Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
Vom Netzwerk:
Affäre hineingezogen.
    Jimmy stellte den Teller mit den Eiern und dem Räucherlachs vor Ben, dazu Toast und den Gin Tonic. »Haben Sie es satt, sich im Fernsehen anzuschauen? Das sind Ihre fünfzehn Minuten Ruhm, Sir.«
    »Geben Sie mir ein Leben in Anonymität, Jim.«
    »Es ist eine Binsenwahrheit, Sir, daß Politik ein rauhes Spiel ist, in Washington rauher als an irgendeinem anderen Ort in diesem Land.«
    »Das hat meine Frau heute morgen mehr oder weniger auch gesagt. Sie will, daß ich aussteige und die Stadt verlasse. Raus aus der politischen Schlammschlacht. Raus aus allem.«
    Jimmy nickte. »Ich würde sagen, daß sie nicht ganz unrecht hat. Es ist schwierig. Sie und der Präsident sind doch so alte Freunde … aber wenn ich Sie wäre, würde ich auf sie hören.«
    »Sie sagte, sie möchte, daß ich lebend herauskomme.«
    Jimmy beobachtete Driskills Gesicht. »Wissen Sie, nach dieser Kolumne habe ich mir einige Gedanken über Mr. Sarrabian gemacht. Was hatte Mr. Summerhays eigentlich mit ihm zu tun?«
    Ben starrte ihn an. »Was haben Sie gerade gesagt, Jimmy?«
    »Ich habe gerade an Mr. Summerhays und Mr. Sarrabian gedacht und wieso diese Aktiensache plötzlich aus dem Nichts auftaucht und den Präsidenten völlig überrascht. Für mich sieht es aus, als wollte jemand dieses Land zugrunde richten. Und zwar in großem Stil.«
    »Ja, verdammt noch mal, so sieht’s aus.« Summerhays. Rachel Patton. Charlie. LVCO.
    Nach dem Frühstück rief er die Kanzlei in New York an. Helen war am Apparat.
    »Hören Sie, Helen, könnten Sie persönlich Bert Rawlegh darum bitten, für mich etwas zu überprüfen …? Ja, genau, LVCO.«
    Er ging in die Bar zurück und bestellte einen Virgin Mary. Der Anruf kam eine Stunde später. Es war das, was er hatte hören wollen.
     
    Ben Driskill hatte keine Mühe, Tony Sarrabians Haus zu finden. Über die Villa hatten in den vergangenen achtzehn Monaten alle Illustrierten von der Washington Post bis zum Architectural Digest berichtet. Sarrabian hatte zwei riesige Herrenhäuser in ausgedehnten Parks über dem Potomac gekauft.
    Dann hatte er die beiden Häuser durch einen langen Zwischenflügel verbunden, in dem jetzt ein Ballsaal sein sollte, wie es in ganz Amerika keinen zweiten gab: hundert Meter lang wie ein Footballfeld. Er lebte mit seiner Familie in der einen Villa, die andere war vollständig renoviert worden und diente als Gästehaus. Man konnte die Kosten abschreiben, was günstig für Sarrabian Associates war, da die Firma weitgehend wie ein kleines Land geführt wurde, wenn es darum ging, Bankette zu veranstalten, Staatsbesuche zu empfangen und die größten Parties des Jahres zu geben.
    Driskill fuhr einen Mietwagen, einen offenen Chrysler. Die heiße Brise raschelte in den Bäumen. Ein Dunstschleier hing wie Spinnweben zwischen den Ästen. Die fünf Meilen lange Zufahrt zu dem Besitz zweigte von der doppelspurigen Straße ab und schlängelte sich dann, an beiden Seiten von einem makellos weißen Holzzaun begrenzt, unter Platanen und Pappeln dahin. In der Ferne sah Driskill auf den Weiden schwarzgraue Pferde. Mit Sicherheit wächst hier nur vierblättriger Klee, dachte Driskill. Alles hier, der gesamte Besitz war buchstäblich der Lohn der Sünde. Perfekt. Alles war perfekt.
    Als Driskill ausstieg, kamen zwei Dalmatiner angelaufen. Wunderschöne Geschöpfe, die nichts gegen sein Kommen hatten, nur neugierig waren. Sie gehörten nicht zum Sicherheitssystem. Allerdings war Driskill sicher, daß er, seit er auf die fünf Meilen lange Privatstraße eingebogen war, gefilmt wurde. Er kniete nieder und sprach mit den Hunden, streichelte sie und kraulte sie hinter den Ohren. Tony Sarrabian stand in der Vordertür und lächelte. Er blickte Driskill an, als sei dieser einer seiner besten Freunde.
    »Ich bin Ben Driskill.«
    »Ich weiß, wer Sie sind. Kommen Sie herein. Es ist bescheiden, aber wir nennen es unser Heim.« Offenbar machte er diesen Scherz auf eigene Kosten gern.
    »Vielleicht haben Sie einfach zu viel Geld.« Die Hunde sprangen übermütig herum.
    »Sie sind nicht der erste Mensch, der mich darauf hinweist. Aber so kann ich Fred und Ginger« – er deutete auf die Dalmatiner – »ihr Schappi sichern. Kommen Sie, schauen Sie sich um.«
    Sarrabian führte ihn durchs Erdgeschoß: Wohnräume, Vorratskammern, ein Speisezimmer, eine Bibliothek, ein Medienzimmer, ein Billardzimmer, eine Küche und schließlich das Arbeitszimmer, dessen eine Wand aus Fenstern bestand, durch

Weitere Kostenlose Bücher