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Beobachter

Beobachter

Titel: Beobachter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Link
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längst befördert werden müssen, verharrte aber wie ein vergessener Koffer auf dem Rang eines Constable. Sie war eine zuverlässige und sehr pflichtbewusste Mitarbeiterin, aber sie verfügte nicht über den geringsten kriminalistischen Spürsinn, hatte wenig Menschenkenntnis und tat sich kaum je mit einem wirklich konstruktiven eigenen Vorschlag hervor. Umso typischer waren für sie Auftritte wie dieser, in denen sie sich voreilig auf einen Täter festlegte; wahrscheinlich, wie Fielder mutmaßte, um während einer Konferenz überhaupt etwas zu sagen.
    Man musste nun schrittweise vorgehen. Ein Team der Spurensicherung war draußen in Thorpe Bay gewesen und hatte im Haus von Samson Segal jede Menge Fingerabdrücke gesichert, die nun mit den wenigen bislang nicht identifizierten Abdrücken aus Carla Roberts’ Wohnung in Hackney sowie mit den unzähligen aus dem Fahrstuhl verglichen wurden. Ebenso wurden Abgleiche mit Spuren aus Anne Westleys Haus vorgenommen. Sollte sich eine Übereinstimmung ergeben, wäre man einen großen Schritt weiter.
    Peter Fielder hatte am Ende der Konferenz Constable Linville losgeschickt, noch einmal mit Millie Segal zu sprechen, der Frau, die am Vortag mit den Computereinträgen ihres Schwagers auf einer Polizeiwache in Southend-on-Sea aufgekreuzt war und behauptet hatte, einen gefährlichen Killer enttarnt zu haben.
    »Er war es! Er hat Thomas Ward umgebracht. Und was weiß ich, wen sonst noch. Lesen Sie das, dann wissen Sie, dass Sie es mit einem Psychopathen zu tun haben!«
    Fielder betrachtete angestrengt die vielen Notizen, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen und die er nach einem System, das außer ihm niemand erkennen oder gar durchdringen konnte, auf verschiedene Zettel gekritzelt hatte. Die ganze Geschichte wurde immer verworrener, und er fühlte sich Lichtjahre von einer Lösung des Falles entfernt. Niemand hatte ihn heute während des Gesprächs entscheidend weiterbringen können, aber vielleicht erwartete er wirklich ausgerechnet am ersten Januar zu viel von seinen Leuten. Christy war jetzt im Nebenzimmer und telefonierte. Die anderen waren entweder nach Hause gegangen oder arbeiteten die Aufgaben ab, die er verteilt hatte.
    Er hatte Zeit zu grübeln. Den ganzen langen, kalten Tag über.
    Der Name Thomas Ward sprang ihn aus seinen Notizen an. Er hatte ihn immer wieder mit einem roten Stift umkreist und mit Fragezeichen versehen. Wie passte Thomas Ward in die Mordserie, in der es um ältere, alleinstehende Frauen ging und an der sich die Beamten von Scotland Yard die Zähne auszubeißen drohten? Auf den ersten Blick – und ebenso auf den zweiten oder dritten – gehörte er absolut nicht dazu: Thomas Ward war ein Mann. Er war alles andere als einsam. Er war umgebracht worden, obwohl sich seine kleine Tochter im Haus befand, und er war wenige Stunden später von seiner Ehefrau gefunden worden. Er war nicht an einem Tuch erstickt, das man ihm in den Rachen geschoben hatte.
    Er war erschossen worden. Zwei Schüsse hatte sein Mörder auf ihn abgefeuert. Eine Kugel hatte ihn an der Schläfe gestreift und für einen großen Blutverlust gesorgt, aber daran war er nicht gestorben. Der zweite Schuss hatte seine Halsschlagader zerfetzt. Er hatte keine Chance gehabt, hätte sie nicht einmal dann gehabt, wenn er früher gefunden worden wäre.
    Es war Routine gewesen, dass nach der Analyse des Projektils per Computer ein Abgleich mit anderen kürzlich untersuchten Tatwaffen und deren Munition erfolgte, und dabei hatten die Beamten in Southend einen unerwarteten Treffer gelandet, der durch eine daraufhin sofort erfolgte gründliche Überprüfung bestätigt wurde: Thomas Ward war mit derselben Waffe erschossen worden, mit der sich der Mörder von Anne Westley seinen Weg in deren Badezimmer freigeschossen hatte.
    Daher war der Fall Ward nun ebenfalls bei DI Fielder und seinem Team gelandet. Und als, um die ganze Geschichte noch zu verkomplizieren, die befremdlich anmutenden Notizen eines Samson Segal aus Thorpe Bay, der in der Nachbarschaft von Thomas Ward lebte und offenbar ein Problem mit ihm hatte, aufgetaucht waren, hatte man auch diese sofort an Scotland Yard weitergereicht.
    Das war der Grund für die Sonderkonferenz am ersten Januar gewesen.
    An deren Ende alle eigentlich noch ratloser waren als zuvor.
    Was hatten Thomas Ward und die beiden ermordeten Frauen gemeinsam?
    Christy McMarrow hatte den entscheidenden Gedanken ausgesprochen: »Und wenn Ward gar nicht gemeint war? Wenn der

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