Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
Vom Netzwerk:
schaute rüber zum Eingang des Target -Marktes und sah, dass die Sicherheitsleute langsam zu uns aufschlossen. Wenn wir nicht schnell unsere Hintern in Bewegung setzten, würden wir unser Abendessen hinter Gittern einnehmen müssen – und es würde sicher ein Riesenspaß werden, der Polizei von Las Vegas zu erklären, dass sie meinen neuen Ägypter-Freund nicht in ihrer Datenbank finden konnten, weil er die letzten paar Tausend Jahre in einer mittelalterlichen Folterkammer eingesperrt gewesen war.
    »In Ordnung, ich weiß, dass dir die Augen wehtun, aber wir müssen hier weg«, sagte ich und versuchte dabei, so gelassen und beruhigend wie möglich zu klingen.
    »Ich will nicht weg«, jammerte er. »Mir tun die Augen weh.«
    »Tja, weißt du was? Es ist mir egal, was du willst«, schoss ich zurück. »Du musst mir da einfach vertrauen.«
    Ich umfasste seine Taille und versuchte ihn hochzuziehen, doch er war sehr viel schwerer, als ich erwartet hatte.
    »Steh auf!«, zischte ich ihm ins Ohr. Er schlang die Arme um mich, und zusammen kriegten wir ihn auf die Beine. Senenmut lehnte den Kopf – und den Großteil seines Körpergewichts – an mich, wodurch ich beinahe den Halt verlor.
    »Hör auf.« Ich stützte mich am nächstbesten Auto ab. »Ich schaffe das nicht, wenn du dich wie ein Baby anstellst.«
    Die Bezeichnung »Baby« schien der Tritt in den Hintern zu sein, den Senenmut gebraucht hatte. Er richtete sich auf und befreite mich von der Last, die mich praktisch handlungsunfähig gemacht hatte.
    »Na also. Jetzt kommt mit.« Ich nahm ihn am Ann und schlängelte mich durch die Reihen geparkter Autos, wobei ich mich bemühte, Abstand zur Target -Sicherheitsbrigade zu wahren.
    »Au!«, rief Senenmut, als er aufgrund meiner suboptimalen Manövriertechnik mit dem Knie gegen die Stoßstange eines Buicks prallte.
    »Tut mir leid«, brummte ich und wischte mir die dicke Schweißperle weg, die sich auf meiner Oberlippe gebildet hatte. Ich schaute zum strahlend blauen Himmel empor und fluchte innerlich auf die widerliche Hitze.
    Verdammtes Wüstenklima, dachte ich wütend. Hier ist es ja wie in Schwitzhausen! Wenn wir nur einen Platzregen kriegen und aus diesem ganzen Schlamassel rausschwimmen könnten!
    Mit einem Mal wurde mir klar, dass es sich bei diesem Gedanken um eine Eingebung handelte. Unverzüglich wünschte ich mir einen Haufen Gewitterwolken, die sich herbeiwälzen und eine Überschwemmung verursachen sollten, die unsere aufholenden Verfolger wegspülen und uns in Sicherheit bringen würde.
    »Komm schon«, flehte ich den Himmel an, »hilf mir aus der Patsche! Können wir nicht wenigstens eine Kumulonimbus-Wolke kriegen? Bitte?«
    Der Himmel antwortete nicht, nicht mal mit einem Windhauch. Senenmuts keuchender Atem erfüllte meine Ohren, während ich ihn gnadenlos weiter ins Autolabyrinth trieb. Je mehr wir uns dem Zentrum des Parkplatzes näherten, desto frustrierter wurde ich. Schließlich hatte ich die Nase voll. Ich war es leid, dass mir die Dinge einfach widerfuhren. Ausnahmsweise würde ich jetzt mal selbst dafür sorgen, dass etwas passierte.
    »Ich will ein gottverdammtes Gewitter!«, schrie ich den Himmel mit jedem bisschen Kraft in meinem Körper an. Senenmut begriff, was ich tat, nahm meine Hand und drückte sie fest, um meine Bemühungen mit seinen eigenen magischen Kräften zu verstärken.
    Sofort wurde die Luft von einem gezackten Blitz zerrissen, der den Himmel spaltete. Das Grollen nahenden Donners erfüllte meine Ohren.
    »Ja!«, schrie ich, berauscht von meiner Macht – und sandte ein leises »Danke« gen Himmel.
    Der erste dicke Regentropfen traf meine Wange, und das kühle Wasser war wie ein Schock auf meiner heißen Haut. Einige vereinzelte Tropfen folgten, und dann öffnete der Himmel seine Schleusen und ergoss seine Wassermassen wie ein Gottesgeschenk auf den Asphalt.
    Es war eine Flut, die Dreck und Müll mit sich riss, während sie auf den Boden einhämmerte. Die Leute um uns herum kreischten und suchten in ihren Autos und unter dem breiten Vordach des Target-Marktes Deckung. Einige wenige Wagemutige stellten sich dem Wolkenbruch und rannten mit Handtaschen und Zeitungen über den Köpfen auf den Parkplatz.
    Senenmut ließ meine Hand los und blieb neben einem Geländewagen stehen. Er lehnte sich mit dem Rücken ans Auto und hob das schwer mitgenommene Gesicht zum Himmel. Wahrscheinlich war Wasser das beste Mittel, um die Nachwirkungen des Pfeffersprays zu lindern. Ich schaute mich nach

Weitere Kostenlose Bücher