Beobachte mich!
recht.“
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Am nächsten Tag verließ Kristian das Haus und gab Jana einen liebevollen Kuss. Als er in seinem Autohaus ankam, erwartete ihn sein Manager an der Eingangspforte. Z u sammen schlenderten sie in Richtung Büro.
„Sag mal , Kristian“, begann sein Angestellter „ich habe da eigenartige Sachen gehört.“
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Wir kennen uns schon lange, daher möchte ich ehrlich zu dir sein. Es gibt Gerüchte über deine Frau und ich fi n de, du solltest das wissen.“
Kristian blieb abrupt stehen. „Sprich.“
„Es wird in der Kantine herumerzählt, dass das Wort Bitch nicht ohne Grund auf der Motorhaube eingeritzt wurde.“
Kristian wurde ärgerlich. „Das geht zu weit.“
„Was macht Jana da nur?“
„Nichts Verbotenes jedenfalls. Sie sieht sexy aus und d er Car w ash spricht sich allmählich herum. Es ist aber alles ganz harmlos. Mach dir keine Sorg e n!“ Das waren alles nur Neider, die selbst keine sexy Frau zu Hause ha t ten. Dass nun getratscht wurde, war abzusehen gewesen. Sol l ten sie doch denken , was sie wollten, er war stolz auf Jana.
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Jana war zu Professor Seefeld gefahren.
„Hallo Jana, kommen Sie schnell rein, es ist kühl dra u ßen.“
„Mit Carwash ist nun endgültig Schluss für diese Sa i son.“
„Aber Sie haben bestimmt noch andere Fähigkeiten, stimmt’s ?“
Der Professor bat sie in den geschmackvoll eingericht e ten Raum und reichte ihr eine Porzellanschale mit leck e ren Keksen. Sie griff zu, ließ es sich schmecken und b e richtete ihm von den Unannehmlichkeiten, die sie in let z ter Zeit belasteten. Während des Gespräches musterte sie seine Gesichtszüge und seine Gestik. Sie stellte fest, dass Sex mit ihm absolut ausgeschlossen wäre. Dieser Profe s sor, der stets gute Ratschläge für Jana hatte, wäre kein guter Fic k freund. Er war nicht der Typ dazu, er bekannte sich zu seinem Voyeurismus und lebte nur das aus. Das reichte ihm anscheinend. Für Jana war er tabu, aber ein interessa n ter Gesprächspartner.
„Sie müssen einen anderen Weg wählen, Jana. Vielleicht ist es nicht besonders gut, wenn Sie zu den Leuten gehen. Für manch einen sieht das aus wie Vertreterbesuch, als wenn Sie an der Tür etwas verkaufen wollen, auch wenn es bestens terminiert ist. Sie sollten den Spieß umdrehen, dass die Leute zu Ihnen kommen müssen. Das macht einen a n deren Eindruck. Es wirkt seriöser.“
„Das habe ich noch nie so gesehen, vielen Dank für den Tipp, Kristian und ich werden darüber nachdenken.“
Jana verabschiedete sich nach einigen Stunden und fuhr nach Hause.
Abends beratschlagte sie sich mit Kristian auf dem Sofa.
„Was sollen wir tun? Einen Laden eröffnen? Einen Se x shop? Ein Massagestudio?“, fragte Kristian.
„Das gibt es doch alles schon in der Nähe. Das würde nur in einen Preiskrieg ausarten. Nein, es muss was and e res sein.“
„Ich habe mir eine Woche Urlaub genommen. In der Zeit können wir überlegen, was wir tun wollen.“
„Wir?“
„Ich habe den ganzen Tag darüber nachgedacht und halte es für untragbar, noch länger diesen infamen Ve r leumdungen ausgesetzt zu sein.“
„Du willst dein Leben für mich aufgeben? Und das A u tohaus? Wie soll das weitergehen?“
„Ab und zu muss man seine Lebenssituation ändern. Ich weiß, dass das ein großes Risiko ist, aber ich halte zu dir, wir schaffen das. Wir müssen nur die richtige Idee haben. Das Autohaus lässt sich leicht verkaufen.“
„Prima,“ freute sich Jana, „lass uns als Erstes mit Pedro und Evelyn treffen.“
„Das wäre ein guter Auftakt. Die beiden sind realistisch genug, um uns einen Rat geben zu können und schwä r merisch genug, sich mit uns einzulassen. Ich will unb e dingt wieder in diesen Club, dann käme ich in den G e nuss, g u ten Sex zu haben und die ganze Scheiße, die uns derzeit begleitet, zu vergessen.“
Sie verabredeten sich mit Pedro und Evelyn im Swingerclub. Eine halbe Stunde Autofahrt verging, bis sie dort ankamen. Es war im Umkreis von hundert Kilom e tern der einzige Club, weshalb es die Freunde nicht wu n derte, dass alles dorthin pilgerte, was einen Schwanz oder eine Möse hatte.
Am Eingang wummerte die Diskomusik, heute war die Schlange länger. Als sie endlich an der Reihe w a ren und man sie hereinbat, schloss man hinter ihnen die T ü ren.
„Mehr können wir nicht reinlassen, wegen Überfüllung geschlossen“, sagte die Dame durch ein kleines Fenste r chen in
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