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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Luft baumeln. Midnight gab ein träges fragendes Miauen von sich.
    „Dir auch guten Morgen, Freund. Wo warst du, als dein Frauchen uns verlassen hat, hm? Du hättest mich wenigstens wecken können, bevor sie sich dünngemacht hat.“
    „Miau“, gab Midnight zurück.
    „Na ja, ich weiß, dass du eine unruhige Nacht hattest, es tut mir Leid, aber du wirst schon über die Aufregung hinwegsehen müssen, zumal ich mir sicher bin, dass sie bei dir dasselbe macht.“
    Die Katze miaute wieder.
    „In letzter Zeit nicht? Und was war mit deinem Dreitagesausflug kürzlich? Du weißt doch genau, dass sie bei dir nur ihr Bestes gibt. Und das ist gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, was für ein begrenztes Verständnis sie von männl…“
    „Männlicher Selbstgefälligkeit?“ ergänzte April von der Tür aus.
    Er wandte den Kopf und lächelte sie an. „Bedürfnissen wollte ich sagen.“
    „Mein Verständnis auf diesem Gebiet nimmt sprunghaft zu. Das Frühstück ist bereit.“
    „Ich auch.“ Der Hunger in seiner Stimme hatte nichts mit Schinken oder Kaffee zu tun.
    Sie hob eine Augenbraue. „Wirklich?“
    „Wirklich.“
    „Es ist dein Preisfrühstück.“
    „Mein was?“
    „Für unsere Wette?“
    Für die idiotische Herausforderung hatte sie gemeint. Sie hatten gewettet, dass sie Frühstück machen müsse, wenn sie seinen Verführungskünsten erlag. Er schüttelte den Kopf. „Vergiss es.“
    Während sie auf ihn zuging, machte sie den Gürtel ihres kurzen Morgenmantels auf, so dass das Kleidungsstück sich öffnete und ihre Nacktheit enthüllte. Sie nahm ihm den Kater ab und setzte ihn auf den Boden, dann ließ sie sich vorsichtig mit gespreizten Beinen auf seinen Schenkeln nieder. „Manchen Leuten kann man es nie recht machen“, beschwerte sie sich.
    „Aber wir gehören nicht dazu“, sagte er in heiserer Bewunderung, während er die Hände nach ihr ausstreckte.
    „Miau“, stimmte Midnight zu.
    Schon am späten Vormittag dieses Tages herrschte eine infernalische Hitze. Luke setzte die Zündkerzen wieder ein, die er am Vortag herausgenommen hatte, säuberte den Motor und stellte ihn neu ein, dann füllte er Benzin nach. Und da er schon mal dabei war, überprüfte er gleich auch noch die Anschlüsse. Wenn er etwas zu tun hatte, verging die Zeit schneller, außerdem war es gut, bereit zu sein, für den Fall, dass sie schnell wegmussten.
    Anschließend machte er das Vorderdeck ein bisschen sauber, kehrte Schmutz und Blätter weg, entfernte die ewigen Spinnweben von der Reling und reinigte den Grill, auf dem er gestern Abend den Fisch gebraten hatte. Als er mit allem fertig war, fühlte er sich schmutzig und verschwitzt, deshalb sprang er mit seiner abgeschnittenen Jeans, die alles war, was er am Leib trug, kurzerhand kopfüber in den See, um sich abzukühlen. Nachdem er wieder an Bord war, machte er sich nicht die Mühe, sich umzuziehen, sondern ließ die Jeans am Körper trocknen.
    Er entdeckte zu seiner Freude, dass April sich ebenfalls bis auf Shorts und ein Tanktop ohne BH entblättert hatte. Sie ließ ihn allein auf dem Boot herumwuseln und versuchte, sich auf ihre Schreiberei zu konzentrieren. Zuerst arbeitete sie am Laptop, aber dann schien sie es satt zu haben, ständig mit zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm schauen zu müssen, und ging schon bald zu Spiralblock und Füller über. Während der nächsten Stunden bewegte sie sich nur ein einziges Mal, um dem Schatten vom hinteren Deck auf das vordere zu folgen. Luke ließ sie in Ruhe.
    Am Spätvormittag suchte er die Sonnenmilch heraus und brachte sie ihr. Er hätte es gern gehabt, wenn sie ihn gebeten hätte, sie einzucremen, aber er ertrug es mannhaft, dass ein derartiges Ansinnen ausblieb. Er sollte sein Glück besser nicht herausfordern.
    Als am Nachmittag ein Gewitterschauer niederging und sie in die Kabine trieb, wurde er für seine Geduld belohnt. Sie liebten sich, während der warme Regen aufs Kabinendach trommelte und der feuchte Wind durch die Fliegengitter fegte und ihre überhitzten Körper kühlte. Völlig erschöpft schliefen sie ein und erwachten erst, als die Sonne wieder herauskam und die Innentemperatur so hochtrieb, dass ein Bad im See eine herrliche Erfrischung war.
    Am späten Abend angelte Luke wieder einen Barsch, und Midnight schaute mit aufgeregt zuckendem Schwanz zu. Beim Säubern des Fischs warf er dem Kater hin und wieder einen Brocken zu, wenn April gerade nicht hinschaute. Falls sie es bemerkte, sagte sie nichts.

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