Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
Vom Netzwerk:
wie vor versagt blieb. Stelle sich das einer vor: Ich saß in einem fremden Körper fest, und ich konnte nichts tun, außer am Wegesrand innezuhalten und an der Scheiße zu schnuppern … das war so was von unfair!
    Nach ein paar Minuten verebbte die Flut brennender Schleimkugeln schließlich. Ich stellte fest, dass uns eine Berührung mit ihnen erspart geblieben war – unsere Umgebung war allerdings einem ziemlichen Schleimkugelgemetzel zum Opfer gefallen. Es sah aus, als wäre zu unseren Füßen ein Öltanker explodiert.
    Und was kommt jetzt?, fragte ich mich. Ein Schwann Kotzheuschrecken? Rotzkröten?
    Doch die Schleimkugeln waren noch nicht mit uns fertig.
    Das Exemplar, das am nächsten bei Indra eingeschlagen war, begann zu zischen und zu qualmen wie ein Feuerwerkskörper. Indra, der die Gefahr spürte, wich sofort zurück. Seine Hand zuckte zu seiner Tasche, doch bevor er sein Zepter hervorholen konnte, um sich zu verteidigen, explodierte die Schleimkugel und bedeckte ihn mit einer dicken Schmierschicht, die stank wie ein Plumpsklo. Sofort verhärtete sich die schmierige Masse und schloss Indra ein wie eine Fliege im Bernstein. Da wir beide uns denselben Körper teilten, konnte ich Indras ohnmächtigen Zorn über seine Gefangennahme spüren, aber unglücklicherweise konnte ich ihm ebenso wenig helfen wie mir selbst.
    Während Indra lautstark verlangte, aus seinem schmierigen Gefängnis befreit zu werden, begannen die übrigen Schleimkugeln wie auf ein geheimes Startsignal alle gleichzeitig zu rauchen, zu blubbern und sich mit zunehmender Geschwindigkeit auszudehnen. Schließlich waren die Kugeln etwa anderthalbmal so groß wie zuvor und sahen aus wie gestrandete schleimfarbene Kugelfische.
    Entsetzt beobachtete ich, wie sich in jedem dieser „Kugelfische“ ein winziger Kopf und Körper bildete. Mit Babyfausten bahnten sich die bizarren Kleinkinderkörper einen Weg nach draußen, barsten aus ihren Schleimkugelkokons und wagten erste, tastende Schritte.
    Als die Verwandlung abgeschlossen war, sah ich mehr als hundert dieser Geschöpfe. Jedes der schlammfarbenen Wesen war nicht größer als ein kleiner Bernhardiner, und ihren Gesichtern fehlten Augen, Nase und Mund. Anstelle eines Gesichts hatten sie nur eine ausdruckslose Schleimpfütze. Die schweigenden, mörderischen Krabbelkinder rückten vor, bis sie Indras lang hingestreckte Gestalt eingekreist hatten.
    Wie stumme Wächter standen sie über ihm, die hohlen Köpfe zu dem zappelnden Gott herabgeneigt – und obwohl sie keine Augen hatten, wusste ich, dass sie ihm irgendwie direkt in die Seele blickten … und mir auch.
    Und dann fielen die Schleimkugelgeschöpfe ohne Vorwarnung über Indra her und verschluckten ihn bei lebendigem Leib. Ich versuchte, bei Bewusstsein, wach und aufmerksam zu bleiben, doch es gelang mir nicht. Ich spürte, wie mir meine Lebenskraft entrissen wurde und nichts als eine leere Hülle in einer wirbelnden Masse aus braunem, stinkendem Schlamm zurückblieb.
    Und dann trieb ich davon.

19
     
     
    In der Schwärze hinter meinen Lidern hörte ich eine Stimme, die nicht nur gebieterisch war, sondern lockend, verführerisch … sexuell verführerisch.
    „Calliope Reaper-Jones, hob keine Angst. Öffne die Augen und sieh die Astralebene.“
    Ich tat sofort, was die Stimme mir sagte, und fand mich bibbernd und nackt am Rande eines lapislazulifarbenen Ozeans wieder. Meine bloßen Füße hatten sich auf der Suche nach Wärme tief in den Sand gegraben. Während ich die Zehen bewegte und das angenehm raue Gefühl auf der Haut genoss, überkam mich plötzlich der Drang, auf meine Füße zu schauen.
    Ich schrie fast los.
    Wo auch immer Calliope Reaper-Jones sich befand, ich war nach wie vor nicht in ihrem Körper. Stattdessen war ich schon wieder jemand ganz anderes.
    Ich schaute auf meine neuen, schmalen Fußgelenke hinab und musterte die Wölbung meiner Schenkel, die sich als üppig, sexy und sehr weiblich erwies. Na schön, egal, in wessen Körper ich mich nun befand, die entsprechende Person hatte unglaubliche Beine. Das war unübersehbar. Mir fiel ebenfalls auf, dass mein neuer Wirtskörper eine winzige, sternförmige Tätowierung direkt unter dem rechten Fußknöchel hatte. Die Form kam mir seltsam vertraut vor, als ob ich jemanden kannte, der haargenau die gleiche Tätowierung hatte. Doch so angestrengt ich auch nachdachte, mir fiel beim besten Willen nicht ein, an wen sie mich erinnerte.
    Was hätte ich für einen Spiegel gegeben! Ich

Weitere Kostenlose Bücher