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Bereitwillig (German Edition)

Bereitwillig (German Edition)

Titel: Bereitwillig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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    „Los, mach’ schon. Zeig mir dein Gesicht-“
    Mabel wollte noch etwas hinzufügen, aber sie verstummte, denn Ben tauchte neben ihr auf. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt stand er neben ihrem Stuhl und sah interessiert hinunter. Zu spät bemerkte sie, dass er in ihre aufgeknöpfte Bluse sah; Wut färbte ihre Wangen rot.
    Sie wollte ihren Boss gerade anfahren, als Ian sagte: „Außerdem brauche ich nicht einmal von der Zeitung aufzusehen, um deine Outfitwahl zu loben. Wird auch endlich Zeit, dass du dich wieder mit Paul triffst – deine Laune ist ja kaum noch auszuhalten.“
    Bens Augen wurden schmal und genauso lautlos, wie er gekommen war, ging er wieder und schloss die Bürotür hinter sich. Mabel atmete aus und merkte erst jetzt, dass sie offenbar die ganze Zeit, während er neben ihr gestanden hatte, die Luft angehalten hatte.
    „Nimm sofort die Zeitung runter!“ Ihr Tonfall war schneidend und Ian ließ sofort gehorsam das Papier sinken. Er hatte ein blaues Auge und sah sie trotzig an. Mabel hatte ihn eigentlich zurechtweisen wollen, weil ihr gemeinsamer Chef seine Bemerkung über Paul gehört hatte, doch seine Verletzung lenkte sie ab.
    „Oh nein! Was ist passiert?“
    „Ich will nicht darüber reden.“ Mit einem Rascheln verschwand er wieder hinter der schützenden Zeitung.
    „Ian, bitte. Ich mache mir sonst Sorgen. War das etwa Kurt?“
    Empört warf er die Zeitung auf den Tisch und brauste auf: „Natürlich nicht, wie kannst du denn so etwas denken?“ Er zögerte kurz. „Also zumindest war er es nicht direkt.“
    Nun verstand Mabel gar nichts mehr. „Wie jetzt? Nicht direkt? Was soll das denn bitte heißen?“
    „Ich habe doch klar und deutlich gesagt, dass ich nicht darüber reden will.“
    „Entweder, du verrätst mir jetzt sofort, was passiert ist oder ich hole das Foto von dir mit dem Sonnenbrand aus der Tasche und kopiere es für die ganze Abteilung.“
    „Du bist ein Biest!“
    „Ich weiß.“
    „Aber es ist so peinlich“, murrte Ian.
    Mabel verschränkte kritisch die Arme.  
    Er ließ die Schultern hängen und räusperte sich. „Also, Kurt und ich waren im Auto und ich habe mir das Auge am Schaltknüppel gestoßen.“
    „Wie stößt man sich denn das Auge am- Oh!“ Mabel schlug die Hand vor den Mund und musste ein Prusten unterdrücken.  
    Ians Gesichtsfarbe war nun tiefrot. „Ich wusste, dass du lachen würdest. Deswegen wollte ich auch nichts sagen. Ich bin irgendwie abgerutscht-“
    Sie konnte das Kichern nicht länger unterdrücken und sagte: „Es tut mir auch sehr leid für-“ Weiter kam sie nicht, ein Lachanfall schüttelte ihren Körper durch.
    „Du bist blöd. Es hat ganz schön weh getan.“
    Beleidigt wandte Ian sich seiner Arbeit zu und Mabel hatte gerade wieder aufgehört zu lachen, da kam ihr ein neuer Gedanke. „Hast du denn echt gedacht, es würde mir nicht auffallen, wenn du jetzt fünf Tage lang ununterbrochen den Boston Globe liest?“ Wieder prustete sie los und es dauerte einige Zeit, bis sie sich wieder beruhigt hatte.

    Der Kopierer surrte und summte. Zufrieden nahm Mabel eine der frischen Kopien in die Hand. Es war genauso, wie sie sich es vorgestellt hatte. Das Layout war klar gegliedert und der Text fügte sich wunderbar ins Bild.  
    Sie klopfte sich innerlich noch immer auf die Schulter, als das Gerät sie mit einem lauten Piepen aufforderte, den Papierstau in Fach 3 zu beseitigen. Die Maschine hatte ihre Macken und dazu gehörte ihr dauerndes Problem mit dem dritten Fach.  
    Routiniert zog Mabel die Schublade auf, rüttelte an ihr und schob sie wieder zu. Sofort arbeitete der Kopierer weiter. Sie hörte Schritte hinter sich und noch bevor Ben neben ihr stand, konnte sie sein ansprechendes Aftershave riechen. Wunderbar, jetzt konnte er dir schön ungeniert auf den Hintern starren.
    Sie versuchte, gelassen zu bleiben und schob den Stapel Papier zurecht. Er stellte sich neben den Kopierer und seine Augen wanderten über ihren Körper. Je länger er sie musterte, desto heißer wurde ihr. Sie hielt den Blick gesenkt und nahm sich fest vor, einfach nicht auf seine Spielchen einzugehen.
    Nur noch 4 Kopien.
    „Wer ist Paul?“
    Mabel hob überrascht den Kopf. Sein Kiefer wirkte angespannt und auf seiner Wange zuckte ein Muskel. Ist er etwa eifersüchtig?
    „Ich habe dich etwas gefragt.“ Sein Tonfall, der irgendetwas Primitives in Mabel berührte, ließ sofort Erregung in ihr aufsteigen. Sie hatte wie gewünscht die Oberhand

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