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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Willard stinkbesoffen war und mich überzeugen wollte, daß Charlie ein mieser Dreckskerl sei. Er wollte mich für die Pro-Ellen-Truppe gewinnen. Als Charlie mich mitten in der Nacht anrief, habe ich es ihm sofort an den Kopf geworfen – was er sich gedacht habe, den alten Ben so zu hintergehen? Er hat mir Theater vorgespielt, aber da ist etwas, das der Präsident nicht weiß: Der Himmel wird über ihm einstürzen, wenn wir nicht herausfinden, was da vor sich geht – und zwar sehr schnell. Deshalb untersuche ich auf eigene Faust, was Hayes in Iowa gemacht hat.«
    Er hörte, wie sie eine der drei täglichen Zigaretten ansteckte und den Rauch ausatmete. Er dachte an Larkie, der ein Nikotinpflaster benutzte, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Larkie hatte tief im Innern einen stahlharten Willen. Wenn er sagte, er würde aufhören, hörte er auf.
    »Ben, hier geht etwas Seltsames vor. Heute morgen habe ich einen Anruf bekommen – eine junge Frau. Sie heißt Rachel Patton. Sie klang furchtbar aufgeregt und bestand darauf, daß sie mit dir reden müsse. Sie will über mich an dich gelangen; ich nehme an, sie hat gedacht, du würdest ihren Anruf nicht entgegennehmen … ich weiß nicht.«
    Driskill hörte sein Alarmsystem leise klingeln. »Wer ist sie? Worüber will sie mit mir reden? Kannst du sie überprüfen? Sie soll dir vorher alles erzählen …«
    »Sie sagte nur, es ginge um Hayes Tarlow. Sie sagte auch, daß es den Präsidenten beträfe … aber ihre Instruktionen lauten, mit dir Kontakt aufzunehmen. Und es kann nicht warten.«
    »Ist das alles? Welche Instruktionen? Worüber will sie mit mir reden?«
    »Das wollte sie nicht sagen. Aber sie hat Todesangst – ich scherze nicht. Das habe ich an ihrer Stimme gehört. Sie sagte, sie würde beschattet.«
    »Ist sie verrückt?«
    »Nein, ich glaube nicht, daß sie verrückt ist. Sie … ich kapiere es auch nicht, aber sie hat Angst, direkt zu dir zu kommen. Sie möchte mich auch ins Vertrauen ziehen, aber sie muß unbedingt mir dir reden.«
    »Elizabeth, hör mir zu. Halt dich da raus! Hast du mich verstanden?«
    »Sie sagte, sie hätte Angst, daß man sie auch ermorden würde. Wörtliches Zitat. Also, höre mir gut zu, Ben. Ich werde sie nicht im Stich lassen. Ich werde mich mit ihr treffen und mit ihr reden …«
    »Sie ist entweder verrückt, oder jemand beschattet sie tatsächlich und will sie womöglich umbringen … Wie auch immer, halt dich da raus, verdammt noch mal!«
    »Mit allem gebotenen Respekt, Herr Anwalt, ich bin die Journalistin. Das klingt überhaupt nicht nach dir. Kannst du mich nicht einfach meine Arbeit tun lassen?«
    Die ganze Frustration, der aufgestaute Mißklang – er hörte es in ihrer Stimme.
    »Irrtum. Es klingt genau nach mir.«
    »Ben, sie hat Angst, und sie ist zu mir gekommen, und ich glaube, daß sie etwas weiß …«
    »Wann triffst du dich mit ihr?« Er gab auf. Es hatte keinen Zweck, mit ihr zu streiten.
    »Ich weiß nicht …«
    »Du weißt es nicht?«
    »Ben, du greifst mich völlig grundlos an. Hör auf damit. Ich bin ein großes Mädchen und weiß, was ich tue. Sie hat gesagt, sie würde sich wieder bei mir melden, wenn sie sicher wäre, nicht beschattet zu werden. Ich warte auf ihren Anruf. So machen wir es.«
    »Paß auf dich auf. Wir haben schon zwei Tote, laß uns die Zahlen niedrig halten.«
    »Ben, du hast sie nicht gehört, ich schon. Und warum muß sie unbedingt dich sprechen? Das zumindest werde ich herausfinden.« Sie bemühte sich, ruhig zu sprechen und den Streit zu übertünchen, so zu tun, als hätte er nicht stattgefunden. »Jetzt hab’ ich’s! Warum kommst du nicht nach Washington und triffst Rachel Patton mit mir zusammen?«
    »Ich muß nach Boston zu Charlie. Larkie hat angerufen und gesagt, Charlie wolle mit mir sprechen. Er macht da oben ein Rieseninterview.«
    »Ben«, sagte sie sanft. »Ben, bist du wieder im Team?«
    Er lächelte. »Wir beide sind das einzige Team, bei dem ich mitspiele …«
    »Aber du versuchst es«, neckte sie.
    »Für Zielstrebigkeit bekommst du gute Noten, Elizabeth. Aber ich möchte in dieser Scheiße nur herausfinden, wer Hayes und Drew umgebracht hat. Der arme Hayes war ein Freund von mir, aber was jetzt wichtiger ist: Er hat für die Kanzlei und für den Präsidenten gearbeitet, aber um seinen Tod kümmern sich nicht die Spitzenleute wie um Drews. Meiner Meinung nach ist Hayes bei der Erfüllung seiner Pflicht gestorben – und ich möchte wissen, warum. Das ist

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