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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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haben«, sagte Tom.
    »Dann werden Caroline und ich zusammenbleiben.« Janie hielt inne und sagte dann: »Schau, Tom, ich wollte dich gestern abend schon fragen, aber war noch voller Argwohn. Ich meine, es wäre gut, sie rauszubringen – sie würden gut dazupassen.«
    Toms Gesicht wurde noch besorgter. »Michael ist Polizist«, erinnerte er sie. »Jetzt, wo die alten Vorschriften wieder gelten, müßte er uns vielleicht melden. Es ist möglich, daß er am Ende das Lager verraten müßte.«
    »Hör mal, er ist schon in einiges ziemlich tief verwickelt, und bis jetzt hat er noch nie etwas ausgeplaudert. Er hat mir Informationen über die Autopsie dieses Trainers gegeben … weiß auch alles, was in London passiert ist, und hat niemals ein Wort davon verlauten lassen.«
    »Stimmt! Aber ich glaube einfach nicht …«
    »Tom, Caroline ist für mich wie eine Schwester … die einzige Familienangehörige, die ich noch habe.«
    »Es tut mir leid«, sagte er endlich. »Aber ich kann ohne die anderen nicht entscheiden. Der Rest der Gruppe wird darüber diskutieren müssen.«
    »Michael könnte unglaublich hilfreich sein … und Caroline – ich muß dich hoffentlich nicht darauf hinweisen, wie …«
    »Janie, bitte, ich würde ja gern ja sagen, aber ich kann nicht. Nicht, ohne vorher mit den anderen darüber zu reden. Ich werde das heute abend tun, wenn ich zurückkomme.« Er streckte die Arme über die Mittelkonsole aus, die sie trennte, und drückte sie für ein paar kurze Augenblicke heftig an sich. »Ich liebe dich«, flüsterte er.
    »Ganz meinerseits!«
    »Sei vorsichtig da draußen«, bat er.
    Was sie hoch und heilig versprach …

    Die Luft in dem holzgetäfelten Aufzug kochte förmlich. Er war voll besorgter Leute, von denen Janie einige kannte. Keiner machte sich die Mühe, sie zu grüßen. Schnell und hart wurde sich wieder jeder selbst der Nächste.
    Als die Tür sich in dem Geschoß öffnete, in dem Janie gearbeitet hatte, lag Panik im Treppenhaus wie ein Gewitter, bereit, seine zerstörerische Last über jeden ohne Schutz auszugießen – und dabei wußte keiner, worin ein effektiver Schutz bestand. Janie drängte sich aus dem Lift, während andere ihn hastig bestiegen. Sie fand Chet Malin hinter seinem Schreibtisch. Er packte seine persönlichen Sachen zusammen und sah sogar noch entnervter aus, als sie erwartet hatte.
    Ruhig setzte sie sich ihm gegenüber auf einen Stuhl.
    »Was machen Sie denn hier? Ich dachte, Sie wären …«
    »Abgehauen? Geflüchtet?« Sie kicherte verbittert. »Schon in Ordnung. Ich habe Angst. Aber nicht vor Ihnen. Oder den Leuten oben.«
    Er sah sich nervös um, als könne jemand sie belauschen. »Hören Sie, Janie, verschwinden Sie von hier. Sehen Sie denn nicht, was passiert? Wir müssen Patienten verlegen, Stationen versiegeln, allen möglichen Scheiß erledigen … Also, wenn Sie keine Heilung für MR SAM anzubieten haben, dann verschwinden Sie lieber.«
    Soeben schickte er sich an, ein gerahmtes Foto in den Karton zu legen, der vor ihm stand. Janie griff über den Schreibtisch und nahm es ihm aus der Hand.
    »Ich glaube, Sie ähneln Ihrem Vater«, stellte sie fest, während sie es betrachtete. Sie gab es zurück. »Ich weiß, was passiert ist, Chet.«
    Für einen Augenblick sah er bestürzt aus. Aber dann kehrte die Arroganz zurück. »Tja, nun, allmählich geht es wieder rund«, schnaubte er verächtlich, »und keiner schert sich um einen kleinen genetischen Unfall, der schon Jahre zurückliegt. Vor allem, weil es nicht mal ein menschlicher genetischer Unfall war. Das geht in dem Durcheinander alles unter.«
    »Und wenn das Durcheinander wieder aufhört, Chet, was dann? Ich habe Kopien der Beweise. Und es gibt draußen an geheimen Orten ein paar andere – also, wenn mir irgend etwas passiert, wenn mir noch irgend etwas passiert, dann wird …«
    Wieder schaute er sich um. Schweißperlen traten auf seine Stirn. Er wischte sie mit dem aufgekrempelten Ärmel ab, der dadurch noch schmutziger wurde. Dann platzte das volle Geständnis aus ihm heraus, als könne er sich nicht mehr beherrschen. »Es sollte einfach nur ein kleines Feuer sein, bloß, um Ihnen Angst einzujagen, kein Inferno – aber der Typ wurde ein bißchen wütend auf mich, und die Sache mit den Eiern, Janie, das müssen Sie mir glauben, es war ein Unfall, um Gottes willen. Und wir haben versucht, es wieder in Ordnung zu bringen …«
    »Wie wollten Sie das wieder in Ordnung bringen?«
    »Mit einer Genwäsche. Wir

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