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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zumute war, denn er hob den Kopf und schaute mich mit einem starren, freudlosen Grinsen an.
    »Gratuliere, Dr. Benson, Sie können wirklich stolz auf Ihren Sohn Benny sein.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Randy Morrison lebt nicht mehr!«
    Er hatte Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. Nur in seinen Augen sah ich den Glanz, der etwas von dem Triumph widerspiegelte, der ihn erfüllte.
    »Sie sagen nichts?«
    »Was wollen Sie denn hören? Soll ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben, Sinclair?«
    »Das kann man von Ihnen nicht verlangen. Nur haben Sie Ihren eigenen Sohn zum Mörder gemacht. Ein Richter, ein Mann des Gesetzes, der das Gesetz zudem noch auf einer seiner hohen Stufen vertritt. Ich kann es nicht begreifen. Es will nicht in meinen Kopf hinein, und ich glaube auch, daß Ihr Sohn noch zwei andere Menschen auf dem Gewissen hat.«
    »Da sind Sie schlauer als ich.«
    »Zum einen Greta Robson, die Frau, die für ihn die Puppen fertigte. Zum anderen war Morrison nicht allein. Eine Freundin befand sich bei ihm. Auch sie wurde vermutlich von Benny erstochen.«
    »Was zu beweisen wäre«, erwiderte der ehemalige Richter kühl.
    »Wir werden uns darum bemühen, und ich sage Ihnen, daß wir Ihren Sohn finden. Darauf können Sie sich verlassen, Mr. Benson.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Schützen Sie all die Killer und auch das andere Drecksgesindel, das sich in dieser Stadt breitgemacht hat.«
    Er verfolgte uns mit weiteren Haßtiraden, doch ich hörte ihm nicht mehr zu. Mir ging durch den Kopf, daß wir ihn mitnehmen mußten. Das erklärte ich ihm auch und sprach in seine haßerfüllten Worte hinein.
    Er schwieg plötzlich.
    »Haben Sie mich gehört, Dr. Benson?«
    »Was wollen Sie?«
    »Sie mitnehmen. Es muß sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie können mir nichts vorwerfen. Ich werde hier in meinem Haus bleiben. Ich bin gezeichnet genug, und ich will nicht von Ihnen und Ihren verdammten Leuten…«
    »Es geschieht zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    »Ach. Das sagen Sie, ohne rot zu werden?«
    »Warum sollte ich?«
    »Hören Sie doch auf, Sinclair. Da steckt ein Trick dahinter. Wer sollte mir hier denn etwas tun? Etwa Benny, der für Sie ein Mörder ist, ohne daß Sie einen einzigen Beweis in den Händen halten?«
    »Zum Beispiel.«
    »Nein, das ist absurd.«
    »Sie kennen doch den Begriff der Vorbeugehaft. Ich bitte Sie, uns keine Schwierigkeiten zu machen.«
    Der Mann kämpfte mit sich. In ihm tobte ein innerer Zwiespalt, das sahen wir ihm an. Ich begann daran zu zweifeln, ob es wirklich gut war, ihn mitzunehmen oder ihn nicht besser als Lockvogel hier im Haus zu lassen.
    Der pensionierte Richter hob den Kopf. Eine trotzige Bewegung war es. Noch einmal floß Energie wie früher durch seinen Körper. Die Augen bekamen einen stählernen Glanz. »Sie haben mich zwar nicht überzeugt, meine Herren von Scotland Yard, aber ich werde Ihrem Wunsch Folgeleisten und Sie begleiten. Und ich werde mit den Verantwortlichen beim Yard reden, die mir aus meiner beruflichen Zeit noch gut bekannt sind. Gestatten Sie mir, daß ich noch einige persönliche Dinge aus meinem Arbeitszimmer hole. Es ist schließlich so etwas wie ein Abschied.«
    »Bitte«, sagte ich, »tun Sie sich keinen Zwang ein.«
    Dr. Donatus Benson schickte mir noch einen wie mir schien lauernden Blick zu. Dann drehte er sich fast auf der Stelle mit seinem Rollstuhl herum und fuhr der offenen Tür seines Arbeitszimmers entgegen. Suko und ich blickten ihm nach.
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob mir das gefallen kann«, sagte er.
    »Du meinst seine Fahrt in das Arbeitszimmer?«
    »Ja. Wir sollten ihn nicht aus den Augen lassen. Komm, es ist bestimmt besser.«
    Suko konnte recht haben. Deshalb ging ich so schnell wie möglich, und wir schoben die Tür mit den Schultern ganz auf. Der ehemalige Richter war bereits hinter seinen Schreibtisch gefahren und hatte dort den Platz eingenommen. Er sah nicht aus wie jemand, der vorhatte, sein Zimmer zu verlassen. Er schaute uns nur über die Schreibtischplatte hinweg scharf an und schüttelte dann den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Ich lasse mich nicht demütigen, meine Herren. Ich habe Ihr Spiel bisher mitgemacht, aber für jeden Menschen gibt es eine Grenze. Die ist bei mir erreicht worden.«
    Er hatte schnell und mit einer von wenig Emotionen unterlegten Stimme gesprochen. Aber er hatte sich zu einem Schritt entschlossen, den wir befürchteten.
    Die auf der Platte übereinandergelegten Arme

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