensprecher machte sich bereit.
    Charlie hatte eigentlich keine andere Wahl, als eine Pressekonferenz einzuberufen. Dazu benutzte er den informellen Presseraum. Oft scherzten die Reporter, daß darin die größten Reserven der Welt an Aluminiumleitern seien, die man brauchte, um über die vor einem auf Klappstühlen Stehenden hinwegsehen zu können. Üblicherweise gab der Pressesekretär hier die täglichen Informationen bekannt. Der Präsident erschien nur selten für eine Pressekonferenz außerhalb der strengen, formellen Umgebung des Ballsaals im ersten Stock, wo die Gemälde mit Sperrholzplatten abgedeckt wurden, damit die Fernsehkameras beim Schwenken nicht die Leinwand durchbohrten. Im Ballsaal schritt der Präsident lächelnd auf dem roten Teppich herein. Manchmal hielt er ein paar Karten mit Notizen in der Hand und sah aus wie ein Mann in einer Filmkulisse. Heute war es anders. Ben nahm an, daß diese Bühne Larkspurs Inspiration gewesen war.
    Um neun Uhr sechsunddreißig – fast ohne Vorwarnung – stand der Präsident neben dem Pult, das vorne sein Siegel trug, und blickte auf die bekannten Gesichter. Draußen schien die Sonne auf den Rasen. Touristen drängten sich auf der Pennsylvania Avenue und lugten durch den Zaun, in der Hoffnung, jemanden zu sehen. Der Präsident nickte und lächelte kurz einem Journalisten zu, der seinen Blick aufgefangen hatte.
    McDermott stand neben ihm. »Der Präsident möchte Ihnen ein paar Worte sagen. Er gibt nur eine Erklärung ab. Für Fragen haben wir leider keine Zeit. Der Terminplan heute morgen ist sehr eng.« Er blickte auf seine Armbanduhr. Der Regisseur gab ihm eine Anweisung, und Mac schaute in die Kamera. »Der Präsident der Vereinigten Staaten.«
    Der Präsident trat ans Pult. Es war heiß im Raum. Er trug kein Jackett und hatte die Manschetten hochgerollt. Er war der erste Präsident, der in Straßenkleidung zu den Menschen sprach. Die Mehrheit der Leute fand das gut. Er wollte die Menschen wissen lassen, daß er einer von ihnen war und sich halb totschuftete.
    »Arnaldo LaSalles neueste Vorwürfe, die er in einem Fernsehbericht vorgebracht hat, und Ballard Niles Kolumne im Financial Outlook heute waren eine unangenehme Überraschung. Es wäre sinnlos, das zu bestreiten. Allerdings bin ich enttäuscht, daß die übrigen Medien diese Vorwürfe verbreitet haben, als handele es sich dabei um tatsächliche Nachrichten – ohne sie unabhängig

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