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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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verwandelt.“
    „Zumindest in unseren Büchern“, räumte April mit trockener Geringschätzung ein.
    Während sie redeten, ging der Nachmittag in den Abend über. Der Sonnenuntergang tauchte die Dächer des French Quarter in ein melancholisches lavendelroséfarbenes Licht. Die Schatten unten im Hof wurden länger und fielen über die alten moosbewachsenen Backsteinmauern mit ihren Nischen und Ritzen, in denen kleine Farne sprossen. Vom Lake Pontchartrain wehte ein laues Lüftchen herüber und strich durch die Blätter der riesigen Bananenstaude in einer Ecke. Plötzlich verabschiedete sich das Licht, und die Nacht brach herein.
    Julianne beharrte darauf, dass April zum Abendessen blieb, und versicherte, dass es keine Mühe wäre, weil sie einfach nur ein paar Omeletts machen wollte. Die beiden Frauen gingen in die Küche, wo sie grüne Zwiebeln und Pilze schnitten, Speck ausließen und Käse rieben. Das Ergebnis, zu dem es frisches Baguette und einen herrlichen Chardonnay gab, war leicht, goldbraun und köstlich, aber erst die liebevollen Neckereien zwischen den beiden Freundinnen machten das Essen zu einem erinnernswerten Ereignis.
    Nach dem Dinner verabschiedete April sich relativ bald, um sich die Aufzeichnungen, die sie sich für ihre Rede am nächsten Morgen gemacht hatte, noch einmal durchzulesen. Julianne, die nicht wollte, dass April nach Einbruch der Dunkelheit zu Fuß ins Hotel zurückging, rief ein Taxi und kam dann noch mit nach unten, wo sie sich mit einer Umarmung und dem Versprechen, sich morgen bei der Konferenz blicken zu lassen, von ihr verabschiedete. Als April schließlich im Windsor Court angelangt war, gähnte sie herzhaft, fast geschafft von den Mintjuleps und dem Wein, dem leckeren Essen und der angeregten Unterhaltung, alles Dinge, die dazu beigetragen hatten, dass auch noch der letzte Rest Anspannung von ihr abgefallen war.
    Erst eine Stunde später, nachdem sie ein Bad genommen und sich in den flauschigen Hotelbademantel eingewickelt hatte, sah sie, dass an ihrem Telefon auf dem Nachttisch ein Lämpchen blinkte. Ein kurzer Anruf an der Rezeption informierte sie darüber, dass ein Blumenstrauß für sie abgegeben worden sei.
    April nahm an, dass es sich dabei um einen freundlichen Willkommensgruß des Vorbereitungskomitees handelte. Um sichergehen zu können, bat sie darum, dass man ihr den Strauß aufs Zimmer bringen möge. Sie erwog, sich schnell eine Jeans und ein T-Shirt überzuziehen, aber da sie befürchtete, dass sie mittendrin gestört werden würde, nahm sie von dem Gedanken wieder Abstand. Davon abgesehen war der Bademantel, den sie trug, durchaus salonfähig.
    Der Blumenstrauß, der gleich darauf gebracht wurde, war wunderschön, ein elegantes Gesteck aus pfirsichfarbenen Rosen und blauem russischem Salbei. April gab dem Pagen ein Trinkgeld in die Hand und machte die Tür wieder hinter ihm zu. Dann ging sie hinüber ins Schlafzimmer, wo sie den Strauß auf einem Tisch ablegte. Sie suchte immer noch nach einer Karte, als es wieder an die Tür ihrer Suite klopfte.
    April schaute durch den Spion und sah noch mehr Blumen, diesmal war es ein riesiger Strauß aus Gladiolen und Rittersporn, der das Gesicht des Pagen verdeckte.
    „Ich glaube, Sie sind falsch hier“, rief sie durch die Tür. „Ich habe meinen Strauß eben schon bekommen.“
    „Entschuldigen Sie, dass ich Sie noch mal störe, Ms. Halstead“, gab der Page in gedämpftem Ton zurück. „Ich wusste nicht, dass für Sie zwei Blumensträuße da sind.“
    Es war ein verständlicher Fehler. Sie legte den Sicherheitsriegel um und öffnete die Tür. Während der Mann ins Zimmer kam, wandte April ihm, in ihrer Handtasche kramend, den Rücken zu, weil sie ihm noch ein zusätzliches Trinkgeld geben wollte.
    Sie hörte, wie er die Blumen ablegte, dann fiel die Tür ins Schloss. April schoss mit Herzklopfen herum. Der hoch gewachsene, dunkelhaarige Page stand da und schaute sie mit einem großspurigem Grinsen und vor Genugtuung blitzenden Augen an.
    Sie schäumte vor Wut. „Verdammt, Luke Benedict! Ich habe fast einen Herzschlag bekommen!“
    Er lehnte sich mit seinen breiten Schultern gegen die Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. „Freut mich zu sehen, dass du immerhin genug Verstand hast, um einen Schreck zu bekommen.“
    „Ach, wirklich? Kann sein, dass du dich gleich nicht mehr so freust. Was soll das?“
    Er lächelte sie grimmig an. „Ich wollte dir nur vor Augen führen, wie leicht es ist, an dich

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