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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich zu verarschen?«
    »Nein. Es ist mir ernst. Ich habe Ihnen die Puppe gebracht. Sie ist ein Abschiedsgeschenk, und der Name Benson sollte Ihnen auch etwas sagen, Mr. Morrison.«
    »Nein, das sagt er nicht. Ich habe geschäftlich nichts mit einem Benson zu tun gehabt.«
    Benny ließ nicht locker. »Dr. Donatus Benson«, sagte er mit leiser Stimme.
    Er hatte durch seine Worte die Aufmerksamkeit des Mannes erregt. Er flüsterte den Namen vor sich hin, kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und ärgerte sich darüber, daß er immer noch sitzenblieb und der andere auf ihn niederschaute.
    »Doch, Benson – der Richter!« erinnerte sich Morrison.
    »Ja.«
    »Der es nicht geschafft hat, mich einzulochen. Der mir nichts anhängen konnte.«
    »Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
    Morrison verstand den Sinn der Antwort schon, und sein Gesicht verhärtete sich. »Was erzählst du mir da nur für einen Unsinn? Was soll der Vergleich?«
    »Er stimmt.«
    Erst jetzt begriff der Stutzer und faßte sich an den Kopf. Dann begann er zu lachen, schüttelte sich und schlug mit den flachen Händen gegen die Lehnen des Stuhls.
    »Das darf doch nicht wahr sein. Da kommt dieser Rotzlöffel her und erklärt mir, daß ich für etwas büßen soll, von dem ich durch seinen Vater freigesprochen worden bin. Das ist einfach Wahnsinn! So etwas kann es nicht geben, verdammt!«
    »Freigesprochen aus Mangel an Beweisen.«
    »Na und?«
    »Aber Sie sind ein verdammter Verbrecher!«
    Dieser Satz ließ ein weiteres Lachen bei Morrison ersticken. Er wurde plötzlich ernst, sehr ernst, und er holte tief Luft. »Raus«, flüsterte er. »Verdammt noch mal, ich will, daß du mein Haus verläßt. Ich lasse mich von dir nicht fertigmachen. Ganz bestimmt nicht.«
    Benny ließ sich nicht stören. Er hatte die Puppe in die Hand genommen. Er schaute sie an, aber in der rechten Hand hielt er eine lange Nadel, die beinahe schon aussah wie ein Messer. Nein, das war ein Messer, wie auch der Stutzer jetzt erkennen konnte.
    Die Umgebung war für ihn nicht mehr so hell. Sie kam ihm jetzt düster vor. Das Licht der Sonne schien einen Schatten erhalten zu haben, und Schatten krochen auch über den Rasen hinweg.
    »Was hat das zu bedeuten?« flüsterte er. »Verdammt noch mal, was hast du vor?«
    Benny schielte, so daß er die Puppe und den Mann am Frühstückstisch anschauen konnte. »Voodoo«, flüsterte er scharf. »Haben Sie noch nie etwas von dieser Magie gehört?«
    »Gehört schon, aber…« Randy Morrison war es leid. Zu lange hatte ihn dieser Typ schon aufgehalten. Er schnellte hoch und wollte um den Tisch herum.
    Auch Benny bewegte sich. Es war die Hand mit dem Messer. Und dessen Spitze stach unterhalb des Bauches in den Körper der Puppe.
    Morrison erwischte es mitten in der Bewegung. Er schrie jaulend auf und preßte seine Hände dorthin, wo ihn der wütende Schmerz durchzuckte. In seine Augen war Wasser geschossen. Er sah alles nur verschwommen und fiel wieder zurück auf den Stuhl. Dort blieb er leise jammernd hocken.
    Benny hatte das Messer wieder aus dem Holz hervorgezogen. Er lächelte überlegen. Er schaute zu, wie sich der Mann wand. Mit dem Ellbogen hatte er seine Kaffeetasse abgeräumt. Die zahlreichen Scherben verteilten sich auf dem Steinboden.
    Der Stutzer jammerte und fluchte zugleich. Der Schmerz war wie ein Schnitt mit dem Messer gewesen und hatte seinen Leib durchzuckt wie ein brennender Blitz. Allmählich nur ließ er nach, und der Stutzer fand wieder zu sich selbst zurück und auch zu dem anderen, der sich nicht von der Stelle bewegt hatte.
    Über den Tisch hinweg schaute er Randy Morrison an. »Voodoo ist gut, nicht wahr?«
    »Hör auf…«
    »Nein, es geht noch weiter!«
    Randy Morrison drehte sich auf seinem Sitz. Er konnte es noch immer nicht fassen, aber Benny zeigte kein Mitleid mit ihm. Er wirkte wie ein abgebrühter Folterknecht aus den Kellern eines totalitären Staates, und er wartete genüßlich darauf, daß sich Morrison wieder einigermaßen gefangen hatte.
    »Das war erst der Anfang, Mister!« erklärte Benny.
    »Scheiße. Wovon denn?«
    »Von deinem Ende. Du bist einmal der Gerechtigkeit entwischt. Ein zweites Mal ist das nicht mehr möglich, das schwöre ich dir. Ich bin es meinem Vater schuldig und auch der Gerechtigkeit. In dieser Stadt sollen die Mörder und Schänder nicht frei herumlaufen können. Es brechen andere Zeiten an, das haben wir Bensons uns geschworen.«
    »Das ist Wahnsinn!«
    »Nein, nur Gerechtigkeit!«
    Der

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