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Bereitwillig (German Edition)

Bereitwillig (German Edition)

Titel: Bereitwillig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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besitzergreifend war, hatte er bereits eindeutig klargestellt. Aber seine Bemerkungen lassen ja wohl wenig Spielraum für Interpretationen, nicht wahr?  
    Plötzlich sah sie ertappt auf. Ben stand direkt vor ihr; scheinbar hatte er sie angesprochen und sie hatte nicht reagiert. Sie räusperte sich verlegen.
    „Worüber hast du nachgedacht?“, fragte er.
    Aus einer spontanen Laune heraus beschloss sie, wenigstens in der Nähe der Wahrheit zu bleiben. „Wie merkwürdig Paul auf dich reagiert hat. So kenne ich ihn eigentlich gar nicht.“  
    Bens Mundwinkel zuckten belustigt. Er drehte sich um und verteilte schweigend das Risotto. Innerlich gratulierte Mabel sich, offenbar hatte sie das Thema richtig angeschnitten – und immerhin auch recht dezent.
    „Ich wäre auch nicht begeistert, wenn ich erfahren würde, dass meine Affäre mich abserviert,“ sagte er schließlich.
    „,Abserviert‘ ist ein etwas hartes Wort!“
    „Wieso, was hast du denn wörtlich zu ihm gesagt?“ Er stellte das Risotto vor ihr auf den Tisch und ihr stieg ein köstlicher Duft in die Nase.
    „Bleiben wir bei ,abserviert‘.“ Mabel wich aus und nahm erstaunt zur Kenntnis, dass Ben es ihr durchgehen ließ. Oder er macht sich eine mentale Notiz auf der Liste mit deinen Verfehlungen – wer weiß das schon?
    „Ich fand es allerdings schon ziemlich frech, als Intermezzo bezeichnet zu werden.“  
    Sie spürte, dass seine Augen auf ihr lagen. Schnell verschaffte sie sich ein wenig Zeit zum Nachdenken, indem sie sich eine Gabel voll Risotto in den Mund schob. Verdammt! Er kann wirklich kochen. Aber wie zum Teufel ist die Unterhaltung so schnell gekippt, dass er schon wieder die unangenehmen Fragen stellt?
    „Ich schätze, er hatte es eben noch nie mit Konkurrenz zu tun. Ich hätte diese etwas unangenehme Situation sicherlich auch vermeiden können, wenn ich ihn vorher angerufen hätte.“
    Ben legte seine Gabel ab und stützte seine Arme neben den Teller. „Ich meinte trotzdem ernst, was ich da gesagt habe. Auf den Anruf braucht er so schnell nicht zu hoffen.“
    Ein warmes Gefühl durchflutete Mabel und sie war sich nicht sicher, ob es ihr gefiel. Sie war es nicht gewohnt, dass ein Mann sein Begehren so deutlich zum Ausdruck brachte. Mehr als ein zaghaftes Lächeln brachte sie nicht zustande.  
    Ben lachte und schüttelte den Kopf, bevor er weiteraß. „Du bist der Widerspruch zu jeder Frau, die ich bis jetzt kennengelernt habe, kleine Mabel.“
    Zufrieden, das Gespräch über eine Beziehung relativ erfolgreich umschifft zu haben, griff sie nach ihrem Weinglas. „Ich bin nicht klein.“

    Nach dem Essen bestand Ben darauf, den Kamin anzuzünden. Weil die Atmosphäre ja nicht schon romantisch genug ist.
    Als sie die prasselnden Holzscheite und die Flammen betrachtete, war Mabel froh, dass er sich – wieder einmal – durchgesetzt hatte. So entspannt, wie das Feuer sie stimmte, so nervös machte sie der Gedanken an den Gang ins Schlafzimmer. Er hatte angekündigt, sie zu unterwerfen. Ist das etwa noch nicht geschehen? Wird er dir sehr wehtun? Warum erregt dich der Gedanken dennoch? Oder erregt er dich gerade deswegen? Was ist nur los mit dir?  
    „Du bist ungewöhnlich ruhig.“ Seine Hand liebkoste die zarte Haut in ihrem Nacken und Mabel lehnte sich ihm entgegen.
    „Ich bin nervös, weil ich nicht weiß, was mich erwartet.“ Erfolgreich hatte sie das Zittern in ihrer Stimme unterdrückt.  
    „Das brauchst du nicht. Wir werden einfach nur Sex haben, bei dem ich die Regeln bestimme. Ich werde nichts tun, was du nicht willst.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Weil ich unterscheiden kann, ob dein Stöhnen bedeutet, dass ich weitermachen oder besser aufhören sollte.“
    „Hm“, machte sie nur. Sie starrte weiter in den offenen Kamin. Nicht unbedingt eine befriedigende Antwort. Seine Hand zeichnete ihre Wirbelsäule nach und stahl sich unter den Pullover. Schweigend streichelte er ihren Rücken. Sie musste ihre Nervosität mit sich selbst ausmachen.  
    „Entspann’ dich. Du vertraust mir ja anscheinend, sonst wärst du nicht mit mir hierher gekommen – aber sollte es dich zu sehr stressen, können wir auch bis morgen warten.“
    „Nein.“ Sofort ärgerte sie sich über ihre Reaktion. Das hat er doch mit Absicht gemacht!
    „Das habe ich mir fast gedacht.“ Der zufriedene Ton löste in ihr das Verlangen aus, ihn zu schlagen.  
    „Was ist, wenn ich es nicht mag?“  
    „Das überlegen wir uns dann. Ist mir bisher

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