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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Haus erzählte, konnte sie mir zwei Personen nicht mit Namen nennen: den Spiegelmann und den Mann im Weißen Haus. Ich habe herausgefunden, daß Sarrabian der Spiegelmann ist. Dazu brauchte ich nicht allzu viel Scharfsinn … aber du erinnerst dich bestimmt, daß wir uns alle den Kopf zermartert haben, wer der Mann im Weißen Haus sein könnte, der gegen den Präsidenten intrigierte. Wir waren nicht mal sicher, ob er überhaupt existierte. Schließlich kam ich zu dem Schluß, der Mann sei ein Produkt von Rachel Pattons Einbildung. Aber dann hat mich jemand gestern nacht angerufen und mir den Namen des Manns im Weißen Haus gegeben. Der Name lautete Larkspur.«
    »Aha, ich verstehe … Und du glaubst diesem Jemand. Macht dir das so große Sorgen?«
    »Ja, ich glaube ihm, Larkie. Er hat Beweise. Tonbänder …«
    »Nein, wirklich? Das muß ja ein ganz erstaunlicher Bursche sein!« Er trank einen Schluck Kaffee und blickte auf die Stadt. Man spürte jetzt die aufziehende Hitze. Es würde ein mörderisch heißer Tag werden. Die Zeitungen flatterten im Wind. »Sag mal, hat er von meiner Beziehung zu General Taylor gewußt? Wurde dieses Thema überhaupt erwähnt?«
    Ich antwortete nicht. Jetzt war es Zeit, zuzuhören.
    »Das kann nur Tony Sarrabian sein. Natürlich«, sagte er ruhig. »Er will seinen Hintern retten. Kann ich ihm nicht übelnehmen.«
    »Das meiste habe ich selbst herausgefunden. Hier ein Hinweis, dann noch einer. Wenn du hinter dem Geheimkanal steckst, liegt es auf der Hand, daß die Bemühungen, Charlie zu stürzen, auch auf dein Konto gehen. Wie, weiß ich nicht, und schon gar nicht, warum – aber du warst da. Ich habe früher gedacht, du wärst Drew Summerhays sehr ähnlich, aber jetzt halte ich dich für sein genaues Gegenteil.«
    »Benjamin, du hast wirklich Nerven, mir das alles ins Gesicht zu sagen. Ich muß dich loben. Aber was wäre, wenn ich dich von meinen geheuerten Schlägern vom Balkon werfen ließe?« Er grinste. Der Siegelring auf dem kleinen Finger der rechten Hand fing das Sonnenlicht ein und glänzte wie ein verborgener Schatz.
    »Das ist nicht dein Stil, Larkie. Ich bin überrascht, daß du nicht an die wichtige Frage gedacht hast – warum ich dich nicht runterwerfe? LANGJÄHRIGER INSIDER SPRINGT IN DEN TOD, WEIL ER PRÄSIDENT BONNER VERRATEN HAT. Wirklich, Larkie, ich könnte es tun, um Rache zu nehmen für alle: Hayes Tarlow und Drew Summerhays und Rachel Patton …«
    »Deshalb würden sie nicht wieder lebendig werden.« Er strich Butter auf eine Toastscheibe, die er aus dem silbernen Gestell genommen hatte. »Manchmal glaube ich, daß wir alle nur unsere Rollen in einem Drama spielen, das vor langer Zeit geschrieben wurde. Manchmal glaube ich, daß wir überhaupt keinen freien Willen haben. Aber ich bin kein Philosoph, oder? Das ist nur so ein Gedanke: Alles, was geschieht, scheint vorbestimmt zu sein. Vielleicht gab es nie eine Möglichkeit, etwas zu vermeiden.« Er lächelte versonnen vor sich hin. »Weißt du, Sherman Taylor hat nie verwunden, daß er gegen Charlie verloren hat. Er hat an Amerika geglaubt und an das, was Amerika seiner Meinung nach sein sollte. Er war sicher, daß Charlie in die falsche Richtung marschierte und alles, was er mit Bob Hazlitt und anderen geleistet hatte, um insgeheim Amerikas Verteidigung zu stärken und seine Überlegenheit zu sichern, enthüllt würde. Alles hat mit dieser verfluchten Rede angefangen, die Charlie vorher keinem gezeigt hat. Damit ist alles ins Rollen gekommen, verstehst du das nicht? Charlie hat sich alles selbst zuzuschreiben. Das ganze Gerede über die Veröffentlichung der Etats … Darin hat Taylor den Samen der Zerstörung gesehen. Er hat befürchtet, daß alles, woran er glaubte, vollkommen zerstört würde. Und das wollte er nicht zulassen. Deshalb ist er zu mir gekommen. Am nächsten Tag, Benjamin. Am nächsten Tag … Wir kannten uns aus den alten Tagen, als er bis zum Hals in dem schwärzesten Job steckte, von dem ich je gehört habe. Er hatte ein Nugget, eine Idee, die zu einem Plan werden konnte – und für diesen Plan brauchte er mich. Natürlich hatte er Bohannon. Dieser bekam eine entscheidende Rolle in diesem Plan. Meiner Meinung nach waren die beiden ein tödliches Gespann. Findest du das nicht auch?«
    »Tut mir leid, aber ich kann die Punkte nicht verbinden. Der Geheimkanal und der ganze Taylor-Bohannon-Hazlitt-Filz … es hat immer so ausgesehen, als wären das zwei verschiedene Spiralen, die ineinander

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