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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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manchmal weit entfernten Orten erscheinen zu lassen.
    Entweder ist dies alles Unsinn, oder es ist die einfache Tatsachenbeschreibung von parapsychischen Erscheinungen. Ich wage zu behaupten, daß sie nur als letztere zu verstehen sind, denn Phänomene ganz ähnlicher Art haben sich seitdem unzählige Male wiederholt und wurden von glaubwürdigen Personen und kritischen Untersuchungskommissionen als echt bezeugt – wenngleich nicht immer geklärt und mit den uns bekannten Naturgesetzen in Einklang gebracht. Aber gerade wenn alle diese Manifestationen nicht auf »reinem Mythos« und bloßem Blendwerk beruhen, liegt die Vermutung nahe, daß auf diesem heiklen Gebiet Betrug mittels Wunder-Imitationen an der Tagesordnung war und die Obrigkeit im alten Israel gut daran tat, Staat und Volk vor dem Mißbrauch der Magie und des Hellsehens durch strenge Strafandrohungen zu schützen.
    Mit meinen Erfahrungen auf parapsychologischem Gebiet ist auch mein Verständnis für die alttestamentarische Verdammung des »Medien-Unwesens« gewachsen. In diesem Punkt sind heute die Verhältnisse nicht so sehr viel anders als vor zweieinhalbtausend Jahren im Vorderen Orient. Von jeher gibt es mehr betrügerische Medien als seriöse, und für Laien ist es oft unmöglich, die Spreu vom Weizen zu sondern. Ferner treten immer wieder Medien auf, deren spirituelle Begabung wohl anerkannt werden muß, die man aber dennoch nicht konsultieren und nicht empfehlen sollte, da sie charakterlich labil und daher ihrer Aufgabe moralisch nicht gewachsen sind. Schon die alten Hebräer wußten genau: Seherische Gaben sind keine Gewähr für Rechtschaffenheit. Sie unterschieden, wie hoffentlich alle vernünftigen Menschen, zwischen »Totenbeschwörern, Wahrsagern und Zeichendeutern«, denen ethisches Verantwortungsbewußtsein mangelte, und Propheten, die von geradezu transzendentaler Geistesgröße erfüllt waren. Zurückblickend auf die Menschen mit medialen Gaben, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, muß ich sagen, daß viele von ihnen makellos integre Persönlichkeiten, manche zweifelhafte Charaktere und nur wenige wirklich kriminell waren.
     
    Nicht eines Tages, aber eines Jahrhunderts, lange Zeit vor dem sensationellen Auftreten des von drei Magiern vorausgesagten Gottessohnes, wandten die alten Hebräer sich von der Vorstellung eines öden Totenreiches, Sheol genannt, ab, in dem die Verstorbenen ein Dasein als Schatten führten. Es setzte sich die Auffassung von einem jenseitigen Leben mit voll entwickelter Körperlichkeit, hoher Geisteskraft und Bewußtheit durch. »Paradies«, »Garten Eden«, »Abrahams Schoß« oder »unter dem Throne« wurde dieses »neue Reich« der Verstorbenen genannt. Alle diese bildhaften Namen enthielten positive, anspornende Elemente: eine Fortsetzung personaler Aktivität, ein lebendiges Bewußtsein und eine Umgebung voller Verheißungen. Diese Vorstellungen erweckten eine neue Jenseitserwartung.
    Trotz der Bannstrahlen der Propheten gegen kommerzielle Magier, Astrologen und Medien waren sich die Hebräer der möglichen Kontakte zwischen körperhaften und körperlosen Wesen bewußt und stellten sie häufig mit Hilfe von Medien her. Ein bemerkenswertes Beispiel, die Séance des israelitischen Königs Saul mit der »Hexe von Endor«, einem weiblichen Medium, zeigt deutlich, daß den Juden um 1000 v. Chr. das Fortleben des Individuums mit Gedächtnis, Erkennungsvermögen und all den anderen Attributen der Hirnaktivität bekannt war. Das 1. Buch Samuel berichtet darüber:
     
    Da sprach Saul zu seinen Dienern: »Sucht mir ein Weib, das einen Totengeist hat! Ich will zu ihr gehen und sie befragen.« Da sprachen seine Diener zu ihm: »Ein Weib, das einen Totengeist hat, ist zu Endor.« Da vermummte sich Saul; er zog andere Kleider an und ging hin, zwei Männer bei sich. So kamen sie des Nachts zu dem Weibe. Er sprach: »Wahrsage mir mit dem Totengeiste und laß mir einen erscheinen, den ich dir nennen werde!« Da sprach das Weib zu ihm: »Du weißt, daß Saul die Totenbeschwörer und Wahrsager im Lande ausgerottet hat. Warum legst du meinem Leben eine Schlinge, mich zu töten?« Da schwur ihr Saul beim Herrn: »So wahr der Herr lebt, dich trifft kein Schaden in dieser Sache.« Da sprach das Weib: »Wen soll ich dir erscheinen lassen?« Er sprach: »Laß mir Samuel erscheinen!« Da sah das Weib Samuel, und sie schrie laut auf. Dann sprach das Weib zu Saul: »Warum betrügst du mich? Du selbst bist Saul.« Da sprach zu ihr

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