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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Umarmung und setzte sich in der Wanne auf. »Was meinst du damit?«
    »Heute nachmittag habe ich eine Nachricht bekommen, Janie. Ein Visum hat er jedenfalls.«

    Janie starrte mit einer Mischung aus Abscheu und Entsetzen auf den dampfenden Berg Rührei. »Das kann nicht Ihr Ernst sein«, sagte sie zu Linda Horn.
    »Sie haben das verseuchte Huhn gefangen«, beruhigte Linda sie.
    »Und diese Eier sind aus unserem eigenen Stall. Organisch, mit Körnern gefütterte Tiere, hundertprozentig rein.«
    Janie setzte sich noch immer mit einem gewissen Widerwillen an den Tisch. »Sind Sie sicher?«
    »Schauen Sie zu.«
    Linda nahm sich eine Portion Rührei, setzte sich neben Janie und begann zu schmausen. »Sehen Sie? Ich esse das – köstlich!«
    »Sie sind eine mutige Frau.«
    »Nein, bin ich nicht. Ich weiß bloß, daß die Eier in Ordnung sind.«
    Janie sah Linda ein paar Sekunden beim Essen zu und sagte dann:
    »Sie wußten, daß es ein landwirtschaftliches Gen war, ein Hühnergen, verdammt. Warum haben Sie es mir nicht einfach gesagt? Sie hätten mir vielleicht eine Menge Schwierigkeiten erspart.«
    Linda legte ihre Gabel hin und wischte sich mit einer Serviette den Mund ab. »Ihre Schwierigkeiten tun mir leid«, erklärte sie leise.
    »Sie tun uns allen leid. Wir hatten keine Ahnung, was Ihnen passieren würde. Bloß gut, daß Sie zu der Zeit nicht in Ihrem Haus waren.«
    »Finde ich auch!«
    »Es mußte so aussehen, als wäre jemand einfach darüber gestolpert – ich meinte es ernst, als ich sagte, wir hätten darauf gewartet, daß einer anfängt, sich dafür zu interessieren. Wenn irgend jemand von uns mit dieser Information an die Öffentlichkeit gegangen wäre, hätten wir vielleicht unsere Gruppe verraten. Und das wäre sehr schlecht gewesen. Wir haben noch eine Menge zu tun.«
    »Also haben Sie mir einfach dauernd Dinge in den Weg gelegt – Dinge, die ich entdecken sollte.«
    »Wir wären damit nicht zu Ihnen gekommen, wenn Sie die ursprüngliche Entdeckung nicht allein gemacht hätten. Wir haben nur Ihre Neugier gefüttert. Beinahe lachten wir schon darüber, was Ihre Neugier für ein unersättliches Tier ist.«
    »Sich vorzustellen, daß all das passierte, nur weil jemand Kalzium aus bestimmten Eierschalen extrahieren wollte«, sagte Janie traurig. »Wie unglaublich dämlich. Wie trivial! Ein Vogel entkommt, und Dutzende von jungen Menschen werden entsetzlich krank.« Sie schaute von ihrem Teller zu Linda auf und sagte: »Wo war Gott, als all das passierte?«
    »Das weiß nur Er allein«, sagte Linda schlicht.
    Nach einem Moment Schweigen fuhr Janie mit ihren Fragen fort. »Und der Anruf aus dem Jameson?«
    »Einer von uns, natürlich. Aber Sie hätten ihn ja auch übergehen können. Was Sie eben nicht getan haben.«
    Janie lächelte schwach. »Das ist eine Gewohnheit, die ich wohl ablegen muß.«
    Sie hörten das Öffnen einer Tür, und als sie sich umdrehten, sahen sie Tom aus dem Hauptraum kommen. Er nahm sich eine Tasse Kaffee und stolzierte herbei. Während er sich einen Stuhl unterklemmte, zwinkerte Linda Janie verschwörerisch zu und stand auf, um zu gehen.
    »Guten Morgen«, sagte sie zu Tom. Und dann zu Janie: »Ich sehe Sie hoffentlich später, ja?«
    »Ich weiß noch nicht«, meinte Janie. »Es gibt ein paar Dinge, die ich draußen erledigen muß.«
    »Nun, dann kommen Sie schnell zurück«, sprach Linda ihr gut zu. »Wir brauchen Sie.« Dann ging sie und ließ Tom und Janie allein am Tisch zurück.
    Sie tauschten Blicke, und nach ein paar unbehaglichen Sekunden sagte Janie: »Bruce war nicht da, als ich angerufen habe. Ich habe ihm die Nachricht hinterlassen, daß er sich sofort bei mir melden soll.«
    »O Mann!«
    »Hoffentlich ist er nicht schon unterwegs. Es würde ihm ähnlich sehen – er überrascht mich gern.«
    Tom atmete lange und besorgt ein und stieß die Luft dann langsam wieder aus. »Na ja, im Augenblick können wir da nicht viel machen. Und in den nächsten paar Tagen werden wir immer weniger machen können, das garantiere ich.« Er seufzte schwer und reichte ihr die Titelseite, die er aus einer Internet-Zeitung ausgedruckt hatte. »Diese Schlagzeile wird Bruce sicherlich gelesen haben!« NOTSTAND WIEDER AUSGERUFEN.
    Bedrückt und erschrocken überflog Janie die ersten paar Zeilen des Artikels darunter. Dann blickte sie mit gerunzelter Stirn zu Tom auf und sagte: »Im Grunde brauche ich gar nicht mehr hinzuschauen. Ich weiß, was drinsteht.«
    Tom nickte ernst. »Dasselbe wie letztes

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