Berger, Frederik - Die Geliebte des Papstes
mit dem bezauberndsten Lächeln, das ihm zur Verfügung stand, sein heutiger Besuch bei ihr sei lebenswichtig und unaufschiebbar. Ihr Widerstand wurde schon schwächer, und Alessandro wies auf Angelos Tod hin und sprach weiter. Irgendwann ließ sich Rosella überreden und wies die gesamte Dienerschaft an, den angekündigten Besuch sehr höflich zu empfangen, ihn aber um keinen Preis in den ersten Stock zu lassen. Man solle ihm ein von ihr schnell geschriebenes Brieflein überreichen und ihn bitten, am nächsten Tag zurückzukommen. Dann werde sie ihn sogar kostenlos bewirten.
Seufzend wandte sie sich wieder Alessandro zu. »Mit was darf ich dich erfreuen? Mit Stierhodenpastete und einem feurigen Wein aus Sizilien? Gepfefferten Eiern in Safransauce? Dazu ein kleines Liedchen, das ich selbst komponiert habe?«
Alessandro zog sie aber, während sie noch sprach, an sich und brachte sie mit einem Kuß zum Schweigen. Seine Hand griff nach ihrer Brust, glitt dann über ihr Kleid.
»Langsam, mein Junge«, stieß sie zwischen zwei Küssen hervor, aber Alessandro ließ sich nicht mehr aufhalten. Als er an ihrer schweren Samtrobe riß, um sie zu entkleiden, zog sie ihn in ihr Schlafzimmer. Zwei junge dunkelbraune Mädchen halfen beiden aus ihrer Kleidung. Alessandro konnte es nicht schnell genug gehen, und als er sich auf Rosellas Bett legte, ragte seine Männlichkeit stolz und fordernd in die Luft. Die beiden Mädchen kicherten. Rosella schickte sie weg. Auch sie war nun nackt. Alessandro erinnerte sich nur noch vage an ihre erste Begegnung und hatte vergessen, wie er ihren Körper damals erlebt hatte. Aber nun schien sie schwer und mächtig geworden zu sein. Langsam näherte sie sich ihm, kniete lächelnd am Bettrand über seinen Oberschenkeln. Er konnte es nicht abwarten, sich mit ihr zu vereinigen, und zog ihre sich öffnende Scham über seinen zuckenden Speer. Sie drückte seinen Oberkörper auf die Kissen und senkte sich dann langsam auf ihn herab. Er stöhnte laut auf und glaubte einen Augenblick, sein Körper müsse vor quälender Lust zerspringen.
Einige Duftkerzen brannten hinter Rosellas breitem Rumpf, so daß ihr Antlitz im Schatten lag und die Umrisse ihres Leibes sich in einem hellen Saum abzeichneten. Immer wieder hob und senkte sich dieser Schatten auf ihn, und er versuchte, ihn mit aller Macht zu durchstoßen. Doch je heftiger er kämpfte und sich wand, desto tiefer schien er einzudringen in eine schwarze Grube voller Schlangen. Bis plötzlich ein weicher, aber entschiedener Griff ihn umfaßte. Der Schmerz trieb ihn dazu, wie ein Tier zu röcheln, zu fauchen. Am liebsten hätte er Rosella in ihre schwankenden Brüste gebissen. Aber bevor es dazu kam, schloß sie seinen Mund mit ihren Lippen. Er zuckte und stemmte sie hoch. Aber er konnte sie nicht lange halten. Langsam senkte Rosella sich auf ihn herab und hielt ihn regungslos umschlossen.
Du bist ihr ausgeliefert, schoß es ihm durch den Kopf. Du wirst sie nie besiegen. Sie ist eine Göttin der Fruchtbarkeit. Sie kann Leben geben und vernichten.
Für einen Augenblick schwanden ihm die Kräfte. Aber sie schien genau dies zu bemerken, denn was vorher so widerstandslos gewesen war, umschloß ihn nun fest; was zuvor zu regungslos gewartet hatte, forderte ihn nun zu einem tänzerischen Kampf auf. Rosella lag unversehens neben ihm, und er fühlte sich nackt. Er wollte zwischen ihre Beine steigen, aber sie legten sich über ihn. Plötzlich saß sie rückwärts auf seinem Schoß und schien ihm seinen männlichen Speer abbrechen zu wollen. Alessandro stöhnte auf, und schon glitt sein Schwanz zwischen ihre Finger, und sie spielte mit ihm wie mit einem frechen Kind. Aber dann drehte sie ihm plötzlich ihr mächtiges Hinterteil zu, und wieder mußte er an eine archaische Göttin denken. An das Fest der Hexen mit ihren fetten Ärschen, die auf Stangen ritten und sich Ziegenböcken und Eseln darboten. Zum ersten Mal in ihrem Tanz schien er sie führen zu dürfen. Sie kniete sich und richtete ihren Oberkörper auf. Sie lachte laut. Aber schließlich ließ sie sich fangen und niederbeugen, und mit einem gezielten Stoß erreichte er das Herz ihres Widerstands, sie rief ihn wie einen Opfergott herbei, bäumte sich schließlich auf und starb, und alle weiteren Stöße dienten dazu, daß er selbst dahinging.
Als sie nach einer Weile, erneut ineinander verschränkt, stumm nebeneinanderlagen, hörte er einen heftigen Lärm im Haus, Pochen und Schlagen,
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