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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß auch über dessen Hobbys Bescheid.«
    »Hobby ist gut.«
    »Hol ihn, Suko. Ich bliebe hier und…«
    Wir brauchten ihn nicht zu holen. Den dumpfen Laut hatten wir gehört. Wahrscheinlich war eine Tür zugefallen oder hart geöffnet worden, so daß sie gegen die Wand geschlagen war.
    Der Richter kam. Suko öffnete die Tür zum Puppenzimmer weit. Wir konnten ihn sehen. Er fuhr wie ein im Rollstuhl sitzender und wütender Racheengel auf die Öffnung zu, als wollte er uns mit seinem Gefährt einfach überrollen.
    Im letzten Augenblick stoppte er ab. Hochrot im Gesicht. Am Oberkörper zitternd.
    »Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß Sie mein Haus verlassen sollen?« schrie er uns an.
    »Haben Sie!« sagte ich. »Aber wir haben plötzlich eine Entdeckung gemacht, die uns stutzig werden ließ.«
    »Wieso? Was…«
    »Die Puppen.«
    Er rollte los, und wir gaben ihm die Gelegenheit, in das Zimmer zu fahren. Vor dem Regal hielt er an, zählte die Puppen sogar leise nach und drehte uns dann seinen Kopf zu. »Sie haben hier nichts zu suchen. Dieses Zimmer gehört meinem Sohn Benny. Es ist für Sie tabu!«
    »Sammelt Benny Puppen?«
    »Und wenn schon. Was geht Sie das an.«
    »Puppen und Voodoo stehen in einem engen Zusammenhang, Sir, falls Ihnen das etwas sagt.«
    »Es interessiert mich nicht!«
    »Aber uns!« sagte ich und blieb hart. »Wenn diese Puppen eine magische Weihe empfangen haben, dann können sie durchaus zu einer tödlichen Gefahr werden. Dessen sollten Sie sich bewußt sein, Mr. Benson, auch wenn es mit Ihrer normalen Logik nicht zu erklären ist.«
    »Hauen Sie endlich ab!«
    »Nein, wir müssen bleiben!«
    »Was wollen Sie denn noch?«
    »Die Puppen!« Ich ließ mich nicht beirren und ging auf das Regal zu. Der ehemalige Richter befand sich in einer schlechteren Position. Dennoch versuchte er es. Er fuhr wieder an und wollte mich von der Seite her rammen.
    Suko handelte sofort. Seine ausgestreckte Hand erwischte die Rückseite der Lehne. Er zerrte den Richter auf seinem Rollstuhl zurück. Der Mann fluchte wie ein Kesselflicker.
    Ich nahm mir die erste Puppe vor. Es war ein männliches Modell. Ein Typ mit glänzender Glatze und einer Hakennase. Dunkle Augen, eine fahle Gesichtshaut, davon mußte es auch einen Menschen geben. Da sich der ehemalige Richter ruhig verhielt, ergab sich die Gelegenheit für Suko, neben mich zu treten.
    »Den kenne ich, John!«
    »Wie?«
    »Nicht die Puppe, sondern den Mann, nach dessen Ebenbild sie erschaffen worden ist.«
    »Wie heißt er?«
    »Nick Spiro.«
    »Und weiter?«
    »Spiro wird zur Mafia gezählt. Er mischt kräftig im Immobiliengeschäft mit. Zweimal stand er vor Gericht, glaube ich, man hat ihm jedoch nichts beweisen können.«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    Auch der pensionierte Richter meldete sich. »Klar, ihr Schlauberger, er hat zweimal vor Gericht gestanden, und beide Male konnte ihm nichts nachgewiesen werden. Er ist ein Schwein, das viele Menschen in den Ruin getrieben hat. Mir fiel die Aufgabe zu, ihn leider nicht verurteilen zu dürfen.«
    Ich verzog die Lippen. »Und jetzt hat sich Ihr Sohn diesen Spiro und auch andere in sein Zimmer gestellt.«
    »Das sehen Sie doch.«
    »Und diese Puppen mit einem Voodoo-Zauber versehen, der funktionieren wird, nehme ich an.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sind diese Puppen die Abbilder all derjenigen, die Ihnen durch die Maschen geschlüpft sind?« fragte Suko.
    Dr. Benson schwieg. Auch so war es für uns Antwort genug.
    »Es fehlt eine.«
    »Na und?«
    »Ist Ihr Sohn damit unterwegs?« fragte Suko.
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Inspektor war dicht vor Benson getreten. »Sie sollten uns die Wahrheit sagen, Euer Ehren, und nichts als die reine Wahrheit. Es ist besser für Sie.«
    »Ich bin nicht mehr Euer Ehren!« sagte Benson bitter.
    »Dann brauchen Sie auf nichts Rücksicht zu nehmen.«
    »Nein, verdammt! Ich will, daß sie ihre gerechte Strafe bekommen.« Bensons Gesicht war hochrot angelaufen. »Ich hasse es, daß diejenigen leben, die soviel Not über andere Menschen gebracht haben. Sie müssen bestraft werden. Es kann nicht sein, daß sie ungestraft davonkommen und andere Menschen zurücklassen. Ich weiß, wie es ist, wenn das Leben herumgedreht wird. Ich sitze hier im Rollstuhl. Gestraft hat man mich, und ich weiß genau, daß ich einem von denjenigen – «, er deutete auf die Puppen, »dieses Schicksal zu verdanken habe. Und sie werden sterben, alle, auch die Frau!« Er war aus sich herausgegangen, was bestimmt nicht

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