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Beobachte mich!

Beobachte mich!

Titel: Beobachte mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Fox
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der Tür zu den Wartenden.
    „Da haben wir Glück gehabt“, sagte Pedro.
    Im Inneren fanden sie Platz auf der blauen Couch. Es wurde gerade frei, weil zwei andere Pärchen wohl Lust b e kamen und den Sitzplatz verließen.
    „Wie machen die das? Draußen warten noch so viele“, fragte Jana.
    „Ich schätze, wenn wieder ein bis zwei Paare den Club verlassen, wird nachgefüllt. Die Chancen stehen später am Abend besser, weil viele genug haben oder ausgepowert nach Hause fahren“, erklärte Pedro.
    Jana sah sich um. An der Decke hing ein roter Kro n leuchter, weiter hinten eine Diskokugel, die fetzenartige Lichtpartikel in den Raum schleuderte. Ziemlich unruhig ging es heute hier unten zu. Viele Leute drängten sich durch die Räumlichkeiten. Zwei schwarz gekleidete Gothics hatten sich aneinandergebunden . Eine glitzernde Kette, die in ledernen Manschetten endete , hielt die be i den an den Handgelenken z u sammen. Die Frau hatte eine eng anliegende Lederkorsage an, trug einen Minirock, der au s sah wie ein Gürtel mit wellenartigen Fransen, dazu hoc h geschnürte Stiefel. Alles in schwarz, versteht sich. Der dazugehörige Partner hatte langes, schwarzes Haar, ein Nietenhalsband mit fünf Zentimeter langen Metalln a deln und einen bodenlangen Lederrock. Seine bizarre E r sche i nung ließ Jana erschaudern. Doch das war gerade der Kick an der Kleidung der Gothics. Sie waren F urch t einflößend und trotzdem konnte sie ihre Augen nicht abwenden.
    Pedro stand auf, um etwas zu trinken zu holen. Heute war die Bedienung total überfordert. Er kam mit vier C o la zurück und stellte sie auf den Tisch. Jana bedankte sich.
    „Schön, dass wir hier zusammen sind“, begann Pedro das Gespräch.
    „Wenn ich mich so umsehe, will ich lieber später nach oben gehen, es ist ziemlich voll, da schwindet einem ja die Lust“, sagte Evelyn und Jana nickte.
    „Wir haben keine Ausweichmöglichkeit“, meinte Pedro.
    „Nur bei uns zu Hause im Designerbett. Aber hey! Das ist überhaupt die Idee!“ Kristian sprang plötzlich auf und verkündete sein gestriges Gespräch mit Jana und dass sie beide etwas Neues aufziehen wollten.
    „Wir könnten auch so einen Club aufmachen“, sagte Jana.
    „Moment, nicht so schnell mit den jungen Pferden.“ Evelyn deutete mit der flachen Hand Ruhe an. „Stellt euch das nicht so einfach vor.“
    „Wir wissen , wie schwer das ist, inzwischen stecken wir in Schwierigkeiten wegen Janas Nebenjob. Wir werden schikaniert, wo es geht“, erklärte Kristian. „Und jetzt wo l len wir etwas Neues beginnen. Warum keinen Club? Es ist weit und breit kein zweiter da.“
    „Das wird ein Vermögen kosten und überhaupt: Wo wollt ihr das denn machen? In eurem eigenen Haus?“
    „Natürlich in einem anderen Haus. Ich weiß, es wird nirgends geduldet als in einem Industriegebiet oder weit draußen und abgelegen.“
    „Ja, da ist die Gesetzgebung hart. Nur außerhalb von Wohngebieten. Diese Clubs fallen in die Kategorie Puff“, wusste Evelyn.
    Sie diskutierten noch lange über die Planung und was man alles für Behördengänge hätte. Und die Unsummen Geld, die ein Club verschlingen würde. Aber sie wussten auch, wenn der Andrang groß wäre, würde die Kasse klingeln. Sie kamen überein, dass sich Kristian erkundigen würde, wo die besten Konditionen zu bekommen wären.
    „Wir sollten gemeinsam mit Professor Seefeld reden, der hat mir nämlich dazu geraten, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Vielleicht kennt er noch jemanden, der jema n den kennt …“, sagte Jana.
    Ganze zwei Stunden hatten sie darüber geredet, wie es funktionieren könnte. Janas Luftschloss wuchs in gewalt i ger Größe an. Ab jetzt konnte sie an nichts anderes de n ken als die Gestaltung eines neuen Clubs.
    Ein paar Stunden später merkten sie, wie es ruhiger im Club wurde. Viele Leute waren um diese Uhrzeit gega n gen.
    „Jetzt könnten wir nach oben gehen“, meinte Jana.
    „Ach , wie schön ist diese Welt“, schwärmte Kristian.
    „Du meinst die Sexwelt?“
    „Na klar! Also ich muss schon sagen, der Gedanke an einen eigenen Club lässt mich jetzt nicht mehr los.“ Kri s tian hatte das Fieber gepackt, sein Sinn für das Geschäf t liche war genügend geschult.
    Sie gingen nach oben. Der zweite Raum hatte Dschu n gelcharakter. Schon beim Passieren der Türöffnung mussten sie Plüschlianen beiseite ziehen. Es empfing sie gedämpftes Licht und im Hintergrund nahmen sie G e räusche wahr, die einem Urwald entsprachen.

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