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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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zügeln.
    April eine Gelegenheit zu geben, ihre Meinung noch einmal zu ändern, kam nicht in Frage. Er stand eilig auf und ging auf sie zu. Als er bei ihr angelangt war, legte er ihr einen Arm in die Kniekehlen und den anderen hinter den Rücken und hob sie hoch. Er trug sie über die Schwelle der Kabine und schob das Fliegengitter mit dem Fuß hinter sich zu.
    Am Bett zögerte er einen Moment, obwohl sich die Rundungen unter dem dürftigen Ersatz für ein Nachthemd so köstlich anfühlten, dass er es kaum schaffte, ein wollüstiges Aufstöhnen zu unterdrücken. Er stand breitbeinig da und schwankte, hin und her gerissen in einer Mischung aus Zweifeln und einer Begierde, die ihn fast um den Verstand brachte. Schließlich fragte er: „Willst du das wirklich?“
    „Ja, wenn du es auch willst“, flüsterte sie.
    „Dass ich es will, weißt du, aber ich muss sicher sein, dass ich nicht zu weit gehe.“
    Sie fuhr ihm mit den Fingerspitzen über die Lippen, während sie mit einem Lächeln in der Stimme murmelte: „Du denkst zu viel. Aber wenn es dir hilft, verspreche ich dir zu sagen, wenn du aufhören sollst.“
    Das war genug.
    Er dachte nicht nur zu viel, sondern redete auch zu viel; er flüsterte ihr Komplimente und Dummheiten ins Ohr, die nichts besagten, außer, wie grenzenlos sein Verlangen nach ihr war. Und Bitten und Fragen nach Stellen, Stellungen und Grad. Aber er war stumm vor Verwunderung, als er mit der Ehrfurcht eines Jungen aus den flachen Sümpfen, der zum ersten Mal einen Berg ersteigt, die Spitzen ihrer Brüste vermaß, und mit der Vorsicht eines Forschungsreisenden, der ein gefährliches Gebiet erkundet, die Geheimnisse ihres Körpers entdeckte. Er hatte alle Zeit der Welt, und er nutzte sie, um tausend Empfindungen und Eindrücke zu sammeln.
    April, die Schriftstellerin, für die Worte das Rüstzeug waren, schwieg. Er wusste aus der Vergangenheit, dass ihr die Worte stets dann ausgingen, wenn sie sie am nötigsten brauchte. Deshalb rüttelte er sanft an der mentalen Barriere, die sie zurückhielten, indem er sie neckte und Späße machte, bis sie in seinen Freudengesang der Erwartung einstimmte.
    Sie war unendlich empfindsam. Ein ihre Haut streifender Atemzug konnte sie dazu bringen, dass sie in heftiger Lust erschauerte. Sie war zu gesittet oder zu rücksichtsvoll, um ihm im Überschwang der Leidenschaft mit ihren Fingernägeln den Rücken zu zerkratzen, aber sie klammerte sich verzweifelt an ihn und zeigte ihm unbeirrt, was sie brauchte. Und ihr das zu geben, war für ihn das höchste der Gefühle.
    Sie war voller Liebreiz und Aufmerksamkeit, eine vornehme Lady mit fest zupackendem Griff und schwelgerischen Neigungen. Sie war Samt und Seide und süß duftendes Wunder. Sie war einfach herrlich. Sich in ihren weichen Tiefen zu verlieren, bis sein Herzschlag mit ihrem verschmolz, war eine Vollendung, für die er geboren war, der Trost, nach dem er seit einer Ewigkeit vergebens gesucht hatte. Sie beide durch silbrig gestreifte Dunkelheit zu wirbeln, war sein einziges Ziel, die Belohnung für alles Gute, was er in seinem Leben getan hatte, für jede Anstrengung, die er je unternommen hatte. Bei ihr war sein natürlicher Platz. Erst das Verschmelzen mit seiner anderen Hälfte machte ihn zu einem Ganzen.
    Anschließend hielt er sie in seinen Armen, starrte blind in die Dunkelheit und verfluchte in stummem Zorn das Schicksal, das ihn in einer einzigen leichtsinnigen Nacht um Jahre beraubt hatte, in denen er April hätte lieben können. Und er hatte Angst, schreckliche Angst, dass er sich mit nicht mehr als einer Kostprobe ihres süßen Versprechens würde abfinden müssen, wo er doch schon einmal alles hätte haben können.
    Die Sonne, die ihm ins Gesicht schien, weckte Luke. Während er sich gähnend auf die andere Seite wälzte, stieg ihm der angenehme Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee und gebratenem Speck, vermischt mit dem unterschwelligen Geruch zerwühlter Laken, in die Nase. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, dann reckte er sich genüsslich, bis seine Gelenke knackten.
    Sein Ellbogen berührte etwas Warmes, Pelziges. Es war nicht das, was er gehofft hatte, und bestimmt nicht das, was er vorgezogen hätte, weil April bereits auf war.
    Verfluchter Kater.
    Luke öffnete ein Auge und schielte neben sich. Er war praktisch Nase an Nase mit dem Vieh. Aber es reichte nicht aus, um ihm die Laune zu verderben. In einem Anfall von Gutmütigkeit hob er den Kater hoch und ließ ihn in der

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