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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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mich zu fallen. Ich schätze, er hat mich angesprungen. Er hatte ein Messer, aber komischerweise hatte er es nicht in der Hand – das habe ich beim Kampf gemerkt, sondern es kam aus dem Ärmel. Er griff mich an, da konnte ich ihn schlecht fragen … diesen elenden Hurensohn.«
    Driskill schnürte die Wut die Kehle zu. »Er versuchte mir die Klinge in den Bauch zu rammen, damit er sie nur noch hochzuziehen brauchte, um mich aufzuschlitzen. Er konnte es kaum erwarten, mir die Eingeweide herauszureißen. Hätte er noch eine Sekunde länger gewartet, bis er ein Stückchen näher war …« Driskill zuckte mit den Schultern.
    »Dann hätte er Sie allegemacht.«
    »Er kann sich glücklich schätzen, daß er noch lebt, Lad. Ich bin größer als er und wahrscheinlich gleich stark. Er wollte mir das Messer reinstoßen, aber ich habe sofort zugeschlagen. Er ist mit dem Kopf gegen die Mauer geprallt. Dann hat er mir den Unterarm übers Gesicht gelegt. Die Schmerzen haben mich eine Minute lang geblendet. Herrgott, das war Scheiße … Dann habe ich mit dem Kopf zugestoßen. Er hat losgelassen, aber ich bin ausgerutscht und die Stufen hinuntergefallen. Er ist abgehauen. Ich bin auf der Schnauze gelandet.«
    »Offensichtlich hat er Sie observiert und kannte Ihre Pläne.« Benbow ging zur Couch. »Er ist ein bezahlter Killer, und sein Auftraggeber war wohl der Meinung, daß Sie zu gefährlich geworden sind. Er hielt es für einfacher, Sie umbringen zu lassen und hinterher den Presserummel abzuwickeln, als Sie weiterbohren zu lassen. Sobald bekannt war, daß Sie auf dem Weg nach Iowa waren, haben die Kerle auf den Knopf des Schleudersitzes gedrückt. Sie kamen der Wahrheit zu nahe. Mir graut, wenn ich daran denke, was das für den Rest von uns bedeutet.«
    Driskill drehte den steifen Hals. »Chris«, sagte er zu Morrison. »Ich dachte, Sie wollten weg, raus aus der ganzen Sache.«
    Chris Morrison antwortete von seinem Standplatz am Fenster. Er trug Leinenhosen und ein weißes Hemd, die Ärmel über den braungebrannten Armen hochgerollt.
    »Als Herb und ich uns nähergekommen waren, wollte er sich unbedingt um mich kümmern. Ich verdiene nicht viel Geld. Ich bin kein Geschäftsmann. Meine Eltern sind gestorben, und Herb, wie er nun mal ist – ich meine, war –, hat Lad gebeten, als sein Testamentsvollstrecker für mich etwas einzurichten, wodurch ich für den Rest meines Lebens ausgesorgt hätte. Herb war in diesen letzten Wochen sehr um seine Gesundheit besorgt. Er hat mir noch etwas anvertraut, das ich Ihnen gestern abend nicht erzählt habe. Ich wollte erst mit Lad unter vier Augen sprechen, ehe ich es sage. Vielleicht war ich übervorsichtig, aber es war das letzte, was Herb mir anvertraut hat … und er war darüber sehr aufgebracht. Dabei war es im Prinzip nur … Ja, mehr ist es nicht … ein einziges Wort: Gomorrha. Er sagte, Heartland würde mit dem ›Projekt Gomorrha‹ beginnen und daß er nicht wüßte, wie er das verhindern könnte. Ich weiß jedoch nicht, worum es sich dabei handelt.« Morrison zuckte mit den Schultern und steckte die Hände in die Hosentaschen.
    »Reden Sie weiter, Chris.«
    Morrison blickte hinaus in den Sonnenschein. Seine Stimme klang emotionslos – wie aus weiter Ferne. »Herb hat mir gesagt, daß er mit Bob Hazlitt wegen Gomorrha geredet hätte und versucht hätte, das Projekt zu stoppen … aber daß Bob Hazlitt ihm erklärt hätte, er würde Gomorrha einsetzen, und ein paar Menschenleben wären es wert, die Sache zum Brodeln zu bringen – so hat er sich Herb gegenüber ausgedrückt. Deshalb hat Herb sich danach an Drew Summerhays gewendet, und Summerhays hat Tarlow zu ihm geschickt. Das ist alles. Mehr weiß ich wirklich nicht. Niemand hat versucht, mit mir Kontakt aufzunehmen oder mir Angst einzujagen. Ich glaube daher, daß sie nichts von mir ahnen. Ich habe vor, mich weiterhin bedeckt zu halten. Ich kann nicht einmal zu Herbs Beerdigung gehen …«
    »Gomorrha« ,wiederholte Driskill nachdenklich.
    Benbow beugte sich vor und öffnete eine Aktentasche. »Ben, das Papier, das Herb Ihrer Meinung nach Tarlow gab. Das Blatt mit der Linie …« Ben holte das Blatt aus der Brusttasche seines ruinierten Blazers.
    »Hier ist es.«
    »Würden Sie es auf den Tisch legen? Und etwas glätten? Dieses Blatt hat schon allerhand mitgemacht.« Er lachte leise. »So, da ist es. Sehen Sie es sich genau an … Sie werden es nie wieder mit denselben Augen betrachten.«
    Benbow holte aus der Aktentasche eine

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