Bereitwillig (German Edition)
konnte nicht sagen, ob Ben schon geschlafen hatte, aber er schreckte hoch und starrte sie verwirrt an.
„Du darfst ins Bett kommen.“ Sie sah hoch an die Zimmerdecke, um möglichen Tränen erst gar keine Chance zu geben und versuchte dabei, möglichst ruhig und fast schon gelangweilt zu klingen.
Bevor er etwas entgegnen konnte, drehte sie sich um und ging schnell wieder zurück ins Schlafzimmer. Sie hörte seine Schritte hinter sich und war erleichtert; gleichzeitig stiegen ihr wieder verräterische Tränen in die Augen. Sie blinzelte gegen sie an und legte sich ins Bett. Reiß’ dich zusammen!
Sie lag mit dem Rücken zur Mitte des Bettes. Wortlos legte Ben einen Arm um sie, zog sie an sich heran. Reflexartig wollte sie protestieren, doch sie schwieg. Eigentlich hast du gar nichts dagegen.
Er verteilte kleine, sanfte Küssen auf ihrer Schulter, ihrer Halsseite und ihrem Nacken. Sein Körper war angenehm war und er trug eine Pyjamahose aus einem seidigen Material, das sich wunderbar auf ihrer Haut anfühlte. Ihre Lider wurden immer schwerer.
10
Verlockender Kaffeeduft kroch ihr in die Nase und Mabel öffnete die Augen. Zuerst blinzelte sie gegen das helle Sonnenlicht, das durch die großen Fenster fiel, dann erkannte sie Ben.
Er stand neben ihrer Bettseite und hatte ein Tablett in den Händen, darauf war das Frühstück angerichtet und eine einzelne Blume stand in einer Wasser. Um Himmels Willen, doch nicht am frühen Morgen!
Sie legte das Kissen über ihren Kopf. Ihre Stimme war kaum zu hören, als sie krächzte: „Kaffee?“
„Du bekommst sogar ein ganzes Frühstück – aber erst sprechen wir gemeinsam über unsere Gefühle.“
Entsetzt richtete Mabel sich auf, die Decke rutschte an ihrem Oberkörper herunter und gab ihre Brüste frei. Die kalte Luft in Zimmer ließ sie frösteln und ihre Nippel zogen sich zusammen. Sie ignorierte, dass Ben sie eingehend musterte und fragte mit brüchiger Stimme: „Das meinst du doch hoffentlich nicht ernst, oder?“
Er stellte das Tablett auf dem Boden ab, dann erst grinste er glücklicherweise und schüttelte den Kopf. Mabel ließ sich erleichtert wieder auf den Rücken sinken.
„Mach’ das Fenster zu, ich erfriere gleich.“
Sie beobachtete verstohlen das Spiel der Muskeln auf seinem Rücken, als er das Fenster schloss. Noch immer trug er nur die Pyjamahose – er sah wirklich zum Anbeißen aus. Schnell griff sie nach ihrer Kaffeetasse und dem Frühstück, das er gebracht hatte. Dir ist wohl der Sex zu Kopf gestiegen.
Er schlüpfte zu ihr unter die Decke und beobachtete sie.
„Weißt du, es ist irgendwie gruselig, wenn du mich beim Essen so anstarrst.“
„Ich versuche nur, dich zu ergründen, kleine Mabel.“
Hitze kroch in ihre Wangen. Sie stellte die Tasse ab und suchte nach einer schnippischen Antwort.
Als hätte er nur darauf gewartet, dass sie das heiße Getränk wegstellte, griff er nach ihren Handgelenken, drehte sich auf den Rücken und zog sie auf sich. Er ließ ihre Hände los und schlang die Arme um ihren Rücken, zwang sie zu sich herunter und ließ ihr keine andere Möglichkeit, als den Kopf auf seiner Brust abzulegen.
Sie verharrte angespannt und fragte sich, was er von ihr wollte. Erst, als seine Hände begannen, ihren Rücken zu streicheln, entspannte sie sich langsam. Sie schloss die Augen und seufzte. Er drückte einen Kuss auf ihren Scheitel und fragte dann: „Warum hast du gestern Abend geweint?“
Sie wollte sich aufrichten, doch er war auf ihre Abwehrreaktion vorbereitet und hielt sie mit sanfter Gewalt fest. Natürlich! Es wäre ja auch zu viel verlangt, wenn er einmal nicht eine Agenda verfolgt! Er verharrte regungslos, bis ihr Widerstand erlahmte.
„Normalerweise heule ich nach dem Sex nicht.“ Und du magst ihn mehr als dir lieb ist.
Er streichelte ihren Hinterkopf und sie genoss das leichte Kribbeln, das er damit auslöste. Sie kuschelte sich an ihn und er murmelte: „So fühlt es sich also an, wenn du deine Abwehrmechanismen abschaltest? Interessant.“
Eigentlich lag ihr eine bissige Antwort auf der Zunge, doch sie schluckte sie hinunter. Auf etwas merkwürdige Weise war es ein schöner Moment, den sie nicht ruinieren wollte.
„Bevor ich dich kennengelernt habe, dachte ich, ich würde etwas von Frauen verstehen – jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.“
Mabel konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken und war froh, dass ihre langen Haare ihr Gesicht halb verdeckten.
„Jedenfalls haben
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