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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Tote?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ein paar gebrochene Knochen, einige Brandwunden, vielleicht ein paar innere Verletzungen. Davon abgesehen müssten alle eigentlich okay sein. Sie hatten Glück.“
    „Ich hatte noch mehr Glück“, murmelte sie, fast zu sich selbst. Dann fügte sie hinzu: „Ich habe Betsy gesehen. Sie schien okay zu sein, sie hat sogar mit den Sanitätern gescherzt.“
    „Kann am Schock gelegen haben, dass sie die Schmerzen nicht gespürt hat. Nach der Untersuchung im Krankenhaus wird man mehr wissen.“
    Sie nickte. Gleichzeitig schaute sie auf die Schnittwunde an seiner Wange, aus der das Blut lief und auf seinen Hemdkragen tropfte. Sie fragte sich, ob er es spürte, aber sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, ihn danach zu fragen. So viel hatte sie in New Orleans gelernt.
    Er machte ihr die Beifahrertür auf, dann ging er um den Wagen herum und rutschte hinters Steuer. Sie hatte ihren Zündschlüssel stecken lassen, was ganz normal war in Turn-Coupe, wo Autodiebstahl nicht gerade zu den Wachstumsbranchen gehörte. Luke startete den Lincoln und fuhr vom Parkplatz auf die Hauptstraße, die durch den Ort zum See führte.
    „Glaubst du nicht, dass du besser bleiben und Roan helfen solltest?“
    „Er hat die Situation unter Kontrolle.“
    Sie zögerte, aber dann fügte sie dennoch hinzu: „Wir könnten warten, ob sie das Fest abblasen.“
    „Das machen sie ganz bestimmt nicht“, sagte Luke. „Dafür sind zu viele Besucher von außerhalb da und zu viele Leute mit Verkaufsständen, die ihre Unkosten reinholen müssen. Wenn sie enttäuscht werden, kommen sie nächstes Jahr womöglich nicht mehr.“
    Seine Bemerkung war absolut gemäßigt, aber in seiner Stimme schwang Zorn mit, und er machte sich nicht die Mühe, sie beim Sprechen anzuschauen. Sein Gesicht wirkte so verschlossen und unzugänglich, dass April das Herz merkwürdig wehtat. In diesem Augenblick hätte sie alles darum gegeben, das vertraute Grinsen oder den Ausdruck großspuriger Sorglosigkeit auf seinem Gesicht zu sehen.

11. KAPITEL
    W ie zum Teufel sollte er April bloß auf sein Boot bringen?
    Über diese eminent wichtige Frage zerbrach Luke sich den Kopf, während er kurz duschte und dann in eine frische Jeans und ein T-Shirt schlüpfte. Am liebsten hätte er sie sich über die Schulter geworfen und weggeschleppt, aber die Situation verlangte ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl. Er hatte keine Lust, einen längeren Aufenthalt in den Sümpfen damit zu beginnen, dass sie bei erster Gelegenheit versuchte, ihm die Augen auszukratzen.
    Aber sie würde mitkommen müssen, so viel stand fest, und wenn sie sich noch so dagegen sträubte. Es gab keinen anderen Weg, um sie zu beschützen.
    Er war dort im Fluss tausend Tode gestorben, während er nach ihr gesucht hatte. Solche Qualen wollte er in nächster Zeit nicht noch einmal durchmachen. In den Jahren seit Mary Ellens Tod war er von seinen quälenden Gedanken an das, was er unterlassen hatte, verfolgt worden, von Gedanken an das, was er nicht getan hatte, was er nicht hatte tun können, weil er nicht vorausschauend genug gewesen war. Dieses Mal würde er dafür sorgen, dass er, wenn er schon etwas bereuen musste, wenigstens etwas bereute, was er getan hatte.
    Als er die Treppe nach unten kam, stand April im vorderen Salon. Ihre Aufmerksamkeit war ganz und gar von dem Porträt über dem weißen Marmorkamin in Anspruch genommen. Sie studierte es so gedankenverloren und konzentriert, dass sie ihn offenbar nicht einmal herankommen gehört hatte. Sie passte in ihrem langen Kleid, mit ihrem langen Haar, das ihr über den Rücken floss, so perfekt in diesen Raum vor den alten Kamin, dass er auf der Schwelle stehen blieb, weil er sie nicht aufschrecken wollte.
    Aber sie hatte ihn offenbar doch bemerkt, weil sie gleich darauf über die Schulter zu ihm sagte: „Das ist deine Großmutter als Braut, stimmts? Sie war schön.“
    „Ja, und sie ist es auf ihre Art immer noch“, stimmte er ihr zu, während er auf sie zuging. „Es liegt am Knochenbau, es vergeht nicht. Du wirst in ihrem Alter genauso aussehen.“
    Sie warf ihm einen forschenden Blick zu, als ob sie hinter dem Kompliment irgendeine versteckte Absicht wittere. Das war ärgerlich, vor allem weil ihre Vermutung zutraf.
    Gleich darauf wechselte sie das Thema und sagte: „Ich habe sie heute gar nicht unten am Hafen gesehen.“
    „Sie hält nicht viel von dem Festival, sie sagt, dass sie Besseres zu tun hat, als sich Kunsthandwerk

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