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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Washington.
    Teresa Rowan klang verärgert und müde, als sie verschlafen den Hörer abnahm. »Ben, Herrgott noch mal, wieviel Uhr ist es?« Sie murmelte etwas Unverständliches und beantwortete ihre Frage selbst. »O mein Gott, es ist erst zehn. Ich bin über meinen Akten eingeschlafen – oh, Mist!«
    »Was ist los?«
    »Ich bin kaputt. Das ist alles. Wo bist du?«
    »Was für einen Unterschied macht das?«
    »Ben, ich bin gerade aufgewacht und will wissen, wo du steckst, das ist alles. Kein Grund, mich so anzufahren. Du lieber Gott!«
    »Chicago.«
    »Vorarbeiten für den Parteitag?«
    »Nein, nein …«
    »Es ist Iowa!« sagte sie triumphierend. »Du hast in Iowa umhergeschnüffelt, richtig? Das mußt du mir erzählen.«
    »Ich erzähle dir kein verdammtes Wort«, sagte er freundlich.
    »Bist du sicher, daß es eine gute Idee war, dahin zu fahren? Hast du das mit dem Weißen Haus abgeklärt?«
    »Seltsamerweise bin ich immer noch ein amerikanischer Bürger und kann überall hinfahren, wohin ich will – nicht nur dahin, wo der heilige Charlie mich fahren läßt. Erst sagst du mir, ich soll niemandem trauen, Charlie eingeschlossen, und daß ich auf meinen Rücken aufpassen soll – und jetzt sagst du mir, ich müßte meinen Terminplan von ihm absegnen lassen …«
    »Ich habe ihn weder einen Heiligen noch Satan genannt. Ich möchte nur, daß du heil aus der Sache rauskommst.«
    »Was ist mit den Vorwürfen, die LaSalle gegen den Präsidenten wegen der Aktenkäufe erhebt? Ich habe nicht die ganze Geschichte mitbekommen – ist das die nächste Katastrophe?«
    »Ben, alles erstunken und erlogen. Dieser Scheißkerl LaSalle.«
    »Woher weißt du das? Oder spricht da dein Herz?«
    »Der Präsident gibt morgen früh ein Dementi heraus. Er hat mir gesagt, wenn Drew da wäre, hätte der alle Antworten. Er meinte, Drew sei der Mann, der alles auf ein Sonderkonto eingezahlt oder gleich verkauft hätte.« Sie seufzte tief. »Wenn Drew da wäre …«
    »Zieht Charlie nur eine Show ab, oder ist er sauber?«
    »Ben, wie soll ich das wissen? Aber wenigstens kann er dir für diese Sache nicht die Schuld geben. Übrigens, Landesmann sagt, er würde dir gerne das Fell über die Ohren ziehen – irgend etwas über eine Sendung, die du beim Präsidenten nicht abgeliefert hast. Ich habe keine Ahnung, wovon er redet, aber du bestimmt. Da wette ich.«
    »Niemand in dieser Stadt kann die Klappe halten!«
    »Noch etwas, Ben. Ich sage dir lieber gleich, daß die Burschen vom FBI bei mir waren. Sie wollen mit dir reden.«
    »Aber ich habe nicht die geringste Lust, mit ihnen zu reden!« knurrte Ben.
    »Nur eine Warnung: Wahrscheinlich wollen sie über LaSalles Bericht sprechen, daß du in der Nacht bei Drew draußen warst, als er umgebracht wurde.«
    »Trotzdem will ich nicht mit ihnen reden.«
    »Dann halte dich bedeckt, wenn ich dir raten darf.«
    Plötzlich hörte er ein gedämpftes Piepsen. Einen Moment lang wußte er nicht, woher es kam. Dann erinnerte er sich: Das Handy! Elizabeth hatte ihm das kleine Ding aufgedrängt. Sie wußte, daß er das Eindringen der Technologie ins Privatleben nicht mochte, aber sie hatte Angst gehabt, ihn nicht jederzeit erreichen zu können.
    Er holte es aus der Jackettasche.
    »Sekunde mal, Teresa. Elizabeth will mich am Handy sprechen.«
    Er drehte sich um und drückte das Handy ans Ohr. Er hörte kurz zu und sagte dann zur Generalstaatsanwältin: »Hör zu, tut mir leid, das ist wichtig.«
    Er legte den Hörer auf und nahm wieder das andere Telefon. Scheiß-Technik. Er kam sich vor wie ein Clown.
    »Ist bei dir alles in Ordnung?« fragte Elizabeth.
    »Es ist mir schon besser gegangen.«
    »Ich hole dich am Flughafen ab.«
    »Ich kann doch ein Taxi nehmen.« Er fand es albern, daß er das gesagt hatte. Er wollte sie mehr als alles andere auf der Welt sehen.
    »Ich möchte aber, Liebling. Ich muß dich sehen. Es ist etwas passiert.«
    »Was?«
    »Keine Angst. Aber ich muß es dir persönlich sagen.«
    »In zwei Stunden bin ich da.«
     
    Ein Wolkenbruch entlud sich ohne Vorwarnung aus der schwülen Atmosphäre, als Driskill in Washington landete. Er trank seinen Scotch mit Wasser aus. Ihm kam es vor, als habe er das Flugzeug eben erst bestiegen.
    Elizabeth wartete an der Sperre auf ihn. Sie trug ein Georgetown-Sweatshirt und Jeans. Sie hätte sich als Studentin ausgeben können. Sie gab ihm einen Kuß. »Darf ich Sie in Washington willkommen heißen, Sir? Und darf ich sagen, daß ich froh bin, daß Sie

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