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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Absicht gewesen war. Doch wir hatten ihn indirekt dazu gezwungen, und er wußte auch, daß er nicht viel zu verlieren hatte.
    »So, und jetzt beweisen Sie mir, daß ich diese Menschen töte, obwohl ich es gern getan hätte. Ich, ein Mann im Rollstuhl. Nichts können Sie beweisen. Sie sehen sich in der gleichen Position, in der ich einmal gewesen bin.«
    »Was hat die Frau ge hin?« fragte ich.
    Er schaute hoch. »Sie hat zwei Männer getötet. Mit Gift, das weiß ich, aber man konnte ihr nichts nachweisen. Sie hat die Männer belogen und betrogen. Sie wurden ihr hörig, sie gaben ihr alles, und dann hat sie zugeschlagen.«
    »Wie heißt sie?«
    »Amy Baker!«
    Wir hatten den Namen noch nie gehört, aber wir erreichten, daß uns Dr. Benson alle Namen aufzählte. Wir mußten feststellen, daß sich einige uns bekannte darunter befanden. Sie alle waren Größen der Londoner Unterwelt. Und sie alle hatten es geschafft, durch die Maschen des Gesetzes zu schlüpfen.
    Der Name der Frau war uns unbekannt, aber das war momentan nicht wichtig.
    »Eine Puppe fehlt!« sagte ich.
    »Ja.«
    »Der Name?«
    »Randy Morrison.«
    Den kannten wir nicht, erfuhren aber, wie er sein Geld verdiente. Es lag auf der Hand, daß jemand unterwegs war, um ihm einen Besuch abzustatten.
    Danach erkundigte ich mich ebenfalls, aber der ehemalige Richter schwieg.
    »Wie alt ist Ihr Sohn?«
    »Zwanzig.«
    Ich schaute dem Mann in die Augen. »Verdammt noch mal, er ist erst zwanzig Jahre alt. Wollen Sie, daß ein junger Mensch in diesem Alter zu einem Verbrecher wird?«
    »Es ist kein Verbrechen, diejenigen hinzurichten, die den Tod verdient haben.«
    »O ja, und wenn es der eigene Sohn eines Richters ist. Ich habe Schwierigkeiten, damit zurechtzukommen. Das will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Es ist meine Wiedergutmachung an all die unschuldigen Menschen, die unter diesem Verbrecher gelitten haben.«
    Suko hatte sich von uns entfernt und war in den großen Flur gegangen. Ich hörte ihn telefonieren. Wo dieser Randy Morrison lebte, war schnell herauszufinden. Ich konnte mir vorstellen, daß Suko einen Streifenwagen vorbeischickte.
    Dr. Benson sagte nichts mehr. Er hockte in seinem Rollstuhl und blickte auf seine Knie. Das Gesicht wirkte zu einer Maske erstarrt.
    Ich hatte das Flüstern und die ungewöhnlichen Laute nicht vergessen. Es war mir auch egal, ob ich einen Zeugen hatte, ich mußte endlich das tun, was ich mir vorgenommen hatte, und holte mein Kreuz hervor. Der Richter beobachtete mich, wie ich die Kette über den Kopf streifte und das Kreuz für einen Moment auf meiner linken Handfläche liegenließ.
    »Was wollen Sie damit?« blaffte er mich an.
    »Einen Test durchführen.«
    »Wie?«
    »Sie werden es sehen.«
    Die Puppen saßen wieder auf dem Regal. Sie waren durch Calypso magisch beeinflußt worden, und es war keine Magie, die das Kreuz so einfach hinnahm.
    Ich nahm mir die erste Puppe vor.
    Es war dieser Nick Spiro, der Glatzkopf.
    Ein Schrei!
    Leise, sehr fern, aber für mich doch so überraschend deutlich zu verstehen, daß ich zusammenzuckte. Die Puppe mußte ihn ausgestoßen haben. Sie spürte plötzlich die Schmerzen, die durch ihren Körper fuhren, aber sie lebte nicht. Ich sah keine Bewegungen im Gesicht, auch der Körper zuckte nicht.
    Im nächsten Augenblick erhielten die Puppe und das Kreuz Kontakt. Es war nicht wie ein Blitzschlag, der die Puppe traf, hier geschah etwas anderes, abt nicht weniger intensiv.
    Das Holz der Puppe veränderte sich. Ich hörte es Knirschen, und dann wehte ein beißender Rauchschwall gegen mein Gesicht. Der Rauch war aus dem sich allmählich verfärbenden Holz gestiegen. Es verlor die helle Farbe und kohlte ein. Dabei knisterte es, rauhte auf, und die Schwärze nahm immer mehr zu.
    Schließlich zerbröselte die Puppe zwischen meinen Fingern, und ich hielt nur noch die Kleidung fest. Der Rest rieselte als Staubmasse zu Boden.
    Der pensionierte Richter hatte mir zugeschaut und kein Wort gesprochen. Auch jetzt stand sein Mund noch offen. Er war bleich geworden und fand nur mühsam Worte.
    »Was haben Sie getan?«
    »Wahrscheinlich ein Leben gerettet.«
    »Wieso?«
    »Das Leben eines gewissen Nick Spiro. Das heißt, ich bin mir nicht sicher, aber es wird keiner mehr mit der Puppe arbeiten können. So wie dieser wird es auch den anderen ergehen. Die Chancen des Killers sind geschmolzen, Euer Ehren.«
    »Hören Sie auf.«
    Suko stand an der Tür. »Ich habe alles in die Wege geleitet«, erklärte

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