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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Idee!«
    »Nun, aber die Meinungsumfragen sind keine Gerüchte, und gestern abend zeigten die CNN-Umfragen einen weiterhin beunruhigenden Trend, der seit Januar immer schneller geworden ist. Präsident Bonner …«
    »Aber, aber, Mr. Shaw. Meinungsumfragen. Nein, wirklich! «
    »Und Sie sagen heute abend, daß der Präsident über all das keinen Schlaf verliert? Vielleicht hat er den Ernst der Situation nicht erkannt? Was kann er tun, um die Katastrophe, die offensichtlich über ihn hereinbricht, abzuwenden?«
    »Ich sagte, er würde wegen der Gerüchte keine schlaflosen Nächte haben«, erklärte Larkspur und lachte kurz. »Der Kampf um die Nominierung ist sehr hart.«
    Shaw konnte nicht widerstehen einzuwerfen: »Und er steht immer noch zu seiner Rede zur Lage der Nation? Ganz gleich, was es ihn kostet?«
    »Dazu steht er. Er glaubt daran und ist bereit, einen unpopulären Standpunkt einzunehmen.« Für einen Moment hatte er die Spannung lindern können. Er fühlte sich erleichtert. Er mauerte nicht. »Aber diese Meinungsumfragen – und es sind doch nur die Meinungsumfragen, oder? –, sie sind zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwankend, nicht wahr?« Pause. »Jedenfalls sollten sie es sein.« Er lächelte. »Sie hüpfen auf und nieder und verändern sich. Sie müssen sich der Tatsache bewußt sein, daß der Präsident eine bekannte Größe ist, daß er praktisch hundert Prozent Vorsprung über den ›Anonymus‹ hatte, ehe Bob Hazlitt ins Rennen kam. Bob ist ein dynamischer Bursche. Ja, in der Tat ist er ein Genie. Er hat sogar seine eigene technologische Revolution geschaffen.« Das war reines Geschleime, aber der alte Ellery verkaufte es erfolgreich. »Bob hat eine ungemein gewinnende Art, und offen gesagt, wäre ich nicht überrascht, wenn der Präsident ihn bitten würde, in seiner zweiten Amtszeit den Posten eines Direktors bei einer der sehr wichtigen Kommissionen einzunehmen. Unsere Stichproben bei den Demokraten haben ergeben, daß die meisten davon ausgehen, daß der Präsident wieder nominiert wird. Aber bis dahin halten sie Bob Hazlitt für einen durchaus interessanten Mann …«
    »Wenn ihn aber zu viele so interessant finden, könnte er sich diese Nominierung sichern, ehe das Spiel anfängt. Besteht eine Möglichkeit, daß der Präsident – falls eine Sondierung der Delegierten ergeben sollte, daß sie gegen ihn sind – seine Zelte abbricht und aufgibt?«
    »Nein, Bernie, das halte ich für ausgeschlossen. Er hat doch noch nie eine Wahl verloren. Wie es jedoch aussieht, werden wir mit einem Unentschieden zum Parteitag gehen. Unter den gegebenen Umständen ist der Präsident jedoch mit seinen Chancen zufrieden. Da bin ich sicher. Vielleicht werden Sie erleben, daß die Partei zusammenrückt – wie wir Demokraten das nach einem guten Kampf zu tun pflegen. Vielleicht hält Bob Hazlitt sogar die Nominierungsrede für den Präsidenten. Ihnen brauche ich doch nicht zu sagen, was für ein komisches Geschäft die Politik ist, Bernie.«
    »Wahrere Worte wurden nie gesprochen«, sagte Shaw und blickte in die Kamera. »Bob Hazlitt und Ellery Dunstan Larkspur, zwei Männer, die bei der Suche der Demokratischen Partei nach einem Kandidaten viel zu verlieren haben. Noch vor wenigen Monaten gab es keinen Kampf um die Nominierung. Heute abend haben wir ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bernard Shaw, CNN in Atlanta, wünscht Ihnen noch einen schönen Abend.«
     
    Es donnerte über der Stadt. Blitze zuckten. Es war kurz vor ein Uhr morgens. Ben betrachtete das Schauspiel der elektrischen Kräfte, als das Telefon klingelte. Bestimmt war es Elizabeth, die an der Westküste vom Abendessen zurückgekommen war und seinen Anruf erwiderte.
    Es war Ellery Larkspur.
    »Gerade habe ich dich mit Shaw gesehen. Bist du auch mal nicht im Fernsehen? Dein Auftritt war gut. Wo bist du jetzt?«
    »Wieder in Virginia. Wir haben das Interview um sieben gemacht. Hör mal, Ben …«
    »Larkie, wieso mischt jetzt Taylor mit? Was soll das?« Er hatte mit Larkspur seit Samstag abend nicht gesprochen, als Taylor erklärt hatte, er werde nicht nur Hazlitts Kampagne mit aller Kraft unterstützen, sondern Nägel mit Köpfen machen und Demokrat werden.
    Larkspur seufzte ungeduldig am anderen Ende. »Ben, es wäre gut, wenn du der Politik mehr Aufmerksamkeit widmen würdest. Wirklich.«
    »Ach ja? Du klingst wie Elizabeth …«
    »Okay, ich gebe dir die Kurzfassung, Benjamin – aber eigentlich habe ich dich aus einem anderen Grund angerufen. Sherm Taylors

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