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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ins Bett gehen.“
    Er musterte sie nachdenklich. „Geh ruhig. Ich komme schon zurecht.“
    „Dann mache ich unten schon mal das Bett. Ich … macht es dir etwas aus, drin zu schlafen? Es stört mich, wenn ich die Kabine für mich allein habe, während du hier draußen bei den Schlangen und Mücken schlafen musst.“
    „Bestimmt nicht so wie mich“, sagte er mit der Spur eines Lächelns.
    „Na, dann ist es ja gut.“ Sie war sich zwar nicht hundertprozentig sicher, dass er verstanden hatte, worauf sie hinauswollte, aber zumindest würde sie Gelegenheit haben, es ihm später genauer zu erklären.
    „Nein,
chère“
, sagte er mit tiefer, klangvoller Stimme, „es ist fantastisch.“
    Sie hätte wissen müssen, dass sie es ihm nicht auszubuchstabieren brauchte.
    Es dauerte nicht lange, bis er ihr nachkam, wobei er nach frischer Nachtluft und ganz schwach nach dem Flusswasser roch, in dem er sich gewaschen hatte. Irgendetwas ist anders an ihm, dachte sie, als er sich neben sie legte und sie eng an sich zog. Obwohl er ihr süße Worte ins Ohr flüsterte, waren seine Berührungen heute fordernder. Er schien zu spüren, wonach sie sich sehnte, er schien zu erraten, was sie brauchte, bevor sie es selbst wusste. Er war voll und ganz darauf konzentriert, sie dazu zu bringen, dass sie alles um sich herum vergaß. Er erreichte es und steigerte mit großem Geschick und nie endender Geduld ihre Lust so weit, bis jeder Nerv bis an die Grenze der Erträglichkeit übersensibilisiert war und sie vor Verlangen, sein Gewicht auf sich und ihn tief in sich zu spüren, wimmerte. Endlich hatte er Erbarmen mit ihr und legte sich auf sie.
    Es war ein atemberaubender Ritt, ein endloses Ausloten von einer solchen Intensität, dass ihre Reaktion phänomenal ausfiel. Er war genau so, wie sie sich ihren Liebhaber erträumte – erfahren, einfallsreich, geschickt, ausdauernd. Aber als er schließlich, sie noch immer eng umschlungen haltend, still dalag, schaute sie mit weit offenen Augen in die Dunkelheit und fuhr ihm mit den Händen über die Schultern, wie um ihn zu trösten. Wie um sie beide zu trösten.
    Am nächsten Morgen schliefen sie lang. Das Blätterdach der riesigen alten Eiche, unter der das Boot lag, filterte die Morgensonne und hielt die Hitze länger in Schach. Als April schließlich aufwachte und merkte, dass sie eng an Luke angekuschelt dalag, hatte sie keine Lust, sich zu bewegen. Sie wollte den Mann, der sie im Arm hielt, nicht stören, und verspürte auch zum ersten Mal seit Tagen nicht den Drang aufzustehen und zu arbeiten. Sie wollte einfach nur noch ein bisschen länger hier liegen und sich für den Augenblick in Sicherheit wiegen. Es fühlte sich so richtig an, als ob es der Ort das wäre, wo sie hingehörte.
    Nicht, dass es etwas bedeutete, natürlich. Mit Liebe hatte es nichts zu tun. Es war nur eine Frage der körperlichen Anziehungskraft und Kompatibilität. Beides war nur vorübergehend, während Liebe andauerte. Diese Lektion hatte sie schon vor Jahren gelernt.
    Ja, gut, die Anziehungskraft, die Luke auf sie ausübte, hatte alles Trennende zwischen ihnen überdauert. Aber das allein bewies noch gar nichts, es bedeutete nicht, dass es Liebe war. Das konnte nicht sein. Denn wie könnte sie jemanden lieben, dem sie nicht vertrauen konnte?
    Oder vertraute sie ihm womöglich doch? War es nicht ein bisschen unlogisch, wenn sie sich auf ihn verließ und ihm ihre Sicherheit anvertraute, sich jedoch weigerte, ihn in ihr Herz zu lassen?
    Julianne hatte Recht gehabt. Er war nicht wie ihr Vater. Er war es nie gewesen, und genau deshalb hatte sie sich damals, vor vielen Jahren, in ihn verliebt. Ihr Vater war griesgrämig und zynisch und egoistisch gewesen. Er hatte sie geliebt, das ja, aber sein Stolz war ihm wichtiger gewesen. Das sah sie jetzt mit einer Klarheit, mit der sie es als junges Mädchen nicht hatte sehen können.
    Und Luke konnte sie jetzt auch viel klarer sehen. Sie vertraute fest darauf, dass er sie beschützte. Obwohl er sie auf sein Boot gelockt und dort festgehalten hatte, konnte sie nicht länger glauben, dass er mit dem, was ihr zustieß, etwas zu tun haben könnte. Vielleicht hatte sie es sich ja nur einzureden versucht, um sich selbst zu schützen, wobei sie jedoch gleichzeitig gewusst hatte, dass es unmöglich war.
    Nein, er konnte nicht so tun, als rette er sie vor einer Gefahr, die er selbst herbeigeführt hatte, so diabolisch konnte er nicht sein. Davon abgesehen, war er viel zu liebevoll, zu

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