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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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sagen Sie Ihrem Freund mit den Froschaugen, er soll seinen Verstand einschalten. Wir haben Sie beim letzten Mal in den Arsch getreten. Sie hätten die Lektion lernen müssen. Diesmal werden wir ihn in den Arsch treten – und zwar so kräftig, daß seine Großeltern es noch spüren werden. Dieses Säbelrasseln bringt nichts. Die Leute sind klüger geworden.«
    »Also, Ben«, fing Hazlitt an und stieß mit dem Zeigefinger gegen Driskills Brust. Aber Taylor bedeutete ihm mit wahrlich herrschaftlicher Geste zu schweigen. »Das hat Amerika nicht gesagt, als ich gegen die islamischen Terroristen im Irak und im Iran vorgegangen bin.«
    »Ich erinnere mich genau.«
    »Ja, viele Amerikaner sind auf die Knie gesunken und haben Gott gedankt, daß Sherman Taylor nicht vor seiner Pflicht zurückgeschreckt ist«, sagte Taylor ruhig, als plaudere er mit Freunden.
    »General, Sie haben an diesem Tag ungefähr zweihunderttausend Menschen verdampfen lassen, wenn man beide Angriffe rechnet …«
    »Und seitdem benehmen sich Irak und Iran einwandfrei, und im Nahen Osten ist es ruhig geworden, weil man jetzt weiß, daß Amerika keine Angst vor der eigenen Macht hat. Wissen Sie, wie man Sherman Taylor dort jetzt nennt? Ich sage es Ihnen: Sie nennen ihn Todesbote … und wir können alle ruhiger schlafen, weil er seine Pflicht erkannt und erfüllt hat.« Taylor sah ihn an. »Es geht um Hoffnung, Ben. Amerika ist die Hoffnung der Welt. Wir können Frieden bringen – genau, was Charlie tun will und worauf alle Menschen hoffen, wenn sie klar denken können. Aber Bob Hazlitt weiß, daß wir der Welt den Frieden aufdrängen müssen – Pax Americana, wenn Sie es so nennen wollen. Hoffnung und Friede kommen durch Stärke und die Bereitschaft, diese Stärke einzusetzen …«
    »Sie führen sich auf, als wären unsere Stärke und unser Menschenpotential und unsere Waffen unendlich groß. Sie würden uns in zwei Minuten in Mexiko haben, und Sie würden dafür sorgen, daß Afrika kolonisiert würde und an unserer Leine gehen müßte, weil die armen Russen sich um nichts mehr kümmern …«
    »Klingt durchaus vernünftig«, sagte Taylor und lächelte, als nähme er an einer Debatte in Oxford teil.
    Hazlitt hatte sich beruhigt. »Wir müssen für den Anschein einer moralischen Ordnung in der Welt sorgen, Ben. Das können Sie doch nicht bestreiten. Wir leiden unter einem verkrüppelnden Schwund an Selbstvertrauen. Das könnte tödlich sein, wenn wir nicht sofort aus diesem Sturzflug durchstarten. Wir müssen uns wieder auf unsere einstige Größe besinnen und daraus Kraft saugen. Wir müssen in der westlichen Hemisphäre Ordnung schaffen …«
    »Hoppla, leb wohl, Mexiko«, sagte Driskill.
    »… und wir müssen den Glauben an uns wiedergewinnen. Wir müssen unserem moralischem Kompaß gemäß alles in Ordnung bringen. Die Geschichte lehrt uns, daß der schnellste und effektivste Weg zum Wohlbefinden ein Krieg für eine große Sache ist.« Um ein Haar hätte Flieger-As Bob Dixie gepfiffen. »Die Ordnung muß in Mexiko wiederhergestellt werden und in anderen Teilen der Welt, und Charles Bonner hat einfach nicht den Mut, seine Pflicht zu erkennen und sie, verdammt noch mal, zu tun. Warum gibt er nicht auf? Das ist meine Frage.« Hazlitt war wieder schweißüberströmt und schlug mit der Faust auf das Geländer des Pavillons.
    Auf Sherman Taylors Gesicht lag ein so kühles Lächeln, als käme es aus der Umgebung des Neptun.
    »Wie dem auch sei, laßt uns die Hitze runterdrehen«, sagte Taylor, der Friedensstifter. »Ben, warum gehen wir nicht ein paar Schritte und geben Bob Gelegenheit, sich zu beruhigen. Für ihn ist Politik neu. Er regt sich zu sehr auf. Der Wahlkampf, der Druck … Als Tycoon ist er nicht gewohnt, angegriffen zu werden und sich verteidigen zu müssen – ach was, zum Teufel, Sie wissen ja, wie es ist. Vergessen Sie einfach, was er gesagt hat! Aber Sie, Ben, sind Anwalt und sollten es besser wissen, als Leute des Mordes zu bezichtigen, wenn Sie nicht verdammt sicher sind. Und Sie können nicht sicher sein, weil – seien wir doch ehrlich! – Bob Hazlitt keinen umbringt. Ich werde ihn schon beruhigen. Nichts für ungut. Sie und ich kennen politische Kriege und wissen, daß es ein Nahkampf ist. Aber ich würde zweimal nachdenken, ehe ich zum Fernsehen und zu den Journalisten und ins Justizministerium marschieren und eine Büchse Würmer aufmachen würde, die zu lange in der Sonne gestanden hat.«
    Die drei Männer – Hazlitt hatte

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