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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Dann wurde ihm bewußt, daß er im Fernsehen war, und er lächelte und sagte geistesgegenwärtig: »Der Präsident macht es uns manchmal nicht leicht, Julie. Aber wir wissen, daß er das nur tut, weil er gern mit den Menschen redet. Es tut mir wirklich leid, Julie.« Dann schaute er den Präsidenten an. Dieser sagte: »Also, Julie, die Regierung der Vereinigten Staaten wird dir eine neue Tuba besorgen. Darauf gebe ich dir mein Wort. Ich danke dir für den freundlichen Empfang und daß du eigens hergekommen bist, um mir guten Tag zu sagen.« Dann küßte er Julie, die jetzt strahlte, auf die Wange. Er winkte den Schülern zu und schüttelte viele Hände. So arbeitete er sich langsam zum Hotel vor. Das Bad in der Menge hätte jeden Mörder begeistert. Dann schrie jemand aus der Menge: »Haben Sie gehört? Bob Hazlitts Flieger ist gerade in die Luft geflogen?«
    Der Präsident ging weiter ins Hotel und tat so, als hätte er nichts gehört.
     
    Als erstes sprach der Präsident mit Ben Driskill.
    Ben berichtete ihm von seiner Begegnung mit Hazlitt. Nach dem Bericht schwiegen beide eine Zeitlang. Der Präsident massierte sich mit den Fingerspitzen die Augen und blickte durch das Fenster auf Chicago, das in der Hitze waberte.
    »Gomorrha« ,sagte er. »Ben, das ist alles so wahnwitzig. Ist das wirklich wahr? Nein, Moment mal – früher oder später muß das alles rauskommen. Natürlich nicht in die Öffentlichkeit. Du weißt schon, was ich meine … Herrgott, habe ich Durst.«
    Er seufzte und blickte sich nach der Bar um. Dann schenkte er sich ein Diät-Schweppes ein und gleich darauf noch eines, das er Ben gab.
    »Ben, ich bin nicht sicher, daß ich begreife, was du mir erzählt hast. Du hast eine völlig neue, eine persönliche Politik erfunden. Du hast diesen Schweinen nichts erzählt, was irgendwie beweisbar wäre. Warum sind sie einfach zusammengebrochen?«
    »Ich habe nichts erfunden, Charlie. Ich habe nur gelernt, wie sie spielen. Die Theorien, die wir aufgestellt haben, sind zufällig richtig. Hazlitt war aber überhaupt nicht beeindruckt, bis ich ihm sagte, daß wir über Gomorrha Bescheid wüßten. Überlege doch: Du hast die absolute Superwaffe und hast sie gerade mit so grauenvollen Resultaten, wie wir sie uns gar nicht vorstellen können, getestet – und dann kommt irgendein Arschloch zu dir und weiß über alles Bescheid … Na ja, als er fiel, fiel er schnell.«
    »Er mußte also niemanden um Rat fragen. Er hat einfach angenommen, wenn du wüßtest, daß das Erdbeben von seinem Satelliten verursacht wurde, gäbe es keine Möglichkeit mehr, zu leugnen. Er muß sich beschissen gefühlt haben.«
    »Allzu gut hat er nicht ausgesehen, Charlie. Das kann ich dir garantieren.«
    Ellery Larkspur war leise vom Nebenzimmer hereingekommen und stand jetzt an dem vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster, das wie die Limousine schwarze Sicherheitsscheiben hatte. Er trug einen grauweiß gestreiften Leinenanzug und hätte sich gut als Model für eine Hochglanzreklame gemacht.
    Er blickte auf die einer Fata Morgana ähnliche Kuppel des Ernie Banks Centers, die auf einer Wolke aus Luftfeuchtigkeit, Baustaub und brodelnder Hitze zu schweben schien. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt. Sein Gesicht war noch rosiger als sonst. Er betrachtete die Welt mit finsteren Blicken.
    »Na, Larkie, was meinen Sie?« fragte der Präsident. »Was sagt Ihr Bauch? Hazlitt ist aus dem Spiel raus. Was heißt das?«
    »Wir müssen uns immer noch mit dieser LVCO-Sache befassen, besonders jetzt, nachdem die mexikanische Regierung LVCO hereingebracht hat, um die Erdbebensituation abzuschätzen. Es sieht so aus, als würden Sie von der Katastrophe profitieren. «
    Er sah Bens erstaunten Ausdruck. »Du bist nicht auf dem laufenden, Benjamin. Es kam in LaSalles Sendung. Jetzt wissen wir, daß Tony Sarrabian die meisten Aktien von LVCO besitzt, aber erst seit kurzem. Die Generalstaatsanwältin muß etwas unternehmen und ihm so lange die Daumenschrauben anlegen, bis die Wahrheit ans Licht kommt. Egal, um welche Schweinerei es sich handelt, er ist mittendrin. Wenn Sarrabian richtig ausgepreßt wird, müßte etwas herauskommen. Dann ist der Präsident wahrscheinlich völlig rehabilitiert.«
    »Damit kommen wir zu Hazlitts Tod«, sagte der Präsident. »Was machen wir?«
    Larkspur nahm einen großen Schluck Eistee. »Sarrabian«, murmelte er, als hätte er den Präsidenten nicht gehört. »Ja, wir müssen uns mit ihm befassen.« Er klang

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