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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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sich geweigert, zurückzubleiben – schlenderten langsam über den Rasen zurück. Als sie die ersten Partygäste erreichten, sagte Taylor: »Ah, noch späte Gäste.«
    Die Kapelle spielte ›Hail to the Chief‹. Der Präsident und die First Lady standen oben an der Treppe, die zu dem sprudelnden Champagnerbrunnen führte.
    »Ja, die ganze Bande ist jetzt da«, sagte Driskill, als er auch Ellery Larkspur und Elizabeth sah.
    »Ich muß den Präsidenten begrüßen«, sagte Sherman Taylor. »Ich habe ihn eine Ewigkeit nicht gesehen.«
    »Gehen Sie nur«, meinte Driskill. Er hielt sich im Schatten und beobachtete, wie seine Frau und die anderen von den Bergstroms und anschließend von Bob Hazlitt und Sherman Taylor begrüßt wurden. Die beiden Präsidenten schüttelten sich die Hand und lächelten so höflich, wie man es von ihnen erwartete.
    Dann entdeckte er Larkspur, der abseits stand und auch die Menge beobachtete. Tony Sarrabian und Frau waren soeben gekommen.
    »Larkie, es ist einfach zu heiß.«
    »Also, hier bist du. Elizabeth konnte dich nicht finden. Sie hat mich angerufen und gefragt, ob ich wüßte, wo du steckst.« Er zuckte mit den Schultern. »Wußte ich natürlich nicht. Wo hast du dich rumgetrieben?«
    »Elizabeth und ich brauchen ein bißchen Zeit für uns, Larkie. Aber du mußt mir einen Gefallen tun. Charlie … ich muß mit ihm reden. Es ist wichtig, sehr wichtig. Und Mac ist sauer auf mich und hat mich abgewimmelt. Dann habe ich die LVCO-Pressekonferenz gesehen – ich kann ihm ein paar Sachen erzählen, die er wissen muß. Er darf nicht zum Parteitag fahren, ohne zuvor mit mir zu reden.«
    »Was hast du herausgefunden, Benjamin?« Larkspurs Fliege hatte an diesem windstillen Abend irgendwie eine Brise erwischt. »Er hat eine Stinklaune. Ich hoffe, du hast was zu bieten. Er ist wegen der verschwundenen Dame, die du ihm versprochen hattest, und wegen des Geheimkanals immer noch wütend. Also, was hast du herausgefunden, Ben?«
    Driskill zögerte und schüttelte den Kopf.
    »Du meine Güte, Benjamin. Los, ich bin’s, Larkie.«
    »Tut mir leid, aber in diesem Fall würde ich nicht mal Mutter Theresa trauen – keinem. Ich muß mit Charlie reden.«
    Larkie seufzte. »Du machst es mir nicht leicht, Ben. Aber ich tu’, was ich kann. Ich will versuchen, später mit ihm zu reden. Rufe mich morgen früh an. Aber jetzt bestehe ich darauf, daß du zu deiner Frau gehst. Das ist doch albern: auf derselben Party zu sein und nicht …«
    »Laß gut sein, Larkie. Es ist nur ein Fall gereizter Stimmung. Ich habe das Gefühl, als hätte ich eine Woche lang nicht geschlafen. Ich hau’ mich in die Falle, und keine Macht der Erde …«
    »Okay, Ben. Du wirst schon wissen, was du tust.« Er blickte auf die Menge. »Mein Gott, ist das heiß.« Er betupfte sich das Gesicht mit einem Hermes-Tuch und mischte sich unter die Gäste. Einerseits gab es die Sauerei mit Sarrabian und LVCO und den Vorwürfen wegen der Aktienschiebereien. Aber das war nur die Hälfte. Da gab es noch Rachel Patton und den Geheimkanal, an dem Drew beteiligt war und jemand aus dem Weißen Haus …
    Ben Driskill ging, ohne sich umzudrehen.
    Was kam als nächstes? Das war die Frage.

KAPITEL 17
    Er wachte aus dem Tiefschlaf auf. Die Klimaanlage hatte irgendwann den Geist aufgegeben. Laken und Kissen waren durchgeschwitzt. Sonnenschein fiel in undeutlichen Strahlen aufs Bett. Ihm wurde bewußt, daß er allein geschlafen hatte. Vor dem kleinen Hotel war die Alarmanlage eines Autos losgegangen. Die Sirene bohrte ein Loch in den oberen linken Quadranten seiner Stirn.
    Er lag da und versuchte sich zu orientieren. Dann kroch er aus der Sonne und trank einen Schluck Wasser aus dem Glas auf dem Nachttisch. Er blickte auf die Armbanduhr. Es war kurz nach ein Uhr nachmittags. Seine biologischen Bedürfnisse waren noch nicht normalisiert. Es war so heiß, daß er sich eine halbe Stunde unter eine lauwarme und danach unter eine kalte Dusche stellte. Dann wurde ihm langsam bewußt, was er tat. Elizabeth … Sie war wohl zur Wohnung am Dupont Circle gefahren. Das war okay. Die Presse war ja nicht hinter ihr her.
    Er rief Ellery Larkspur im Büro an.
    »Benjamin, ich habe schon auf deinen Anruf gewartet.«
    »Na, jetzt bin ich dran. Hast du mit dem Präsidenten gesprochen?«
    »Ehe wir darauf kommen, muß ich dich fragen, was, um alles auf der Welt, gestern bei der Party passiert ist. Mac hat heute morgen fürchterlich getönt, daß du mit Hazlitt und Sherman

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