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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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nicht mehr lange Präsident, ja, in der Tat, vielleicht nicht einmal der Kandidat der Demokratischen Partei. Wir müssen diese sehr reale Möglichkeit in Betracht ziehen und überlegen, wie wir unsere Bande zur Partei erhalten. Es ist möglich, daß wir es vorziehen, für eine Zeitlang in der Versenkung zu verschwinden. Was die Partei und die Politik betrifft, kann ich Ihnen versichern, daß diese Versenkung bestimmt nur vorübergehend sein wird. Das sind alles Punkte, über die wir genau und sorgfältig nachdenken müssen. Einverstanden?«
    Ted Flanagan strich sich mit der schmalen Hand durch das schütter werdende rote Haar und fing Ben Driskills Blick auf. »Selbstverständlich sind wir einverstanden. Aber ich sehe keine Möglichkeit, wie wir mit Hazlitt zusammenarbeiten sollen … nicht nach dem, was er dem Präsidenten angetan hat. Bin ich kurzsichtig?« Bert Rawlegh nickte mit ernstem Gesicht zustimmend.
    »Unsere Beziehung zur Partei ist wichtiger als unsere Abneigung gegen Mr. Hazlitt«, erklärte Dade Percival. Er rückte die große rote Fliege zurecht und lugte über die Halbbrille. »Das sollten wir vielleicht bedenken, Partner. Möglicherweise wären wir gut beraten, mit Mr. Hazlitt zu arbeiten, und ich könnte damit leben. Lassen Sie uns nicht die Brücken einreißen oder vorschnell urteilen, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Deshalb braucht jeder von uns Gelegenheit, nachzudenken und die Angelegenheiten mit den anderen zu diskutieren. Ich schlage vor, daß wir zur Presse nichts sagen, aber das möglichst behutsam. Wir wollen nicht, daß die Medien uns verfolgen. Aber wir wollen auch nicht, daß unsere Eingeweide einfach auf dem Boden herumliegen. Jetzt eine persönliche Bemerkung. Hayes Tarlow. Falls einer von Ihnen in den vergangenen fünf Monaten etwas mit Hayes zu tun hatte, wäre ich dankbar, wenn er es mir sagen würde. Ich bin die nächsten Stunden in meinem Büro.«
    »Werden Sie mit dem Präsidenten Verbindung haben?« Percival war neugierig.
    »Vielleicht laufe ich ihm über den Weg. Vielleicht nicht. Ich werde sehr beschäftigt sein.« Er blickte in die Runde. »Das wäre im Augenblick alles, glaube ich. Natürlich soll alles in der Kanzlei wie gewöhnlich weitergehen. Und machen Sie keine langen Gesichter – die Bascomb-Kanzlei feiert offiziell das Leben und die Karriere eines großen Mannes. Falls Drew etwas anhängig hatte, kann das entweder warten, oder Sie sollten mich informieren. Aber ich erwarte nichts Dringliches.«
    Driskill schüttelte jedem Partner die Hand. Als er zu Patricia Adair und Bert Rawlegh kam und die anderen ihre Papiere zusammensuchten, um zu gehen, sagte er leise: »Pat, Bert, ich habe mit Helen gesprochen und ihr gesagt, sie sollte alles, was nicht warten kann, Ihnen geben. Ich bin vielleicht ein paar Tage außer Haus, aber ich melde mich bei Ihnen. Sie können alle Mandanten betreuen, die aus irgendeinem Grund wirklich die Tür einrennen. Ich weiß, Sie werden das Richtige tun.«
    »Danke, Ben, ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen.« Adair lächelte. Rawlegh nickte durch seinen Zigarrenrauch. »Selbstverständlich«, sagte er.
    »Es ist nur die Wahrheit, Partner.« Dann verließ Ben Driskill den Konferenzraum und ging in sein Büro. Helen winkte ihm, sich zu beeilen.
    »Es ist Elizabeth«, sagte sie, als er an ihr vorbeistürmte. Sie blickte hoffnungsvoll drein. Was immer sie tun konnte, um den beiden zu helfen, zusammenzubleiben, würde sie tun.
     
    »Oh, Ben«, stieß seine Frau erleichtert hervor. »Gott sei Dank, daß du da bist.«
    »Ich habe dich gestern abend in L. A. zurückgerufen, aber du warst wohl ausgegangen.«
    »Ich hatte mich entschlossen, nach Washington zu fliegen. Ich bin gestern spät abends angekommen. Ben – ich kann es nicht glauben, daß Drew tot ist.«
    Er zögerte. Es gab Dinge, die er ihr nicht sagen wollte, bis er sie sah.
    »Ben, ist alles in Ordnung?«
    »Mir geht’s gut.«
    »Seit ich wieder in Washington bin, höre ich nur noch das Wort ›Mord‹ …«
    Er schilderte ihr kurz die Ereignisse der letzten Tage.
    »Du bist also gleich zum Präsidenten gefahren?« Sie hatte den springenden Punkt sofort erkannt. Das war ihm klar. Er hörte die unausgesprochene Frage: Wirst du wieder mitspielen? hinter den anderen Fragen: »Und, wie geht’s ihm? Wie kommt er damit zurecht? Und dann Tarlow. Ich habe keine Ahnung, was als Nächstes kommt.«
    »Charlie geht’s gut«, sagte er. »Ich rede darüber nicht gern am Telefon, Elizabeth.

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