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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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ich freiwillig mit«, sagte Senenmut und drückte den Teil meines Oberarms, wo das Fett saß. »Andernfalls bin ich dazu gezwungen, dir zu entfliehen und sie allein zu suchen … und dann wird Bastet den Geist deines Liebsten auf ewig gefangen halten.«
    »Ist das eine Drohung?«, fragte ich ungläubig.
    Saß dieser Kerl wirklich in der Badewanne meiner Eltern, aß ihr Shampoo und drohte mir?
    Jau.
    »Es ist ein Versprechen.« Er seufzte.
    »Lass mich darüber nachdenken«, sagte ich.
    Ich kam zu dem Schluss, zuallererst einmal Bastet finden und mich vergewissern zu müssen, dass Senenmut keinen Mist erzählte. Besser informiert würde ich eine vernünftigere Entscheidung treffen können.
    »Entscheide dich endlich, Calliope Reaper-Jones.« Senenmut setzte sich wieder in die Wanne und griff nach der Zitronenverbeneseife, die auf dem Badewannenrand lag. »Die Zeit verlangsamt ihren Lauf für niemanden.«
    Ich schaute ihn finster an, während er anfing, sich die Achselhöhlen mit einer teuer aussehenden Luffa zu schrubben.
    Was zum Teufel weiß er schon über die Zeit?, dachte ich wütend, ohne zu wissen, wie recht er hatte.

18
     
     
    Bastet schaute mich an, als wäre ich verrückt. »Natürlich gehört er jetzt mir«, sagte sie, während sie kurz von der Pflege ihres honigfarbenen Fells aufblickte. »Wer’s findet, darf’s behalten.«
    Ich starrte sie an. Das konnte sie unmöglich ernst meinen. Wer’s findet, darf's behalten? Das war ja wohl so was von grundschulmäßig. Und trotzdem erhob diese Kindergartenunsitte hier ihr hässliches Haupt. Ich hatte immer gedacht, dass man es mit Problemen ganz neuen Kalibers zu tun kriegte, wenn man erwachsen wurde, doch in letzter Zeit hatte ich immer öfter das Gefühl, mich ständig mit dem gleichen alten Ärger herumzuschlagen.
    »Na gut«, sagte ich. »Wenn du unbedingt eine Zicke sein willst.«
    »Kann eine weibliche Katze wirklich eine Zicke sein, oder gilt das nur für Ziegen?«, fragte meine Schwester beiläufig, während sie durch die Fernsehkanäle zappte.
    Ich erkannte deutlich, dass sie nicht wirklich darauf achtete, was sie sah, weil sie nämlich ihre Lieblingssendung, Städte der Unterwelt, zweimal wegschaltete, ohne innezuhalten.
    »Eigentlich gilt es nur für Hunde«, sagte Bastet und schaute zu Kümmerchen, die auf dem Rücken vor dem Fernseher lag. Sie schnarchte leise, ohne zu ahnen, dass sie Gegenstand unseres Gesprächs war.
    Wir befanden uns in Clios schmucklosem Schlafzimmer, wo wir Mädchen unser Lager aufgeschlagen hatten, nachdem ich Senenmut im Gästebad zurückgelassen hatte. Clio saß auf ihrem Bett, und neben ihr stand eine Flasche rosa Nagellack auf dem Boden. Bisher hatte ich noch nie mitgekriegt, dass Clio irgendwelches Interesse an Make-up oder Kleidung gehabt hätte, deshalb war ich etwas verblüfft zu sehen, wie fachkundig sie sich die Zehennägel lackierte.
    Bastet hatte sich am Fuß von Clios Bett zusammengerollt und sah in jeder Hinsicht so aus, als gehörte ihr der ganze Laden. Ich schaute zu Clio, in der Hoffnung, dass sie zu meinen Gunsten eingreifen würde, aber sie interessierte sich mehr dafür, mit ihrer Fernbedienung herumzuspielen, als mir zu helfen.
    »Clio, kannst du der Königin der Katzen hier erklären, dass Daniel mir gehört?«, sagte ich.
    Meine Schwester legte die Fernbedienung weg und neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. »Ich dachte, du wärst sauer auf ihn, weil er sich tot gestellt hat«, meinte sie schließlich.
    »Tja, das war ich …«, setzte ich an, doch sie unterbrach mich.
    »Warum interessiert es dich dann jetzt, was aus ihm wird? Soll er doch hingehen, wo der Pfeffer wächst und so, hab ich recht?«
    Ich kniff die Augen zusammen und versuchte mir eine schlaue Erwiderung einfallen zu lassen, doch mir kam nichts in den Sinn. »Nein, er soll nicht dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst«, sagte ich. »Ich verstehe nicht, wie jemand behaupten kann, dass ihm ein menschliches Wesen gehöre, nur weil er oder sie es gefunden hat.«
    Bastet hielt beim Putzen inne und blickte auf. »Wer sagt, dass er ein menschliches Wesen ist?«
    Tja, das ließ mich erst mal auflaufen. Damit hatte die Katze recht. Ich ging einfach davon aus, dass Daniel ein menschliches Wesen war, aber ich hatte ihn in der Vergangenheit nicht ein einziges Mal danach gefragt. Ich war sehr viel mehr an mir selbst und an dem, was mit mir geschah, interessiert gewesen als an der Frage, was es mit Daniel auf sich hatte. Wahrscheinlich machte mich das

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