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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Tür. April fuhr zusammen, dann ballte sie die Hände zu Fäusten. Luke drehte sich um und schaute durch den Spion. Über sein Gesicht huschte ein Ausdruck von Verärgerung, der sich gleich darauf in Resignation verwandelte. Er bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, auf das Klopfen zu antworten, und sie trat einen Schritt vor.
    „Ja?“ fragte sie.
    „Der Sicherheitsdienst, Ms. Halstead. Vor Ihrem Zimmer wurde eine unbefugte Person gesehen. Ich wollte mich nur überzeugen, ob alles in Ordnung ist.“
    Sie streckte die Hand nach dem Türknauf aus und öffnete. „Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben“, sagte sie. „Es war nur ein kleiner Scherz, ein Bekannter hat sich für einen Pagen ausgegeben. Er wollte eben gehen.“
    „In Ordnung, Ma’am“, sagte der Mann mit einem Nicken, dann schaute er auf Luke. „Begleiten Sie mich, Sir?“
    Die unterdrückte Wut in Luke Benedicts Augen bewirkte, dass sich Aprils Herz zusammenzog, aber sie trat nur einen Schritt zurück, um die Tür freizumachen. Er ging wortlos an ihr vorbei, doch auf dem Flur drehte er sich noch einmal um. „Wenn mich nicht alles täuscht, ist deine Konferenz in einem Hotel am Veteran’s Drive, richtig? Ich hole dich morgen früh ab.“
    Woher wusste er das? Und warum hatte er sich die Mühe gemacht, es herauszufinden? Sie wusste es nicht und hatte im Augenblick auch nicht die Muße, es herauszufinden. Sie winkte ab und sagte: „Mach dir keine Umstände. Ich komme schon allein hin.“
    „Es macht mir keine Umstände“, sagte Luke. „Ich fahre sowieso. Gegen acht, ist das okay?“
    Es hatte keinen Sinn, sich vor dem Sicherheitsangestellten noch lange herumzustreiten, dann würde er womöglich noch misstrauisch werden, ganz abgesehen davon, dass es peinlich war. Und mit einem bisschen Glück würde sie morgen früh schon weg sein, wenn Luke kam. Deshalb erwiderte sie jetzt gnädig: „Na gut.“
    Luke nickte entschlossen und lächelte. Dann verabschiedete er sich und ging mit dem Hotelangestellten weg.
    Dieses Lächeln machte April stutzig. Es lag ein Ausdruck darin, der ihr nicht gefiel. Der ihr gar nicht gefiel.

4. KAPITEL
    L uke lehnte an der Motorhaube seines Jeeps, als April aus dem Hotel kam. Sie erwiderte lächelnd den Gruß des Portiers. Dann fiel ihr Blick auf Lukes Wagen.
    Die Feindseligkeit, die sich auf ihrem Gesicht spiegelte, war wie ein Faustschlag in den Magen, aber Luke ließ sich davon nicht abschrecken. Er trat mit ruhiger Selbstsicherheit einen Schritt vor und griff nach ihrem Arm.
    „Das ist die Dame“, sagte er zu ihrem uniformierten Begleiter. „Ich übernehme von hier an.“
    Der Portier wirkte verunsichert, was kaum überraschend war angesichts der Tatsache, dass sich einer der Stargäste des Hotels alle Mühe gab, sich aus dem Griff dieses Mannes zu befreien.
    Luke beugte sich zu April hinüber und streifte zur Begrüßung mit seinen Lippen ihre Wange. Gleichzeitig flüsterte er: „Wenn du nicht mitspielst, hebe ich dich hoch und trage dich hier vor aller Augen in den Jeep.“
    Sie warf ihm einen rachsüchtigen Blick zu. Doch nachdem sie ihn eine Sekunde forschend angeschaut hatte, ergab sie sich in ihr Schicksal und erlaubte ihm, ihr beim Einsteigen behilflich zu sein. Luke warf mit einem erleichterten Aufatmen die Tür hinter ihr ins Schloss, um anschließend um den Wagen herumzugehen und auf der Fahrerseite einzusteigen.
    „Was hast du zu dem Portier gesagt?“ wollte sie wissen, sobald er hinterm Steuer saß.
    Luke startete den Motor und fuhr aus dem Innenhof auf die Straße. Es war nur eine weise Vorsichtsmaßnahme, um sie daran zu hindern, aus dem Auto zu springen, wenn er antwortete. „Dass ich dein Liebhaber bin und wir uns gestritten haben … und du gesagt hast, dass ich dich entweder heiraten oder dir aus den Augen gehen soll. Und dass ich mich heute Morgen fürs Heiraten entschieden hätte.“
    „Spinnst du?“
    „Es erschien mir immer noch besser, als ihm weiszumachen, dass du vor lauter Stress wegen einem Abgabetermin zusammengeklappt bist und ich als dein Arzt vorhabe, dich in ein hübsches ruhiges Sanatorium zu verfrachten.“
    „Das hätte er dir ganz bestimmt abgenommen“, sagte sie geringschätzig.
    Er warf ihr ein schiefes Lächeln zu. „Findest du, ich wirke nicht seriös genug?“
    Ihr Blick huschte über seine unauffällige dunkle Bügelfaltenhose und das hellgraue Oxfordhemd mit dem diskret angebrachten Monogramm auf der Brusttasche und den bis zu den Ellbogen hochgekrempelten

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