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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Kopf tätscheln zu lassen – wahrscheinlich hoffte sie, die Situation entschärfen zu können. Doch ich war nicht in der Stimmung zum Spielen und scheuchte sie weg. Natürlich hatte Clio recht. Es gab keinen Grund, zickig zu werden, aber ich hatte so ein schlechtes Gewissen, weil ich Jarvis fast zum Weinen gebracht hatte, dass ich es an irgendjemandem auslassen musste.
    »Na schön, verdreckter Mann«, sagte ich und schaute dabei zu Senenmut, der noch immer in der Ecke kauerte und sich die Finger leckte. »Es ist Zeit für ein Bad und eine Rasur … und dann gehen wir in die Hölle.«
    Noch nie zuvor hatte ich einen solchen Dreckring in der Wanne gesehen. Ich hatte schon so meine schmutzigen Momente gehabt – und damit meine ich die Art Schmutz, die man auf dem Boden findet –, aber das hier war einfach absurd.
    Anfangs hatte Senenmut sich geweigert, in die Wanne zu steigen. Wahrscheinlich assoziierte er alles, was groß und mit Flüssigkeit gefüllt war, mit dem riesigen, bronzenen Ölkessel, den ich in der Folterkammer der Schakalbrüder umgestoßen hatte. Doch nachdem ich die Wanne gefüllt und die Hand in das lauwarme, schaumige Wasser getaucht hatte, schien er das Baden als gefahrloses Unterfangen einzustufen.
    Bei dem Shampoo lagen die Dinge allerdings ganz anders.
    Ich hatte ursprünglich beschlossen, dass es am sinnvollsten sein würde, Clios Bad oben zu benutzen, aber als sie begriff, was ich vorhatte, verbot meine Schwester mir strengstens, ihre Wanne zu verseuchen. Stattdessen landeten wir also letztlich in einem der Gästebäder im Erdgeschoss. In puncto Badewanne -und Badezimmer im Allgemeinen -war das gar nicht übel. Boden und Wände bestanden aus matten, beigen Marmorkacheln, und bei der Wanne handelte es sich um ein riesiges Becken, das man bis oben hin füllen und zuschauen konnte, wie das Wasser über den Rand ablief.
    Total schick, aber ein wenig einschüchternd, wenn man sein letztes Bad in einem Fluss genommen hat.
    All die süß duftenden Badeprodukte, mit denen der Wannenrand vollgestellt war, faszinierten Senenmut. Shampoo, Conditioner, Badetabletten und Badesalze – egal, was, meine Mutter hatte es in ihrem Gästebad. Ich konnte meinen Schützling nur mit Mühe davon abhalten, alle Flaschen zu öffnen und sie ins ohnehin schon schaumige Wasser zu leeren.
    Ich hatte meinen neuen Freund gerade in die Wanne gesetzt, wobei ich den Blick von seinen nackten Weichteilen abwandte, da lehnte er sich auch schon zurück und rutschte unter Wasser. Ich dachte, dass er vielleicht ein Spielchen spielte und versuchte mich dazu zu bringen, ihm hinterherzuspringen und ihn zu retten, weshalb ich erst mal abwartete.
    »Nicht lustig«, sagte ich. »Echt nicht lustig.«
    Nachdem ich bis zehn gezählt hatte und immer noch nichts von Senenmut zu sehen war, machte ich mir langsam Sorgen. Ich steckte die Hände in die schaumbadgefüllte Wanne und fischte im Trüben herum, in dem Versuch, meinen Ägypterfreund zu fassen zu kriegen. Ich fand ein Haarbüschel – vielleicht war es auch sein Bart – und zog den halb Ertrunkenen aus dem Wasser.
    Es ist erstaunlich, wie zerknirscht man sich fühlt, wenn man jemanden fast hat ertrinken lassen.
    Im Ernst, ich fühlte mich wie eine planlose junge Mutter, die beinahe ihr Kind beim ersten Bad hatte sterben lassen. Ich fasste an Ort und Stelle einen guten Vorsatz (obwohl ich mir der Tatsache, dass es noch ein paar Monate bis Neujahr dauern würde, voll bewusst war): Ich würde niemals Kinder kriegen, weil ich absolut nicht zur Mutterschaft geeignet war. Zum Teufel auch, wenn ich nicht mal auf einen fünftausend Jahre alten Ägypter aufpassen konnte, welche Niederträchtigkeiten würde ich dann einem Baby antun?
    Ich war am Boden zerstört, doch Senenmut wirkte kein bisschen erschüttert von seinem Abenteuer. Er lehnte sich zurück und schaute zu, wie sein Bart an die Oberfläche trieb. Dann betrachtete er seine Zehen, genau wie in der Folterkammer der Schakalbrüder.
    Schließlich wurde es mir langweilig, ihm bei seinen Zehenbetrachtungen zuzuschauen, weshalb ich nach einer Flasche Kokosaroma-Shampoo griff und mir etwas davon in die Hand drückte. Erst jetzt, als ich darüber nachdachte, Senenmuts verfilztes Rattennest von einem Haarschopf zu waschen, wurde mir klar, dass es sehr viel schlauer gewesen wäre, ihm die Haare vor dem Versuch, sie zu waschen, zu schneiden. Ich ärgerte mich über mich selbst, aber da mir klar war, dass es wenig Sinn hatte, eine Schere

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