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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Ausgabe von USA Today, die ein paar Tage alt war. Er legte die Zeitschrift mit der Titelseite nach oben auf den Tisch. In der unteren rechten Ecke war eine farbige Landkarte abgebildet. »So, sehen Sie sich mal diese Karte an, Ben … Chris …«
    Driskill sprach als erster. »Ich werde verrückt … verdammt.« Lad Benbow lächelte und schüttelte den Kopf »Direkt vor unseren Augen!«
    Die Karte zeigte den Verlauf der mexikanischen Grenze im Südwesten der Vereinigten Staaten.
    Die krakelige Linie verlief auf mexikanischem Territorium beinahe parallel zur Grenze.
    Es war die Verwerfungslinie eines Erdbebens.

KAPITEL 20
    Konnte er dem Präsidenten sagen, was er plante?
    Hatte Rachel Patton recht gehabt? Gab es im Weißen Haus jemand, der für Hazlitts Seite arbeitete? Hatte der Mörder ihm deshalb nach Saints Rest folgen können? Aber wem hatte er erzählt, daß er nach Iowa fliegen würde? Hatte er davon gesprochen, als er neben Elizabeth’ reglosem Körper im Krankenhaus unentwegt geredet hatte? Hatte er es dem Präsidenten gegenüber erwähnt? Er konnte sich nicht erinnern, aber er glaubte, nein. Aber wieso hatte ihm jemand gestern folgen und ihn auf der Treppe überfallen können? Abhören durch Heartlands Satellitensysteme? Er hatte aber niemanden von seinen Plänen unterrichtet. Aber da war der Anruf Nick Wardells gewesen … nur dieser eine Anruf …
    Nein. Jetzt durfte er niemanden anrufen. Kein Trost aus dem Weißen Haus. Auch nicht Nick Wardell oder Lad Benbow … nirgendwo Verbündete.
    Er mußte das ganz allein in Angriff nehmen.
    Driskill nahm sich einen Mietwagen und fuhr von Saints Rest nach Westen, fort vom Mississippi, fort von den Klippen, durch Felder und bewaldete Hügel. Die Schatten der Schäfchenwolken zogen darüber hin. Dann wurde das Land flacher. Hitzewellen waberten über dem Hayway und verformten die endlosen Maisfelder in eine Art Meer. Die Maisstauden wogten in der Sonne. Er fuhr drei Stunden, ehe er sie sah. Ein gigantischer Magnet schien den Wagen vorwärts zu ziehen. Dann erhoben sich – anfangs nur wie eine Fata Morgana – aus den flimmernden Hitzeschleiern und dem Staub die Heartland Towers.
    Zwei achtzig Stockwerk hohe Türme, jeder so groß wie ein quadratischer Häuserblock, ragten aus der Erdkruste empor. Auf halber Höhe waren sie durch ein achtgeschossiges Zwischenstück verbunden, um ein riesiges H zu bilden, das den Horizont wie kein anderes Gebäude der Welt beherrschte. Durch die flache Umgebung wirkte das H wie ein Schlag in die Magengrube. Hunderttausend Menschen – nur ein Bruchteil aller Arbeiter, die unter Heartlands weltweiten Bannern marschierten, wenn auch unter verschiedenen Namen – arbeiteten in diesen beiden Türmen und den unterirdischen Laboratorien, tief unter der unglaublich fruchtbaren Erde dieses fruchtbarsten Staates. Es war eine vertikale Welt, die sich wie zwei Raketensilos über Iowa erhoben, als wollten sie im Herzland der Nation eine neue und unabhängige Nation ausrufen. Vor Heartland, vor Bob Hazlitt hatte es im gesamten Land keinen privaten Konzern gegeben, der so groß war. Und dann war in relativ kurzer Zeit Heartland gekommen. Der Herzschlag der technologischen Welt des zwanzigsten Jahrhunderts.
    Driskill fuhr vierzig Meilen. Die Türme wurden immer größer. Nach abermals zwanzig Meilen war er im riesigen Versorgungsbezirk. Städte. Bob Hazlitt hatte sie nach den neuesten Erkenntnissen menschlicher Ingenieurkunst errichten lassen: Schulen, Wohnungen, Freizeitparks, Parkplätze, Lebensmittelgeschäfte, Kaufhäuser und Ladengalerien. Heartland, Iowa.
    Tief im Innersten war er sicher, daß Heartland hinter allem steckte, worin er verwickelt worden war, seit er aus Mitleid an jenem Abend zu Drew Summerhays nach Big Ram hinausgefahren war. Heartland. Und – bis jetzt war es nur eine Vermutung, aber er war sicher, daß er nicht sehr danebenlag – Heartland würde irgendwo hinter LVCO in Erscheinung treten, würde aus der Rauchfahne hinter Ballard Niles und Arnaldo LaSalle und Tony Sarrabian auftauchen, ob sie das wußten oder nicht. Heartland lag im Zentrum von allem.
    Aber würde man am Ende wissen, wie viele Morde zum Wohl von Heartland ausgeführt wurden? Wer würde wissen, wie viele Menschen von Heartland korrumpiert und anschließend vernichtet wurden – alles zum Wohl von Heartland? Hatte das Wohl von Heartland einen Mann wie Drew Summerhays aufgefressen, der so lange unbestechlich geblieben war? War angesichts von Heartlands

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