Bereitwillig (German Edition)
Außerdem ist es eine nette Möglichkeit, die Überheblichkeit aus Bens Gesicht zu wischen.
„Ich hoffe, das Date wird gut und er entpuppt sich nicht als Freak.“
Mabel kicherte. „Erinnerst du dich noch an den Stofftiersammler, mit dem ich damals ausgegangen bin?“
Ian nickte und lachte glucksend. „Wie könnte ich den vergessen. Immerhin hat er dich gezwungen, jedes seiner Stofftiere einzeln zu begrüßen.“
Mabel schüttelte sich bei der Erinnerung und sah so im ersten Moment nicht, dass eine weitere Email in ihrem Postfach ankommen war.
„Mein Büro. Sofort!“
Sie seufzte, fühlte sich aber zum ersten Mal seit langem einer Konfrontation gewachsen. Sie wollte gerade aufstehen, als sie sah, wie Annabelle in Bens Büro ging und die Tür schloss. Sie runzelte die Stirn, wartete einen Moment und machte sich dann wieder an die Arbeit.
Es verging etwa eine halbe Stunde, bis die Tür sich wieder öffnete und Annabelle herauskam. Sie ging zielstrebig auf Mabels Tisch zu und sagte dann: „Ich soll dich in Bens Büro schicken.“ Wie immer verstellte sie ihre Stimme und sprach viel zu hoch. Offenbar glaubte sie, es sei sexy und lolitahaft, wenn sie sich wie ein Schulmädchen verhielt. Auf Mabel wirkte sie jedoch nur dümmlich und sie konnte sich nicht vorstellen, dass Ben solche Frauen reizvoll fand. Aber wer weiß das schon?
Mabel stand auf, strich ihren Rock glatt und fragte in der Tür stehend: „Du wolltest mich sprechen?“
Ben hob den Kopf, seine Miene war düster und erst, als er Mabel erblickte, wich der genervte Gesichtausdruck. „Ja, komm’ bitte herein.“
Oha. Seit wann hat er denn das Wort „Bitte“ in seinem Wortschatz?
Er lehnte sich im Stuhl zurück und fuhr sich mit der Hand über seine kurzrasierten Haare. „Was mache ich nur wegen Annabelle?“ Ganz offensichtlich war er von seiner aufdringlichen Mitarbeiterin genervt.
Mabel konnte sich eine Spitze jedoch nicht verkneifen: „So lange, wie sie jetzt hier allein mit dir im Büro war, würde ich auf jeden Fall einen Test auf sexuell übertragbare Krankheiten empfehlen.“
Er lachte – ein entspanntes und ehrliches Lachen und Mabel war ein wenig stolz, dass sie ihn dazu gebracht hatte. Sie setzte sich.
„Keine Sorge, kleine Mabel. Ich neige zur Enthaltsamkeit, wenn ich ein neues Objekt der Begierde habe und es sich noch weigert, bereitwillig zu mir zu kommen.“
Das Blut rauschte in Mabels Ohren. Objekt der Begierde? Bereitwillig? Sie schluckte schwer und entschied sich für sicheres Terrain. „Ich bin nicht klein.“
Er schwieg und faltete seine Hände. Sie fühlte sich, als würde er ihren Körper nicht nur mit seinem Blick abtasten.
„Weißt du, was ich an dir am verführerischsten finde? Deinen Stolz und die gespielte Zurückweisung.“
„Woher willst du wissen, dass sie nur gespielt ist?“, fragte Mabel knapp.
„Ich weiß es einfach, du würdest dir mein Verhalten sonst überhaupt nicht gefallen lassen. Außerdem hast du dich mir im Aviditas dermaßen schnell hingegeben, dass ich immer noch zutiefst bedauere, dass wir den Abend nicht gemeinsam ausklingen lassen konnten. Dann müsste ich dich jetzt vielleicht nicht so hart bestrafen.“
Ihre Nippel zogen sich zusammen. „Was meinst du bitte mit bestrafen?“
„Ich führe eine kleine Liste, auf der ich all deine Verfehlungen notiere und wenn ich dich dann habe, werden wir sie nach und nach gemeinsam abarbeiten.“
Seine Worte machten sie wütend – wütend und erregt in gleichen Teilen.
„Was steht denn auf der Liste?“ Mabel presste sich in den Sessel und hoffte, dass sie halbwegs entspannt wirkte.
„Was bekomme ich für die Antwort?“
„Was? Jetzt willst du auch noch eine Belohnung für deine Dreistigkeit?“ Sie war ehrlich empört.
„Natürlich, von dir bekomme ich ja auch nie die Antworten, die ich hören will.“
„Rein theoretisch gefragt, was würdest du denn wollen?“
Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, seine Augen funkelten.
„Deinen Slip.“
Mabel stand auf, trat nah an den Schreibtisch heran, stützte sich ab und beugte sich weit nach vorne. Ihre Bluse klaffte auf und gab den Blick auf ihre Brüste und schwarzen Spitzen-BH frei.
Eine Sekunde verharrte sie schweigend in dieser Position, dann säuselte sie leise: „Ich fürchte, dann ist der Deal leider geplatzt. Ich trage nämlich keinen.“
Sie genoss es, zuzusehen, wie Benedict offensichtlich mit seiner Erregung kämpfte. Schwungvoll stieß sie
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