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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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nicht auf die zu treten, die bereits am Boden lagen. Sie kamen direkt auf Alejandro zu.
    »Seid Ihr der Medicus?«
    Schweigend starrte er vor sich hin.
    »Seid Ihr der Medicus? Karle hat uns von einer Frau berichtet.«
    Da er keine Antwort bekam, schaute Navarra zum Langhaus und wieder zurück und sah, daß Alejandros Züge sich spannten. »Er behauptete, ihr Vater sei ein Arzt. Antwortet mir, Mann, oder ich reite mitten durch diese Verwundeten.«
    Alejandro knurrte: »ja, der bin ich.«
    Charles von Navarra sprang von seinem Pferd. Der Baron folgte dichtauf, die Hand am Schwert, während der König von Navarra zielstrebig auf Alejandro zuging. Er zog seinen Ärmel hoch und legte eine tiefe Wunde in seinem Arm frei. »Dann werdet Ihr diese Wunde behandeln. Das ist mein Schwertarm, und ich brauche ihn noch!«
    Die Wunde war nicht so tief, daß Navarra Gefahr lief, den Arm zu verlieren; doch Alejandro wußte, daß sie diesem Schlächter erhebliche Schmerzen bereiten mußte. Er nahm den Arm in seine Hände und untersuchte ihn genauer. »Die beste Behandlung hierfür ist Ausbrennen und Nähen.« Er wies auf das erlöschende Feuer, das neue Nahrung brauchte. »Ihr könnt gern Euren Arm in das Feuer tauchen, um der Fäulnis vorzubeugen. Und jetzt, wenn Ihr gestattet, muß ich mich um Sterbende kümmern.«
    Er spürte die Spitze von Coucys Schwert unter seinem Kinn.
    »Seine Majestät hat verlangt, daß Ihr die Wunde behandelt. Dieses Bauernschwein kann warten. Und von mir aus auch verrecken. Aber der König wird behandelt!«
    »Zuerst brauche ich Euer Versprechen, daß Ihr meiner Tochter keinen Schaden zufügen werdet. Oder mir. Alle diese Unglücklichen brauchen mich dringend.«
    Navarra seufzte fast beiläufig. Alejandro wußte, daß es ihn beträchtliche Selbstbeherrschung kostete, nicht laut zu schreien. »Ich habe bereits Karle Schonung seiner Frau versprochen. Es wird mir nicht schaden, ihrem Vater dasselbe Versprechen zu geben. So habt denn mein Wort in beiden Fällen!« Er reckte den Arm und zog eine Grimasse. »Und jetzt zu dieser Wunde, wenn es Euch beliebt!«
    »Ich habe kein Laudanum.«
    »Verdammtes Laudanum! Ich wünsche nicht, daß mein Verstand in der Stunde meines größten Triumphs vernebelt wird. Näht mich einfach zusammen, und dann reite ich fort, um meinen Sieg zu feiern.«
    Alejandro sah sich um; er erblickte keine Rebellen, die ohne sofortige Hilfe sterben würden. »Folgt mir!« Er führte die beiden Männer durch den Wald.
    Als Kate das königliche Wappen auf Navarras Umhang erblickte, verzog sich ihr Gesicht vor rasendem Zorn; sie wollte schon vorwärts stürmen, da sah sie das Schwert in Alejandros Rücken.
    »Wir werden die Wunde des Königs behandeln, und dann verläßt er uns«, gab Alejandro ihr zu verstehen.
    Es fiel ihr sichtlich schwer, aber sie wich zurück.
    »Bringe mir Faden und Nadel! Halte die Nadel ins Feuer!«
    Er wusch die Wunde mit sauberem Wasser aus und entfernte den Schmutz des Schwertes, das sie geschlagen hatte. Dann nähte er die Ränder sorgfältig und ordentlich zusammen, während Navarras Schweiß auf seinen Umhang tropfte, als er gegen den qualvollen Schmerz ankämpfte. Alejandro legte auf die notdürftige Naht Kräuter und bedeckte sie mit einem Leinenverband. All das tat er mit der Spitze von Coucys Schwert an seiner Leber.
    Als er fertig war, sagte er: »Nach drei Tagen entfernt den Verband und gießt Wein über die Wunde, Weißwein, wenn Ihr welchen habt, und umwickelt sie dann mit einem frischen Verband. Nach zwei Wochen könnt Ihr den Faden ziehen. Achtet darauf, ihn ganz zu entfernen; denn wenn etwas davon in der Haut zurückbleibt, könnte es zu einer Eiterung kommen, und wir haben all das umsonst getan. Schont diesen Arm einen Monat lang, damit die neugewachsene Haut nicht reißt. Die einzige Entstellung werden die Male der Stiche sein. Und natürlich die Narbe. Aber Euer Arm wird wieder ein Schwertarm sein, wenn Ihr meine Anweisungen befolgt.«
    Navarra rollte seinen Ärmel herunter und brummte: »Gut gemacht, Arzt. Ich glaube, Ihr seid es wert, einem König zu dienen.«
    Er wandte sich an Kate. »So, wenn die Dame jetzt mit uns kommen möchte …«
    »Und was ist mit Eurem Versprechen?« zischte Alejandro.
    »Ich habe versprochen, ihr keinen Schaden zuzufügen«, tat Navarra hoheitsvoll. »Aber ich habe nicht versprochen, sie nicht mitzunehmen. Sie ist ansehnlich und gefällt mir recht gut. Ich mag Frauen mit Feuer, vor allem in meinem Bett.«
    Kate stürmte

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