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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Pennsylvania versteckt. Ich hatte Angst, aber ich wußte, daß ich etwas tun mußte. Ich konnte mich nicht für immer verstecken. Ich bin zu Elizabeth gefahren. Ich kapiere nicht, wie der Mann mir folgen konnte. Es war nicht möglich. Gestern bin ich abends … sehr spät hergekommen. Nachdem ich Middelbury verlassen hatte, ist mir noch etwas eingefallen, das ich Ihnen sagen muß. Hayes Tarlow meinte, das Geheimnis stecke tief in der militärischen Abwehr, aber ›sie haben keine Ahnung‹. Ich weiß nicht, was er gemeint hat. Er sagte, er und Drew … wollten es denen zeigen … ihnen die Augen öffnen … irgendwie hat mir das angst gemacht. Aber eigentlich hatte ich dauernd Angst. Ich wußte nicht, was ich tun sollte, wie ich Ihnen bei der Suche helfen könnte …«
    »Vielleicht fällt Ihnen noch etwas ein«, sagte Larkspur beschwichtigend.
    »Mr. Tarlow hat mich gefragt, ob ich wüßte, was bei der ISO – der Satelliten-Behörde – vor sich ginge. Ich wußte es nicht. Ich weiß es auch jetzt nicht. Aber vielleicht war da etwas.«
    Driskill verdrehte die Augen.
    »Ben«, sagte Larkspur. »Miss Patton hat mir die Geschichte vom Geheimkanal erzählt. Und natürlich habe ich auch Charlies Version gehört. Ich glaube, wir sollten ein Treffen arrangieren, damit sie mit ihm reden kann. Klingt das vernünftig?«
    »Herrgott! Was habe ich denn die ganze Zeit gesagt? Selbstverständlich. Allerdings versichere ich dir, daß das alles für mich bis jetzt keinerlei Sinn ergibt. Deshalb möchte ich erst mit Charlie reden, ehe er Rachel hört. Du kannst bei ihrem Treffen ja Kindermädchen spielen. Aber ich will vorher zu ihm. Er wird es dir danken.« Der Sonnenschein hüpfte auf den Wellen des Potomac und spiegelte sich in den Fenstern und auf der gläsernen Schreibtischplatte. Driskill taten die Augen weh.
    »Er ruft mich gleich an. Dann versuche ich, einen Termin für dich zu bekommen.« Larkspur blickte zu Rachel und Elizabeth. »Soll ich jetzt bei der Justiz Personenschutz anfordern?«
    Elizabeth schaute zu Ben.
    Er schüttelte den Kopf. »Kein FBI.«
    »Ich bin jetzt nicht in Gefahr, Mr. Driskill. Der Mann, der mich beschattet hat, kann unmöglich wissen, wo ich jetzt bin.«
    »Mein Gott, Sie haben noch ’ne Menge zu lernen«, sagte Driskill. »Ruf mich unter dieser Nummer an«, sagte er zu Larkspur. »Das ist mein Handy. Ich möchte ihn so bald wie möglich sprechen, am besten heute abend.«
    »Ich tue, was ich kann, Benjamin. Wunder kann ich. nicht wirken.«
    »Solltest du diesmal aber, Larkie.«
     
    Tom Bohannon genoß seinen Drink in einem Café an der Promenade am Hafen in Washington, das am Spätnachmittag gut besetzt war. Eine Brise wehte ständig vom Wasser und ließ die Fransen an den Sonnenschirmen über den Tischen flattern. Hübsche Mädchen in sehr kurzen Röcken rutschten mit ihren niedlichen Hintern auf den Barhockern herum. Alle waren sonnengebräunt. Man hätte meinen können, in einem Schicki-Micki-Jachtclub zu sein, aber es war nur eine Bar, die sich nach Kräften bemühte, diesen Eindruck zu erwecken. Er trank einen Cubra libre – wenig Rum, viel Cola. Ja, hier war das süße Leben, das er aufgegeben hatte – oder das ihm nie vergönnt gewesen war. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Zur Zeit schwitzte er viel.
    In Afrika hatte er auch viel geschwitzt, auch in Beirut. Es kam ihm vor, als hätte er immer viel schwitzen müssen, wo immer sie ihn hingeschickt hatten. Warum gab es nie ein Problem in Norwegen oder Finnland? Dort hätte er einen Schaffellmantel tragen können. Bei Hitze erinnerte er sich an zu viel, erinnerte sich, wie das Blut aus den zerquetschten Fingerkuppen lief, wo noch Sekunden zuvor seine Nägel gewesen waren … erinnerte sich, wie sich der glühende Draht um seine Hoden zusammenzog und wie die Willenskraft das Blut aus seinem Gehirn gedrängt und so die Schmerzen und die Angst gemildert hatte. Er lächelte der hübschen Kellnerin zu. Aber nein, er wollte nicht noch einen Drink. Er legte eine Fünfdollarnote und zwei Einer unter die Untertasse, damit sie nicht weggeweht würden. Eigentlich hatte er in letzter Zeit verdammt gut verdient. Er nahm die beiden Einer zurück und legte noch einen Fünfer hin.
    Dann kamen die drei aus dem Bürogebäude und blieben oben an der geschwungenen Treppe stehen, die auf die Plaza herabführte, wo er saß und sie beobachtete. Nach einem kurzem Gespräch folgten die Frauen dem Mann, Ben Driskill, nach unten und gingen in Bohannons

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