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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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rauszuholen und meinen Badeschützling damit wahrscheinlich zu Tode zu erschrecken, klatschte ich Senenmut das Shampoo auf den Kopf. Mit dem, was als Nächstes geschah, hatte ich jedoch absolut nicht gerechnet.
    Senenmut fing an zu schnuppern. Mit geblähten Nasenflügeln packte er mein Handgelenk und hielt das Gesicht dicht vor die Shampooreste in meiner Hand.
    »lieh«, sagte ich und riss meinen Arm aus seinem Griff. »Hör auf damit!«
    Er schaute mich an, und dann huschte sein Blick zu der Shampooflasche. Bevor ich ihn aufhalten konnte, hatte er sie in der Hand und drückte sich den Inhalt in den offenen Mund.
    »Oh, mein Gott!«, schrie ich und entrang ihm die Flasche, während er zu würgen anfing. »Das ist Shampoo und kein Essen, du Idiot.«
    »Ich bin kein Idiot«, sagte er. Seine Worte klangen undeutlich durch den Shampooschaum, aber sie waren trotzdem klar als solche erkennbar. Ich starrte ihn an, überrascht, dass er sprechen konnte. Die Taubstummensache hatte ich mindestens halb ernst gemeint.
    »Du kannst sprechen?«, fragte ich.
    Senenmut nickte.
    »Warum hast du nicht schon eher mit mir geredet?«, sagte ich verärgert.
    »Du hast nicht den Eindruck gemacht, es wert zu sein.«
    Ich hockte mich neben die Wanne und schob mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Ach so, alles klar.«
    Ich wusste nicht recht, was ich sagen sollte. Zwei Mal hatte ich dem Kerl jetzt das Leben gerettet, und er fand, dass ich nicht den Eindruck machte, als wäre ich es wert, mit mir zu reden?
    »Alles klar«, wiederholte ich, stand auf und ging in Richtung Badezimmertür.
    In diesem Moment war es mir egal, wem ich etwas schuldig war. Wenn Zerberus das Arschloch in der Wanne wollte, sollte er es sich selber holen.
    »Warte!«, sagte Senenmut.
    Eigentlich hätte ich ihn ignoriert, doch etwas an seinem Tonfall ließ mich innehalten.
    »Der Geist in der Katze. Liebst du ihn?«
    Tja, das ließ mich wie angewurzelt stehen bleiben. Ich hatte völlig vergessen, dass der arme Daniel immer noch in Bastet festsaß.
    »Woher weißt du von ihm?«, fragte ich und drehte mich zu Senenmut um.
    Er zuckte mit den Schultern. »Er ist deine große Liebe?«
    Jetzt war es an mir, mit den Schultern zu zucken. »Ich weiß nicht.«
    Doch noch während ich antwortete, wusste ich, dass das nur Gequatsche war. Mein Herz schlug schneller, wenn ich nur an Daniel dachte. Selbst wenn er nicht meine große Liebe war, kam er dem zumindest nahe.
    Ich setzte mich auf den weißen Klodeckel und seufzte. »Na schön, vielleicht ist er wirklich meine große Liebe … und vielleicht auch nicht. Ich weiß im Moment einfach nicht genau, was ich für ihn empfinde.« Ich stützte mein Kinn in die Hände.
    »Als ihr euch geliebt habt …«
    »Moment mal«, protestierte ich und fühlte mich schrecklich deprimiert. Das, was ich als Nächstes sagen musste, wollte ich eigentlich am liebsten für mich behalten, doch ich hatte keine Wahl. »Bis jetzt hat sich hier niemand geliebt.«
    Senenmut riss die Augen auf. »Er hat dich noch nicht geliebt? Das verstehe ich nicht. Liebe ist eine Gabe der Götter. Ein Mann muss sie gut gebrauchen.«
    »Tja, hat er aber nicht.« Ich seufzte. »Zumindest bis jetzt.«
    Senenmut schüttelte den Kopf, und ein Ausdruck des Mitgefühls huschte über sein abgehärmtes Gesicht. »Man hat dich nicht geliebt. Wie traurig für dich.«
    »Halt die Klappe und wasch dir die blöden Haare«, sagte ich, frustriert über die Lage, in der ich mich befand. »Und übrigens, ich brauche dein Mitleid nicht. Man liebt mich durchaus. Ich meine, ich wurde schon mal geliebt.«
    Ha, dachte ich bei mir, ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich geliebt worden bin – genau genommen an vier Fingern, und einer davon zählt nicht mal richtig.
    Na schön, mit achtzehn hatte ich versucht mit einem Kerl aus meinem Einführungskurs zur Literatur des neunzehnten Jahrhunderts Sex zu haben – mit deutlicher Betonung auf »versucht«.
    Sein Name war Samuel, und er war absolut hinreißend. Ursprünglich kam er aus England – er hatte diesen unglaublichen britischen Akzent, bei dem mir das Wasser im Mund zusammenlief –, aber er wohnte seit seinem vierzehnten Lebensjahr in Kalifornien, weshalb er kein völliger Austauschstudententyp war.
    Wenn ich an ihn zurückdachte, konnte ich immer noch seine dunkelbraunen Hundeaugen vor mir sehen, seine langen Wimpern und seinen schlanken Körperbau. Himmel, er war wirklich ein atemberaubendes Exemplar der Spezies Mann! Und ich

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