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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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anzuschauen, das weder etwas mit Kunst noch mit Handwerk und alles mit Geldverdienen zu tun hat.“
    „Sie gefällt mir, wirklich.“
    „Ich war schon immer der Meinung, dass ihr euch wieder gut verstehen würdet, so wie früher, wenn ihr nur die Gelegenheit hättet, euch besser kennen zu lernen.“ Er behielt seinen ausdruckslosen Gesichtsausdruck bei, um seine kurz aufflackernde Belustigung zu verbergen. Für Granny May war April damals ein unpraktischer, verträumter Teenager gewesen, und sie hatte ihm vorgeworfen, zu viel Zeit damit zu verbringen, von ihr zu träumen. April hatte es ihm damals verübelt, dass er mit seiner Großmutter über sie gesprochen hatte. Beide befürchteten, dass die andere zu viel Einfluss auf ihn ausüben könnte. Keine hatte Recht gehabt.
    „Schon möglich“, erwiderte April, während sie sich abwandte. „Bist du so weit?“
    „Noch nicht.“
    Sie blieb stehen, und ihr Blick wanderte über ihn hinweg. Als sie ihm wieder ins Gesicht schaute, lauerte Wachsamkeit in ihren Augen. „Die Leute werden sich schon wundern, wo du abgeblieben bist“, sagte sie in vorsichtigem Ton.
    Sie hatte Recht oder hätte zumindest Recht gehabt, wenn er nicht vorhin oben ein paar Anrufe getätigt hätte. „Ich will dir erst noch einen Vorschlag machen, den du dir überlegen solltest.“
    „Was denn für einen?“
    „Wir könnten für den Rest des Tages verschwinden, vielleicht ein Stück mit dem Boot rausfahren und ein Picknick auf dem See machen. Auf diese Weise könntest du dich ein bisschen von der ganzen Aufregung erholen. Wir könnten unseren Ausflug sogar über zwei Tage ausdehnen, wenn du willst.“
    Sie legte den Kopf auf die Seite. „Ich will aber nicht. Davon abgesehen würde unsere Abwesenheit auf dem Festival bestimmt unangenehm auffallen.“
    „Gewisse Dinge haben Vorrang. Deine Sicherheit gehört dazu.“
    „Meine Sicherheit? Und was hat ein Tag auf dem See mit meiner Sicherheit zu tun?“
    „Du wärst außer Gefahr, bis Roan mehr über den Grund für die Explosion herausgefunden hat“, gab er so überlegt wie nur möglich zurück.
    „Aber damit wüsste ich immer noch nicht, was hier eigentlich vorgeht. Ich habe mir vorgenommen, zu meiner eigenen Beruhigung selbst Nachforschungen anzustellen. Und jetzt ist es wichtiger denn je.“
    Luke verspürte ein Kribbeln auf der Kopfhaut. „Jetzt ist es gefährlicher denn je, meinst du wohl.“
    „Das kannst du nicht wissen. Vielleicht war die Explosion ja ein Unfall. Und selbst wenn nicht, heißt das noch lange nicht, dass es etwas mit mir zu tun hatte.“
    „Red es dir ruhig ein, wenn du dich dabei besser fühlst“, sagte er. „Ich glaube es jedenfalls nicht.“
    „Dann soll ich also davon ausgehen, dass irgendwer ein Boot mit elf Leuten in die Luft gejagt hat, nur um mich zu kriegen? Woher sollte er überhaupt gewusst haben, dass ich an Bord war?“
    „Betsy konnte noch nie etwas für sich behalten. Die halbe Stadt hat doch nur darauf gewartet, dass ich auf die Yacht komme und dich entführe.“
    „Aber dann bin ich doch verantwortlich für das, was passiert ist, und ich …“ Sie unterbrach sich abrupt und wirbelte herum.
    „Ganz und gar nicht“, widersprach er scharf. „Aber wenn du jetzt herauszufinden versuchst, wer hinter der Sache steckt, und irgendwer kommt dabei zu Schaden, bist du schuld.“
    „Dann wundert es mich nur, dass du immer noch in meiner Nähe bist, wo es dort doch so gefährlich ist.“
    „Ich passe schon auf mich auf“, gab er gelassen zurück.
    Sie warf ihm über die Schulter einen giftigen Blick zu. „Ich bin mir sicher, dass es mir eine große Genugtuung sein wird, an deinem Grab zu weinen.“
    „Würdest du das wirklich tun? Würdest du weinen?“ Wahrscheinlich war es eine völlig blödsinnige Frage, aber er musste sie einfach stellen.
    „Hör auf, über so was Witze zu reißen.“ Sichtlich erschauernd, wich sie seinem Blick aus.
    Du bist selber schuld, dass sie alles, was du sagst, als Witz auffasst, dachte er wütend. Er stützte sich mit einer Hand am Türrahmen ab und sagte: „Wenn es dich beruhigt, kannst du ja zu meinem Besten mitspielen.“
    Sie riss den Kopf herum und fragte: „Warum willst du mich unbedingt dazu überreden? Was bedeutet es für dich?“
    Eine gute Frage. Luke wünschte, er hätte eine Antwort. Wenn er auch nur ein Fünkchen Verstand im Kopf hätte, würde er aufhören zu reden und sie einfach auf sein Boot schleppen, egal ob es ihr passte oder nicht. Zögerte er

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