BENUTZT: Psychothriller
beschleunigte seinen Herzschlag, und es kostete ihn das letzte bisschen Beherrschung, seinen Unterleib nicht gegen ihren Hintern zu drücken. Er hielt seiner Lust stand, suchte aber mit den Fingern nach den Knöpfen ihrer Bluse. Nicht sicher, ob das Zittern von seinen Händen oder ihrem Körper herrührte, öffnete er einen Knopf nach dem anderen.
»Bitte nicht!«, hörte er sie, wie von weit entfernt flehen, was ihm einen erneuten Schauer durch den Körper jagte. Seine Hände spürten die Wärme ihres Körpers und ließen eine tief vergrabene Sehnsucht ihn ihm aufkeimen. Langsam und so vorsichtig, als wäre sie aus dünnem Glas, schob er ihre geöffnete Bluse zur Seite und berührte unendlich sanft die weiche Haut ihres Bauches. Trotz seiner Gier kostete er das Gefühl unter seinen Fingern bis zum letzten bisschen aus und steigerte es dadurch, dass er seine Hände ihren nackten Brüsten näher brachte. Als er diese wahrscheinlich noch weichere Haut fast erreicht hatte, spürte er, wie etwas Nasses auf seine Hand fiel und im selben Augenblick der Erkenntnis, dass Nummer Zwei unter seinen Berührungen zu weinen angefangen hatte, brach alle Lust in ihm zusammen. Wütend zog er die Hände zurück, machte drei Schritte zurück und zog die Peitsche aus seinem Gürtel. Ohne etwas dabei zu empfinden, zog er zweimal brutal durch, nahm ihre Schreie in sich auf und wartete anschließend einen Moment, bis sich ihr zuckender Körper wieder beruhigt hatte. Dann verließ er die Zelle, schloss die Gittertür hinter sich und löste die Handschellen von außen durch das Gitter.
Als er die letzte Fessel an ihrem Handgelenk entfernt hatte, sackte Nummer Zwei zusammen und blieb leise wimmernd am Boden liegen. Er selbst verließ das Gewölbe, setzte sich inmitten seines Schreins und begann zu weinen.
–20–
Keiner der Anwesenden hatte auf die Zeit geachtet, bis das, was sich auf dem Monitor abspielte, an dem Punkt endete, als Kassandra das Glas an Nummer Drei weiterreichte, ihr Entführer die Strafe androhte, und das Licht ausging. Das Videobild schaltete auf das Logo des Spiels um, und das Live-Zeichen verschwand.
Karl und der Computerexperte atmeten hörbar aus, und auch Mike, Peter und die Richterin lösten sich aus ihrer Anspannung. So schrecklich die Bilder auch waren, man kam nicht umhin, gebannt zuzusehen. Da niemand etwas sagte, drückte der Kollege am Computer auf einige Tasten und stieß dann ein einen leisen Pfiff aus. »Was ist?«, fragte Karl.
»Dafür, dass die Seite gerade mal eine knappe Stunde online ist, sind neuntausend Zugriffe eine Menge! So manch eine seriöse Firma würde einiges für solche Zahlen geben.«
Richterin Magwart erstarrte erneut: »Soll das heißen, neuntausend Menschen haben gerade verfolgt, wie meine Tochter von einem Irren gefangen gehalten und bedroht wird?« Offensichtlich war der der Mann am Computer nicht besonders sensibel! Emotionslos antwortete er: »Das werden noch sehr viel mehr werden. Seit den Amokläufen an Schulen beobachten wir die Spiele-Szene sehr genau und wissen, dass sich gerade solche gewaltbehafteten Inhalte rasend schnell ausbreiten.«
»Ist gut, jetzt!«, fiel ihm Karl ins Wort und wandte sich an seine Kommissare: »Wir brauchen unbedingt mehr Informationen über die anderen beiden Frauen. Vielleicht kommen wir über sie auf seine Spur.« Dann drehte er sich zu der Richterin um und sagte mitfühlend: »Frau Magwart, ich weiß, wie hart dies alles sein muss, aber Sie könnten uns wirklich sehr helfen, wenn Sie sich Ihre alten Fälle noch einmal ansehen würden. Es kann kein Zufall sein, dass er Ihre beiden Kinder ausgewählt hat.« Er machte eine kurze Pause und fragte dann: »Schaffen Sie das, oder sollen wir einige Kollegen dafür abstellen?«
Die Richterin schien keinen Augenblick darüber nachdenken zu müssen. Fast schon abwehrend antwortete sie: »Nein, nein, Sie brauchen Ihre Leute für andere Sachen! Ich werden rüber ins Gericht fahren und mir die alten Akten ansehen!«
»Gut, dann an die Arbeit!«, forderte Karl im Befehlston und ermahnt den Kollegen am Computer daran, dass die Angelegenheit absolut vertraulich zu behandeln sei. Dann warf er noch einen letzten Blick auf den Monitor und stellte kopfschüttelnd fest, dass die Aufzeichnung des gerade Gesehenen in den letzten fünf Minuten bereits weitere zweihundert Mal heruntergeladen wurde.
»Ich gehe noch schnell rauchen! Du kannst schon mal die Vermisstenanzeigen durchsehen, vielleicht sind die anderen beiden
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