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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Niederlage gegen Bonner war die knappste der Geschichte. Weniger als ein Punkt. In gewisser Hinsicht gab Sherman sich selbst die Schuld – er glaubte, er hätte seine Popularität zu ernst genommen und zu lange gewartet, loszulegen, und hätte der Wahlkampf noch ein paar Tage länger gedauert, hätte er gewonnen. Natürlich hätte er nicht gewonnen. Er hatte den Höhepunkt schon überschritten und sank stetig. Aber sicher ist, daß Taylor gewonnen hätte, wenn er früher aus den Startlöchern gekommen wäre. Taylor glaubt daher, er sollte ein zweites Mal gewählt werden. Er ist tatsächlich der festen Überzeugung, daß Charlie Bonner ihm die Wahl gestohlen hat, als er nicht aufgepaßt hat. Aber das ist nicht alles …
    Sherman Taylor glaubt, er hätte einen zweiten Wettkampf mit Bonner ehrlich verdient. Und wenn man die Sache objektiv betrachtet, hat er, glaube ich, nicht ganz unrecht. Aber die Strategen der Großen Alten Partei sagten nein. Sie sagten, Taylor sei ein abgenutzter Anstecker und die Wähler hätten Angst und wollten diesmal einen Techniker, keinen Star. Deshalb haben sie sich – mit ihrer grenzenlosen Fähigkeit, eine Situation falsch einzuschätzen – auf Price Quarles geeinigt, Taylors Vize. Darüber war Taylor natürlich stinksauer. Er wird zugunsten eines Trottels wie Quarles kaltgestellt. Quarles wirkte beruhigend, wie der perfekte Buchhalter, bis zu der Plastikschutzhülle in der Hemdtasche, aus der die Kugelschreiber wie winzige Raketen herausragten. Abgesehen von diesen Schreiben hatte Quarles keine nähere Bekanntschaft mit Raketen. Von Begeisterung und dem Kitzel der Führungsmacht war bei Quarles nichts zu spüren. Ihn umgaben keinerlei Gefahr und keine Spur von Größe – jedenfalls nicht in den Augen Sherm Taylors. Das ist nicht gerade ein Geheimnis, Ben. Lies George Will. Jede Umfrage zeigt, daß Sherm recht hat. In einem Rennen gegen Quarles stehen die Chancen für Charlie fünfundsechzig zu fünfunddreißig. So … Benjamin, die Republikaner haben unseren Freund General Taylor beschissen, und jetzt bescheißt er sie – und macht gleichzeitig Charlie Ärger.«
    Driskill lächelte. »Dann ist er wohl ein ziemlich glücklicher Mann.«
    »Falls er fähig ist, glücklich zu sein, würde ich sagen: ja. Aber jetzt, Benjamin, ich habe dich angerufen, weil …«
    »Jawohl, großer Meister.«
    »Ich habe gerade mit Brad Hokansen telefoniert. Er ist völlig von der Rolle, und wie es aussieht, ist das dein Verdienst. Sein ganzes Leben zieht vor seinen Augen vorbei. Und was noch schlimmer ist: Nachdem ich mit ihm geredet habe, zieht sein Leben auch vor meinen Augen vorbei. Er hat Angst, daß die Morde an Tarlow und Summerhays zu einer größeren politischen Untersuchung führen, in die er hineingezogen und vernichtet wird …«
    »Ach wirklich?«
    »Er sagt, es würde irgendwann herauskommen, daß er zugelassen hat, daß durch die gute North Shore Treuhand Geld gewaschen wurde – während des Bonner-Wahlkampfes.«
    »Bonner-Geld?«
    »Vielleicht. Wie soll ich das wissen? Ich sage dir nur, was er mir gesagt hat.«
    »Dieser blöde Hund! Wenn er nur das Maul halten würde! Damit wird sich die Untersuchung überhaupt nicht befassen.«
    »Wieso weißt du, worum sich die Untersuchung kümmern wird? Nein, ich kann ihn nicht ganz verurteilen, Ben. Sag mal ehrlich, warum hast du überhaupt mit ihm geredet? Du solltest doch zurück nach New York fahren …«
    »Verdammt! Als ich mich das letzte Mal erkundigt habe, konnte ich noch überall hinfahren, wohin ich wollte. Und das kannst du Charlie auch ausrichten.« Driskill holte tief Luft. Es war nicht richtig, seinen Ärger an Larkie auszulassen. »Ich hielt es für eine gute Idee, herauszufinden, was Tarlow gemacht hat, als man ihn ermordet hat. Und daran arbeite ich. Wie sich herausstellte, hat er für das Weiße Haus oder das DNC gearbeitet. Er hat für Drew gearbeitet; Drew hat ihn gebeten, nach Saints Rest zu fahren …«
    »Und was sollte er dort, Herrgott noch mal?«
    »Irgendwelche Probleme bei Heartland untersuchen. Brad hatte einen Tip von einem Mitglied des Aufsichtsrats von Heartland – angeblich fischte Heartland irgendwie im trüben, und North Shore hatte einige Großkunden, die bis zum Hals in Heartland steckten …«
    »Wie das DNC«, meinte Larkspur mürrisch. »Und Harvard – diese Dinge behalte ich im Auge.« Er seufzte. »Na und … hat er irgendwas herausgefunden?«
    »Wer will das wissen, Larkie?«
    »Der Präsident, du

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