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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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der völlig unrealistischen Auffassung, daß Meditation – wenn sie gelingt – geradewegs zu wunderbaren übernatürlichen Erlebnissen führt, und um mit Erfolg zu meditieren, müsse man den Körper absolut unter Kontrolle haben – und dazu sehr viel Zeit! Doch wir, die wir in der westlichen Welt leben, haben nicht die Muße und sind gewöhnlich auch nicht willens, uns in lange Perioden der Meditation zu versenken oder uns den strengen Regeln der Yogis und der mittelalterlichen christlichen Mystiker zu unterwerfen. Wir haben eher das Bedürfnis, die Zeit, die uns zur Verfügung steht, auf die aktivste Weise zu nutzen.
    Man hat mich oft gefragt, welche Konzentrationstechnik ich bevorzuge, wieviel Zeit ich für die geistige Einstimmung auf meine mediale Aufgabe verwende, welchen diesbezüglichen Rat ich anderen geben könne. Genaugenommen habe ich kein Rezept, es sei denn, daß man »Ungezwungenheit« als ein solches anerkennt. Es muß alles wie ein natürlicher Ablauf vor sich gehen. Manchmal finde ich auf diese Weise erst vor dem Einschlafen die Zeit, mich in die Ruhe hineinzumeditieren, die ich brauche, um die Dinge aus der inneren Schau zu betrachten. Manchmal schlafe ich sogar ein, während mein Geist sich, völlig losgelöst, mit einem Problem beschäftigt, das an mich herangetragen wurde. Das Unterbewußtsein beginnt zu arbeiten, und am nächsten Morgen wache ich oft mit der Lösung auf. Auf diese Weise konnte ich schon vielen Menschen helfen.
    Jeder Anfänger sollte sich einen Platz suchen, an dem es in dieser von Lärm erfüllten Welt so ruhig wie möglich ist. Er sollte soviel Licht ausschließen wie nur möglich und sich so bequem und entspannt hinsetzen, wie er kann. Als ich mit Yogananda studierte, saßen wir immer auf dem Boden, wie es im Osten Tradition ist, wo Stühle bis vor kurzem verhältnismäßig selten waren. Die meisten von uns sind nicht gewandt genug, um die typischen Positionen – »Asanas« – der Yogis einnehmen zu können. Die Hockstellung hat gewisse Vorteile, denn sie entspannt den ganzen Körper. Wichtig ist, daß man die Wirbelsäule ganz gerade hält, und das kann man am besten, wenn man sich flach auf den Boden legt.
    Konzentration ist die erste Lektion und wesentlich für weitere Fortschritte. Sich konzentrieren heißt, den Geist auf einen Punkt richten. Dazu braucht man einen Gegenstand, auf den man sich konzentrieren kann. Es gibt Menschen, die es anfangs schwierig oder unmöglich finden, sich auf einen abstrakten Begriff zu konzentrieren. Sie können das gleiche erreichen, indem sie einen Gegenstand wählen, der ihnen etwas bedeutet: einen Ring, eine Rose, eine Vase. Ich kenne einen Mann, der sich auf einen einsamen See zu konzentrieren pflegte, den er einst in einem von Bergen umschlossenen Tal gesehen hatte. Es ist gleichgültig, worüber man meditiert, wichtig ist, sich nicht ablenken zu lassen, bis man sich tief, vielleicht sogar völlig eingefühlt hat und sich mit dem Gegenstand seiner Meditation in vollkommenem Einklang befindet.
    Ein wichtiges, ja, unerläßliches Hilfsmittel ist eine gute Atemtechnik. Weil darüber schon soviel hochtrabender Unsinn geschrieben worden ist, verzichte ich auf die Fachbegriffe in Sanskrit und Hindi. Es ist unnötig, sich mit mystischen und okkulten Ausdrücken zu belasten. Es gibt Schwierigkeiten genug; man braucht keine zusätzlichen zu schaffen. Das Entscheidende beim Atmen ist ein bestimmter Rhythmus; er erleichtert es einem, sich loszulösen. Man wird nach kurzer Zeit feststellen, daß der Begriff, der Gegenstand oder der Mensch, den man sich vergegenwärtigen will, beim Einatmen näherzukommen scheint und sich entfernt, wenn man durch den Mund ausatmet. Das ist eine Übung, um die geistigen Organe, die ihre Kraft verloren haben, wieder anzuregen. Die Armmuskeln würden genauso erschlaffen, wenn man den Arm wochenlang stillegte. Hat man einmal seinen Atemrhythmus gefunden, kann man ihn allmählich bis zur halben Anfangsgeschwindigkeit reduzieren. Hält man den Atem eine oder zwei Sekunden lang – nicht länger – an, hört auch der Geist auf zu arbeiten. Man wird schließlich jenen Schwebezustand erreichen, der anzeigt, daß es gelungen ist, sich völlig zu konzentrieren. Es ist allerdings unsinnig, sich diesem Zeitpunkt durch magische Beschwörungsformeln nähern zu wollen oder Techniken und Riten fremder Kulturen, vor allem der orientalischen, ohne umfassendes Studium der geistigen Welt, aus der sie hervorgegangen sind, zu

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