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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Kristina? Tom, ich weiß, daß du ihr wichtig bist … Ich möchte sie nicht verletzen.«
    Tom lachte leise. »Wirst du auch nicht.«
    Janie lehnte ihren Rücken an Toms Brust und den Kopf an seine Schulter; zusammen ließen sie das warme Wasser die sandige, hartnäckige Schicht von Problemen wegwaschen, die anscheinend alles um sie herum überzogen hatte.
    Sie schmiegte sich dichter an ihn, und als Reaktion umarmte er sie fester. »So muß es damals gewesen sein …«, flüsterte sie. »In Alejandros Zeit. Während des Schwarzen Todes. Damals fiel auch alles auseinander. Keiner wußte, was passierte – es war das totale Chaos.«
    »Oh, ich denke, heute wissen wir etwas mehr über das, was vor sich geht, als die Leute damals.«
    »Nun ja, wir kennen die Ursachen unserer Pest.«
    »Und die damals kannten sie nicht?«
    »Keiner hatte eine Ahnung. Außer Alejandro natürlich. Er fand heraus, daß sie irgendwie mit Ratten zusammenhing. Aber ihm glaubte ja keiner.«
    »Hat irgend jemand den Propheten des Untergangs geglaubt, als sie vor ein paar Jahren sagten, wir sollten alles in diesem Land verschließen?«
    »Nein. Und es steht in den Sternen, ob das irgend etwas geändert hätte. Wir können gegen unsere Pest genausowenig tun wie sie damals gegen ihre. Unsere Kontrollen sind nutzlos.«
    Tom tauchte einen Schwamm in das warme Wasser und drückte ihn über Janies Arm aus. »Du hast gesagt, in England hätten die Kontrollen etwas bewirkt.«
    »Als ich dort ankam, sah es so aus, als täten sie das; und ich dachte, sie hätten MR SAM irgendwie besser überlebt. Alles war so ordentlich, und keiner schrie, die Regierung wäre zu streng oder zu lasch – wie es bei uns der Fall war. Aber dann fing es ziemlich schnell an, bedrohlicher zu werden. Ich bin gern nach Hause gekommen.«
    »Das weiß ich noch.«
    Sie drehte sich ein wenig zur Seite und schlang einen Arm um ihn. »Es tut mir so leid«, sagte sie.
    »Was tut dir leid?«
    »Das, was ich dir angetan habe, als du mich abholen wolltest.«
    »Janie, daran kannst du nichts ändern, du hattest ja keine Ahnung.«
    »Nein – Tom, bitte, hör dir einfach an, was ich zu sagen habe. Bruce war – so nötig für mich. Er trat zu einer Zeit in mein Leben, als ich wirklich jemanden wie ihn brauchte. Es war so ein Zufall, daß ich ihn Jahre vorher kennengelernt hatte – aber wirklich nur ganz kurz, und er war damals so anders.«
    »Nichts geht über alte Flammen«, bestätigte Tom. Er küßte sie leicht auf den Oberkopf. »Über dieses Thema kann ich mit einiger Autorität sprechen.«
    Seufzend schmiegte sie sich enger an ihn. »Ich glaube, das hat es mir so leicht gemacht, mit ihm eine Beziehung einzugehen – nicht wegen der alten Flamme –, aber er war mir so vertraut, und machte bereitwillig mit. Als es dann Caroline endlich wieder gut genug ging, um nach Hause zu fahren, sprachen wir uns aus, und ich dachte, unsere Wege würden sich wieder trennen. Dann, als ich ins Flugzeug stieg, war er da, und das machte mich so glücklich … ich schätze, ich habe einfach nicht darüber nachgedacht, was es wirklich bedeutete.«
    »Und was jetzt?«
    »Ich weiß nicht. Die weite Entfernung dauert jetzt ein Jahr; wir haben uns in dieser Zeit dreimal gesehen, aber nie irgendwo, wo wir wirklich miteinander vertraut werden konnten. Island war schön und wunderbar, aber wir haben uns gestritten – über die dümmsten Sachen. Dann wurde ich nach Hause gerufen … es war eine Frustration nach der anderen.«
    »Und was willst du jetzt machen?«
    »Ich habe schon etwas getan, habe ihn gebeten, nicht zu kommen. Zumindest für eine Weile – ich glaube, das wäre besser.« Sie wandte ihm das Gesicht zu. »Und das gibt dir und mir ein bißchen Zeit, uns über die Dinge klarzuwerden.«
    Er lächelte, nahm ihr Kinn in die Hand und zog ihr Gesicht an sich. Nach einem innigen, befriedigenden Kuß sprach Janie als erste wieder. »Was ist bloß mit uns und den Katastrophen? Ein verdammt miserables Timing.« Sie ließ Wasser von ihrer Fingerspitze auf seine Brust tropfen und sah zu, wie es zwischen den Härchen hinunterrann. »Aber wenigstens eine Sache läuft bei diesem Timing gut, obwohl ich ungeheure Schuldgefühle habe, das auszusprechen – Bruce wird im Augenblick gar nicht ins Land kommen können. Vermutlich werden sie die Flughäfen für internationale Flüge wieder sperren.«
    Tom schwieg einen Moment und sagte dann: »Wenn er sofort abreiste, ginge es noch …«
    Janie löste sich aus seiner

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