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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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sieht einige, die das tun. Er sagt, daß sie irgend etwas bekommen, was ganz wie irdische Nahrung aussieht. Kürzlich kam ein Bursche her, der durchaus eine Zigarre haben wollte… Er hat insgesamt vier bekommen, aber jetzt sieht er keine mehr an. Sie scheinen nicht mehr den gleichen Genuß zu bieten; so ganz allmählich verlieren sich wohl solche Angewohnheiten. Aber wenn sie neu angekommen sind, wollen sie alles mögliche haben. Einige wollen unbedingt Fleisch essen, andern verlangt es nach Alkohol… Raymond kann die Sonne und die Sterne sehen, spürt aber keine Hitze oder Kälte. Doch nicht, weil die Sonne hier ihre Wärme verloren hat, sondern weil er nicht mehr denselben Körper hat, der Temperaturunterschiede empfinden konnte. Wenn er in Kontakt mit der irdischen Welt kommt und sich manifestiert, dann spürt er wieder ein bißchen Kälte oder Wärme – zumindest wenn ein Medium anwesend ist –, nicht aber, wenn er einfach nur ›zum Herumschauen‹ kommt.«
    Menschen, die sehr an ihren vierbeinigen Lieblingen hängen, wird es interessieren, zu erfahren, daß Raymond auch einen Hund gesehen hat – augenscheinlich das gleiche Tier, eine Hündin namens Curly, von dem einige Jahre zuvor durch ein anderes Medium Myers gesprochen hatte.
    Feda: »Raymond hat keine Löwen und Tiger, aber Pferde, Katzen, Hunde und Vögel zu sehen bekommen… Er sagt, er habe schon soviel gesehen, doch sei es ihm noch nicht möglich, es durch ein Medium in Worte zu fassen. Ihm ist jetzt alles so klar, was auf Erden geschieht. Er denkt oft, daß er jetzt schwerelos durchs Leben fliegen könnte, wenn es möglich wäre, ganz zurückzukehren.«
    Aber dann, als wollte er Feda korrigieren, schaltete Raymond sich wieder selber ein und sagte: »Werdet ihr es wohl sehr egoistisch finden, wenn ich gestehe, daß ich gar nicht mehr zurück möchte? – Ich würde dies hier für nichts in der Welt mehr aufgeben wollen.«
    Von da an, nach Erwähnung von »Hunderten von Dingen, über die ich euch immer gerade dann erzählen möchte, wenn ich vom Medium weit entfernt bin und keine Verbindung zu bekommen ist«, konzentrierte sich Raymond darauf, durch Kenntnisse gewisser Umstände, familiärer Angelegenheiten, von denen nur er wissen konnte, zu beweisen, daß das sich mitteilende Wesen tatsächlich Raymond Lodge war. Danach ließen die Eindringlichkeit der Informationen und ihr Gehalt allmählich nach, wie das schon in so vielen Fällen geschehen ist. Man hat fast den Eindruck, daß Raymond seine Rolle des pflichtbewußten Sohnes, der seinem Vater bei der Forschungsarbeit hilft, leid geworden war und sich fortan nur noch um seine eigenen Angelegenheiten kümmern wollte. Als er sich das letztemal meldete, machte Raymond noch die nicht nur in literarischer Hinsicht interessante Beobachtung, daß in seiner Sphäre bereits Buchtexte vorbereitet worden sind, die nur auf eine Gelegenheit warten, dem Gedankenapparat kongenialer Autoren eingegeben und auf Erden veröffentlicht zu werden.
    War vielleicht Sir Oliver selbst einer dieser auserwählten »kongenialen Autoren« und Raymonds Bericht von höherer Warte zur Veröffentlichung in unserer Welt vorherbestimmt?
    So wollen wir nicht spekulieren. Fest steht jedoch, daß Lodge im Dienste seiner Forschung und im Andenken an seinen zeitweilig gewissermaßen wiedergekehrten Sohn 1916 ein aufsehenerregendes Buch veröffentlichte. Raymond , or Life and Death 26 – so lautete der Titel – ist als der erste detaillierte Erfahrungsbericht der modernen Zeit über den Hinübergang einer Seele in eine andere Sphäre und über die dortigen Seinsprobleme in die Geschichte der Parapsychologie eingegangen. (Die zuvor von mir zitierten Auszüge aus Raymonds Botschaften habe ich diesem Buch entnommen.) Lodge wäre jedoch nicht ein Naturforscher par excellence gewesen, wenn ihn das bewegende, ja, schockierende Erlebnis einer Verständigung mit dem im Krieg gefallenen Sohn nur emotional berührt hätte. Sowohl er als auch seine gleichfalls als Parapsychologin wirkende Frau waren sich der für den Fortschritt ihrer Wissenschaft unermeßlich großen Bedeutung dieser Kommunikation bewußt und werteten sie dementsprechend ohne Befangenheit, selbstkritisch und in Zusammenarbeit mit persönlich unbeteiligten Forschern streng analytisch aus.
    Welche Wörter waren es, die einwandfrei bewiesen, daß der Mitteilende Raymond war und kein anderer? Inwieweit konnten die Kommunikationen durch telepathische, psychometrische oder andere

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